Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.der Optick. (humor crystallinus) die einem ge-schlieffenem Glase ähnlichet und bey- derseits eine Rundung hat. Endlich den Raum zwieschen der Crystallinen Feuch- tigkeit und der Horn-Haut füllet eine wässerige Feuchtigkeit (humor aqueus), die bald heraus fliesset/ wenn die Horn-Haut verletzet wird. Anmerckung. 21. Jhr müsset euch den Bau des Anges wohl be- Die 4. Erfahrung. 22. Haltet die Crystalline Feuchtig- was (3) B
der Optick. (humor cryſtallinus) die einem ge-ſchlieffenem Glaſe aͤhnlichet und bey- derſeits eine Rundung hat. Endlich den Raum zwieſchen der Cryſtallinen Feuch- tigkeit und der Horn-Haut fuͤllet eine waͤſſerige Feuchtigkeit (humor aqueus), die bald heraus flieſſet/ wenn die Horn-Haut verletzet wird. Anmerckung. 21. Jhr muͤſſet euch den Bau des Anges wohl be- Die 4. Erfahrung. 22. Haltet die Cryſtalline Feuchtig- was (3) B
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0017" n="9"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Optick.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#aq">(humor cryſtallinus)</hi> <hi rendition="#fr">die einem ge-<lb/> ſchlieffenem Glaſe aͤhnlichet und bey-<lb/> derſeits eine Rundung hat. Endlich den<lb/> Raum zwieſchen der Cryſtallinen Feuch-<lb/> tigkeit und der Horn-Haut fuͤllet<lb/> eine waͤſſerige Feuchtigkeit</hi> <hi rendition="#aq">(humor<lb/> aqueus),</hi> <hi rendition="#fr">die bald heraus flieſſet/ wenn die<lb/> Horn-Haut verletzet wird.</hi> </p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/> <p>21. Jhr muͤſſet euch den Bau des Anges wohl be-<lb/> kand machen/ wenn ihr recht verſtehen wollet/ was es<lb/> mit dem Sehen fuͤr eine Beſchaſſenheit habe. Laſſet<lb/> ihr des Winters ein Ochſen-Auge gefrieren/ und<lb/> ſchneidet es mitten durcheinander; ſo koͤnnet ihr am<lb/> deutlichſten ſehen/ wie die Haͤute und Feuchtigkeiten<lb/> hintereinander liegen.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Die 4. Erfahrung.</hi> </head><lb/> <p>22. <hi rendition="#fr">Haltet die Cryſtalline Feuchtig-<lb/> keit fuͤr ein angezuͤndetes Licht/ oder<lb/> gegen ein Fenſter/ und hinter daſſelbe<lb/> ein Papier. Ruͤcket mit dem Papiere<lb/> nach und nach gegen jene zu/ ſo werdet<lb/> ihr das Licht mit der Bewegung der<lb/> Flamme/ ingleichen das Fenſter mit ſei-<lb/> nen Glaß-Scheiben/ ſehr ſubtil auf dem-<lb/> ſelben abgebildet ſehen/ jedoch umbge-<lb/> kehret/ ſo daß die Spietze der Flamme<lb/> gegen den Erdboden ſtehet. Ziehet<lb/> die Cryſtalline Feuchtigkeit von dem<lb/> Lichte etwas weiter weg/ ſo wird das<lb/> Bildlein auf dem Papiere verſchwin-<lb/> den/ aber wieder kommen/ wiewol et-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">(3) B</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">was</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0017]
der Optick.
(humor cryſtallinus) die einem ge-
ſchlieffenem Glaſe aͤhnlichet und bey-
derſeits eine Rundung hat. Endlich den
Raum zwieſchen der Cryſtallinen Feuch-
tigkeit und der Horn-Haut fuͤllet
eine waͤſſerige Feuchtigkeit (humor
aqueus), die bald heraus flieſſet/ wenn die
Horn-Haut verletzet wird.
Anmerckung.
21. Jhr muͤſſet euch den Bau des Anges wohl be-
kand machen/ wenn ihr recht verſtehen wollet/ was es
mit dem Sehen fuͤr eine Beſchaſſenheit habe. Laſſet
ihr des Winters ein Ochſen-Auge gefrieren/ und
ſchneidet es mitten durcheinander; ſo koͤnnet ihr am
deutlichſten ſehen/ wie die Haͤute und Feuchtigkeiten
hintereinander liegen.
Die 4. Erfahrung.
22. Haltet die Cryſtalline Feuchtig-
keit fuͤr ein angezuͤndetes Licht/ oder
gegen ein Fenſter/ und hinter daſſelbe
ein Papier. Ruͤcket mit dem Papiere
nach und nach gegen jene zu/ ſo werdet
ihr das Licht mit der Bewegung der
Flamme/ ingleichen das Fenſter mit ſei-
nen Glaß-Scheiben/ ſehr ſubtil auf dem-
ſelben abgebildet ſehen/ jedoch umbge-
kehret/ ſo daß die Spietze der Flamme
gegen den Erdboden ſtehet. Ziehet
die Cryſtalline Feuchtigkeit von dem
Lichte etwas weiter weg/ ſo wird das
Bildlein auf dem Papiere verſchwin-
den/ aber wieder kommen/ wiewol et-
was
(3) B
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/17 |
Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/17>, abgerufen am 16.02.2025. |