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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
rowegen wenn sie dicke ist/ oder die Dünste
hochgestiegen sind/ so kan so wol das Licht ge-
schwinder als sonst in zulänglicher Menge re-
flectiret/ als durch die stärckere Refraction
(§. 7. Dioptr.) geschwinder herunter gebracht
werden. Demnach sind die Ursachen des
Tages und der Abend-Demmerung nicht
unveränderlich/ und ist solchergestalt kein
Wunder/ daß die Astronomi nicht alle ei-
nerley Tiefe der Sonne zum Tages-An-
bruch und der Abend-Demmerung erfor-
dern.

Die 2. Anmerckung.

184. Hierzu könnet ihr setzen/ daß der Glantz umb
die Sonne einmal heller seyn muß als das andere/
theils wegen der Veränderungen in der Sonnen-Luft/
theils weil die Sonne der Erde einmal näher ist als
das andere.

Die 30. Aufgabe.

185. Aus der gegebenen Höhe des AE-
quatoris
zu finden/ wie lange an einem
Orte der Tag die gantze Nacht durch-
schimmert.

Auflösung.
Tab. II.
Fig.
13.
1. Ziehet von der Höhe des AEquatoris AH
oder seiner Tiefe an dem Nordischen
Theile des Meridiani OR 18° RI ab/ so
bleibet die geringste Declination der Son-
ne IQ übrig/ welche sie haben kan/ wenn
der Tag die gantze Nacht durchzuschim-
mern anfängt und aufhöret. Oder ihr
kön-

Anfangs-Gruͤnde
rowegen wenn ſie dicke iſt/ oder die Duͤnſte
hochgeſtiegen ſind/ ſo kan ſo wol das Licht ge-
ſchwinder als ſonſt in zulaͤnglicher Menge re-
flectiret/ als durch die ſtaͤrckere Refraction
(§. 7. Dioptr.) geſchwinder herunter gebracht
werden. Demnach ſind die Urſachen des
Tages und der Abend-Demmerung nicht
unveraͤnderlich/ und iſt ſolchergeſtalt kein
Wunder/ daß die Aſtronomi nicht alle ei-
nerley Tiefe der Sonne zum Tages-An-
bruch und der Abend-Demmerung erfor-
dern.

Die 2. Anmerckung.

184. Hierzu koͤnnet ihr ſetzen/ daß der Glantz umb
die Sonne einmal heller ſeyn muß als das andere/
theils wegen der Veraͤnderungen in der Sonnen-Luft/
theils weil die Sonne der Erde einmal naͤher iſt als
das andere.

Die 30. Aufgabe.

185. Aus der gegebenen Hoͤhe des Æ-
quatoris
zu finden/ wie lange an einem
Orte der Tag die gantze Nacht durch-
ſchimmert.

Aufloͤſung.
Tab. II.
Fig.
13.
1. Ziehet von der Hoͤhe des Æquatoris AH
oder ſeiner Tiefe an dem Nordiſchen
Theile des Meridiani OR 18° RI ab/ ſo
bleibet die geringſte Declination der Son-
ne IQ uͤbrig/ welche ſie haben kan/ wenn
der Tag die gantze Nacht durchzuſchim-
mern anfaͤngt und aufhoͤret. Oder ihr
koͤn-
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[246/0270] Anfangs-Gruͤnde rowegen wenn ſie dicke iſt/ oder die Duͤnſte hochgeſtiegen ſind/ ſo kan ſo wol das Licht ge- ſchwinder als ſonſt in zulaͤnglicher Menge re- flectiret/ als durch die ſtaͤrckere Refraction (§. 7. Dioptr.) geſchwinder herunter gebracht werden. Demnach ſind die Urſachen des Tages und der Abend-Demmerung nicht unveraͤnderlich/ und iſt ſolchergeſtalt kein Wunder/ daß die Aſtronomi nicht alle ei- nerley Tiefe der Sonne zum Tages-An- bruch und der Abend-Demmerung erfor- dern. Die 2. Anmerckung. 184. Hierzu koͤnnet ihr ſetzen/ daß der Glantz umb die Sonne einmal heller ſeyn muß als das andere/ theils wegen der Veraͤnderungen in der Sonnen-Luft/ theils weil die Sonne der Erde einmal naͤher iſt als das andere. Die 30. Aufgabe. 185. Aus der gegebenen Hoͤhe des Æ- quatoris zu finden/ wie lange an einem Orte der Tag die gantze Nacht durch- ſchimmert. Aufloͤſung. 1. Ziehet von der Hoͤhe des Æquatoris AH oder ſeiner Tiefe an dem Nordiſchen Theile des Meridiani OR 18° RI ab/ ſo bleibet die geringſte Declination der Son- ne IQ uͤbrig/ welche ſie haben kan/ wenn der Tag die gantze Nacht durchzuſchim- mern anfaͤngt und aufhoͤret. Oder ihr koͤn-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/270>, abgerufen am 23.11.2024.