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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
eckichtes Brettlein schieben könnet/ in
welches rundte Glaß-Scheiben DE im
Diameter ohngefehr 1/4 Schuh oder auch
darunter eingesetzet worden/ darauf Bil-
der mit dünnen Wasser-Farben nur oben
hin gemahlet.
5. Jn eben diese Röhre kommen zwey er-
habene Gläser/ welche auch wol auf ei-
ner Seite platt seyn können. Die Brei-
te dieser Gläser ist der Höhe des Bildes
DE gleich. Das Glaß FG kan im Dia-
meter eines Schuhes/ das andere KI
aber 1 Schuh und halten: oder der
Diameter von FG 1 Schuh und / von
HI aber 2 Schuhe und haben. De-
chales
hat es gut befunden/ wenn FG 5
Zoll/ HI 10 Zoll gewesen.

Wenn ihr nun das Bild DE verkehret durch
die Schlietze in die Röhre schiebet/ und die
Röhre so auseinander ziehet/ daß die Strah-
len von dem Bilde/ welches durch Hülfe des
Hohl-Spiegels AB gewaltig erleuchtet wird/
durch die Refraction in dem ersten Glase FG
mehr aus einander gebracht werden/ als sie
waren/ da sie einfielen: so werden sie durch
die Refraction in dem anderen Glase HI
gantz langsam erst miteinander vereiniget
werden und dannenhero das Bild in KL
aufgerichtet/ aber viel grösser als es ist/ dar-
stellen: welches man verlangete.

Zu-
Anfangs-Gruͤnde
eckichtes Brettlein ſchieben koͤnnet/ in
welches rundte Glaß-Scheiben DE im
Diameter ohngefehr ¼ Schuh oder auch
darunter eingeſetzet worden/ darauf Bil-
der mit duͤnnen Waſſer-Farben nur oben
hin gemahlet.
5. Jn eben dieſe Roͤhre kommen zwey er-
habene Glaͤſer/ welche auch wol auf ei-
ner Seite platt ſeyn koͤnnen. Die Brei-
te dieſer Glaͤſer iſt der Hoͤhe des Bildes
DE gleich. Das Glaß FG kan im Dia-
meter eines Schuhes/ das andere KI
aber 1 Schuh und halten: oder der
Diameter von FG 1 Schuh und / von
HI aber 2 Schuhe und haben. De-
chales
hat es gut befunden/ wenn FG 5
Zoll/ HI 10 Zoll geweſen.

Wenn ihr nun das Bild DE verkehret durch
die Schlietze in die Roͤhre ſchiebet/ und die
Roͤhre ſo auseinander ziehet/ daß die Strah-
len von dem Bilde/ welches durch Huͤlfe des
Hohl-Spiegels AB gewaltig erleuchtet wird/
durch die Refraction in dem erſten Glaſe FG
mehr aus einander gebracht werden/ als ſie
waren/ da ſie einfielen: ſo werden ſie durch
die Refraction in dem anderen Glaſe HI
gantz langſam erſt miteinander vereiniget
werden und dannenhero das Bild in KL
aufgerichtet/ aber viel groͤſſer als es iſt/ dar-
ſtellen: welches man verlangete.

Zu-
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[108/0120] Anfangs-Gruͤnde eckichtes Brettlein ſchieben koͤnnet/ in welches rundte Glaß-Scheiben DE im Diameter ohngefehr ¼ Schuh oder auch darunter eingeſetzet worden/ darauf Bil- der mit duͤnnen Waſſer-Farben nur oben hin gemahlet. 5. Jn eben dieſe Roͤhre kommen zwey er- habene Glaͤſer/ welche auch wol auf ei- ner Seite platt ſeyn koͤnnen. Die Brei- te dieſer Glaͤſer iſt der Hoͤhe des Bildes DE gleich. Das Glaß FG kan im Dia- meter [FORMEL] eines Schuhes/ das andere KI aber 1 Schuh und [FORMEL] halten: oder der Diameter von FG 1 Schuh und [FORMEL]/ von HI aber 2 Schuhe und [FORMEL] haben. De- chales hat es gut befunden/ wenn FG 5 Zoll/ HI 10 Zoll geweſen. Wenn ihr nun das Bild DE verkehret durch die Schlietze in die Roͤhre ſchiebet/ und die Roͤhre ſo auseinander ziehet/ daß die Strah- len von dem Bilde/ welches durch Huͤlfe des Hohl-Spiegels AB gewaltig erleuchtet wird/ durch die Refraction in dem erſten Glaſe FG mehr aus einander gebracht werden/ als ſie waren/ da ſie einfielen: ſo werden ſie durch die Refraction in dem anderen Glaſe HI gantz langſam erſt miteinander vereiniget werden und dannenhero das Bild in KL aufgerichtet/ aber viel groͤſſer als es iſt/ dar- ſtellen: welches man verlangete. Zu-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/120>, abgerufen am 23.11.2024.