Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe Astronom. Thesaur. f. 90) hat A. 1600 d. 1 Mart.nach Mittage umb 6 Uhr die Höhe des oberen Ran- des des Monds in dem Meridiano observiret 64° 7' 30". Den halben Diameter des Monds befand er 16' 30". Daher war die Höhe des Mittelpun- etes im Mond 63° 51'. Die wahre Höhe dessel- ben fand er durch Rechnung 64° 17' 30". Dero- wegen war die Parallaxis 26' 30". Die Erfah- rung hat gelehret/ daß die Fixsterue keine merckliche Parallaxin haben/ auch der übrigen Planeten Paral- laxis so kleine sey/ daß man sie durch diese Metho- de nicht ausmachen kan. Der 3. Lehrsatz. Tab. III.Fig. 22. 205. Wenn ein Stern von der Erde Beweiß. Es sey der eine Stern in S der andere in Zusatz. 206. Da nun die Parallaxis immer ab- schrie-
Anfangs-Gruͤnde Aſtronom. Theſaur. f. 90) hat A. 1600 d. 1 Mart.nach Mittage umb 6 Uhr die Hoͤhe des oberen Ran- des des Monds in dem Meridiano obſerviret 64° 7′ 30″. Den halben Diameter des Monds befand er 16′ 30″. Daher war die Hoͤhe des Mittelpun- etes im Mond 63° 51′. Die wahre Hoͤhe deſſel- ben fand er durch Rechnung 64° 17′ 30″. Dero- wegen war die Parallaxis 26′ 30″. Die Erfah- rung hat gelehret/ daß die Fixſterue keine merckliche Parallaxin haben/ auch der uͤbrigen Planeten Paral- laxis ſo kleine ſey/ daß man ſie durch dieſe Metho- de nicht ausmachen kan. Der 3. Lehrſatz. Tab. III.Fig. 22. 205. Wenn ein Stern von der Erde Beweiß. Es ſey der eine Stern in S der andere in Zuſatz. 206. Da nun die Parallaxis immer ab- ſchrie-
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Anfangs-Gruͤnde
Aſtronom. Theſaur. f. 90) hat A. 1600 d. 1 Mart.
nach Mittage umb 6 Uhr die Hoͤhe des oberen Ran-
des des Monds in dem Meridiano obſerviret 64°
7′ 30″. Den halben Diameter des Monds befand
er 16′ 30″. Daher war die Hoͤhe des Mittelpun-
etes im Mond 63° 51′. Die wahre Hoͤhe deſſel-
ben fand er durch Rechnung 64° 17′ 30″. Dero-
wegen war die Parallaxis 26′ 30″. Die Erfah-
rung hat gelehret/ daß die Fixſterue keine merckliche
Parallaxin haben/ auch der uͤbrigen Planeten Paral-
laxis ſo kleine ſey/ daß man ſie durch dieſe Metho-
de nicht ausmachen kan.
Der 3. Lehrſatz.
205. Wenn ein Stern von der Erde
weiter weg iſt als ein anderer/ ſo muß
ſeine Parallaxis kleiner ſeyn als des an-
deren.
Beweiß.
Es ſey der eine Stern in S der andere in
L/ ſo iſt des naͤheren Parallaxis dem Winckel
TSV/ des weiteren aber dem Winckel TLV
(§. 201) gleich. Nun iſt TSV groͤſſer als
TLV (§. 100 Geom). Derowegen iſt die
Parallaxis des naͤheren groͤſſer als die Pa-
rallaxis des weiteren. W. Z. E.
Zuſatz.
206. Da nun die Parallaxis immer ab-
nimmet/ ie weiter der Coͤrper von der Erde
weggehet; ſo muß auch dieſelbe endlich un-
mercklich werden und ehe dieſes geſchiehet/ ſo
klein/ daß man ſie durch die (§. 203) vorge-
ſchrie-
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Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/282>, abgerufen am 22.07.2024. |