Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

der Artillerie.
genommen/ daß die Stückkugeln aus
einer Weite von 600 Schritten 9. 10.
11. 12. bis 13 Schuh tief in die Erde ge-
drungen.

Die 14. Erfahrung.

114. Wenn ein Stücke gelöset wird/
gehet es zwey bis drey Schritte zurücke/
weil nemlich die Gewalt des Pulvers
wieder den Boden stösset.

Die 2. Anmerckung.

115. Die Stücke und ihr Zugehör wegzuführen/
rechnet man 300 Pfund auf ein Pferd. Allso brauchet
man Z. E. zu 27. Kugeln für eine Carthaune/ die 33
Pfund schiesset/ 4. Pferde.

Die 13. Erklährung.

116. Die Mörser oder Böler sind
Geschütze/ daraus man Granaten/ Bom-
ben/ Carcassen und andere Feuerkugeln
nach einem Bogen werfen kan.

Zusatz.

117. Weil aus den Mörsern Kugeln von
ziemlicher Schweere durch die Gewalt des
Pulvers getrieben werden; so pfleget man
dieselben/ gleichwie die Stücke/ entweder
aus Eisen/ oder aus Metall zu giessen.

Anmerckung.

118. Jm Falle der Noth machet man sie aus bier-
ckenem/ lindenem oder anderem zähen Holtze: doch
müssen sie unten/ wo das Pulver hinkommet/ entwe-

der
D 3

der Artillerie.
genommen/ daß die Stuͤckkugeln aus
einer Weite von 600 Schritten 9. 10.
11. 12. bis 13 Schuh tief in die Erde ge-
drungen.

Die 14. Erfahrung.

114. Wenn ein Stuͤcke geloͤſet wird/
gehet es zwey bis drey Schritte zuruͤcke/
weil nemlich die Gewalt des Pulvers
wieder den Boden ſtoͤſſet.

Die 2. Anmerckung.

115. Die Stuͤcke und ihr Zugehoͤr wegzufuͤhren/
rechnet man 300 Pfund auf ein Pferd. Allſo brauchet
man Z. E. zu 27. Kugeln fuͤr eine Carthaune/ die 33
Pfund ſchieſſet/ 4. Pferde.

Die 13. Erklaͤhrung.

116. Die Moͤrſer oder Boͤler ſind
Geſchuͤtze/ daraus man Granaten/ Bom-
ben/ Carcaſſen und andere Feuerkugeln
nach einem Bogen werfen kan.

Zuſatz.

117. Weil aus den Moͤrſern Kugeln von
ziemlicher Schweere durch die Gewalt des
Pulvers getrieben werden; ſo pfleget man
dieſelben/ gleichwie die Stuͤcke/ entweder
aus Eiſen/ oder aus Metall zu gieſſen.

Anmerckung.

118. Jm Falle der Noth machet man ſie aus bier-
ckenem/ lindenem oder anderem zaͤhen Holtze: doch
muͤſſen ſie unten/ wo das Pulver hinkommet/ entwe-

der
D 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0059" n="53"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Artillerie.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">genommen/ daß die Stu&#x0364;ckkugeln aus<lb/>
einer Weite von</hi> 600 S<hi rendition="#fr">chritten 9. 10.<lb/>
11. 12. bis</hi> 13 S<hi rendition="#fr">chuh tief in die Erde ge-<lb/>
drungen.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 14. Erfahrung.</hi> </head><lb/>
          <p>114. <hi rendition="#fr">Wenn ein Stu&#x0364;cke gelo&#x0364;&#x017F;et wird/<lb/>
gehet es zwey bis drey Schritte zuru&#x0364;cke/<lb/>
weil nemlich die Gewalt des Pulvers<lb/>
wieder den Boden &#x017F;to&#x0364;&#x017F;&#x017F;et.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
            <p>115. Die Stu&#x0364;cke und ihr Zugeho&#x0364;r wegzufu&#x0364;hren/<lb/>
rechnet man 300 Pfund auf ein Pferd. All&#x017F;o brauchet<lb/>
man Z. E. zu 27. Kugeln fu&#x0364;r eine Carthaune/ die 33<lb/>
Pfund &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;et/ 4. Pferde.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 13. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
          <p>116. <hi rendition="#fr">Die Mo&#x0364;r&#x017F;er oder Bo&#x0364;ler &#x017F;ind<lb/>
Ge&#x017F;chu&#x0364;tze/ daraus man</hi> G<hi rendition="#fr">ranaten</hi>/ B<hi rendition="#fr">om-<lb/>
ben/ Carca&#x017F;&#x017F;en und andere Feuerkugeln<lb/>
nach einem</hi> B<hi rendition="#fr">ogen werfen kan.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>117. Weil aus den Mo&#x0364;r&#x017F;ern Kugeln von<lb/>
ziemlicher Schweere durch die Gewalt des<lb/>
Pulvers getrieben werden; &#x017F;o pfleget man<lb/>
die&#x017F;elben/ gleichwie die Stu&#x0364;cke/ entweder<lb/>
aus Ei&#x017F;en/ oder aus Metall zu gie&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
            <p>118. Jm Falle der Noth machet man &#x017F;ie aus bier-<lb/>
ckenem/ lindenem oder anderem za&#x0364;hen Holtze: doch<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie unten/ wo das Pulver hinkommet/ entwe-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 3</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0059] der Artillerie. genommen/ daß die Stuͤckkugeln aus einer Weite von 600 Schritten 9. 10. 11. 12. bis 13 Schuh tief in die Erde ge- drungen. Die 14. Erfahrung. 114. Wenn ein Stuͤcke geloͤſet wird/ gehet es zwey bis drey Schritte zuruͤcke/ weil nemlich die Gewalt des Pulvers wieder den Boden ſtoͤſſet. Die 2. Anmerckung. 115. Die Stuͤcke und ihr Zugehoͤr wegzufuͤhren/ rechnet man 300 Pfund auf ein Pferd. Allſo brauchet man Z. E. zu 27. Kugeln fuͤr eine Carthaune/ die 33 Pfund ſchieſſet/ 4. Pferde. Die 13. Erklaͤhrung. 116. Die Moͤrſer oder Boͤler ſind Geſchuͤtze/ daraus man Granaten/ Bom- ben/ Carcaſſen und andere Feuerkugeln nach einem Bogen werfen kan. Zuſatz. 117. Weil aus den Moͤrſern Kugeln von ziemlicher Schweere durch die Gewalt des Pulvers getrieben werden; ſo pfleget man dieſelben/ gleichwie die Stuͤcke/ entweder aus Eiſen/ oder aus Metall zu gieſſen. Anmerckung. 118. Jm Falle der Noth machet man ſie aus bier- ckenem/ lindenem oder anderem zaͤhen Holtze: doch muͤſſen ſie unten/ wo das Pulver hinkommet/ entwe- der D 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/59
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/59>, abgerufen am 22.11.2024.