Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe kommen kan/ mit flüßigen Materien vonverschiedener Schweere gefüllet wer- den; so verhält sich die Höhe des Cör- pers von der schweereren Art zu der Höhe des Cörpers von der leichteren Art/ wie die Schweere des leichteren zu der Schweere des schweereren in einem gleich grossen Stücke. Beweiß. Fig. 1.Es sey Z. E. die Röhre CD mit Qvecksiel- Denn wenn die Röhren von gleicher Wei- Was-
Anfangs-Gruͤnde kommen kan/ mit fluͤßigen Materien vonverſchiedener Schweere gefuͤllet wer- den; ſo verhaͤlt ſich die Hoͤhe des Coͤr- pers von der ſchweereren Art zu der Hoͤhe des Coͤrpers von der leichteren Art/ wie die Schweere des leichteren zu der Schweere des ſchweereren in einem gleich groſſen Stuͤcke. Beweiß. Fig. 1.Es ſey Z. E. die Roͤhre CD mit Qveckſiel- Denn wenn die Roͤhren von gleicher Wei- Waſ-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0385" n="354"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gruͤnde</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">kommen kan/ mit fluͤßigen Materien von<lb/> verſchiedener Schweere gefuͤllet wer-<lb/> den; ſo verhaͤlt ſich die Hoͤhe des Coͤr-<lb/> pers von der ſchweereren Art zu der<lb/> Hoͤhe des Coͤrpers von der leichteren<lb/> Art/ wie die Schweere des leichteren zu<lb/> der Schweere des ſchweereren in einem<lb/> gleich groſſen Stuͤcke.</hi> </p><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">Fig.</hi> 1.</note> <p>Es ſey Z. E. die Roͤhre <hi rendition="#aq">CD</hi> mit Qveckſiel-<lb/> ber/ die Roͤhre <hi rendition="#aq">AB</hi> mit Waſſer gefuͤllet.<lb/> Weil das Qveckſielber 14 mal ſo fchweer iſt/<lb/> als gleichviel Waſſer/ ſo ſol man erweiſen/<lb/> das Waſſer ſtehe 14 mal ſo hoch in <hi rendition="#aq">AB</hi> als<lb/> das Qveckſilber in <hi rendition="#aq">CD.</hi></p><lb/> <p>Denn wenn die Roͤhren von gleicher Wei-<lb/> te ſind/ ſo verhalten ſich die Cylinder wie ihre<lb/> Hoͤhen (§. 224. <hi rendition="#aq">Geom.</hi>) Derowegen wenn<lb/> die Hoͤhe des Qveckſielbers in der Roͤhre<lb/><hi rendition="#aq">CD</hi> der vierzehende Theil von der Hoͤhe des<lb/> Waſſers in der Roͤhre <hi rendition="#aq">AB</hi> iſt/ ſo iſt auch 14<lb/> mal ſoviel Waſſer in <hi rendition="#aq">AB</hi> als Qveckſielber in<lb/><hi rendition="#aq">CD/</hi> folgends das Waſſer ſo ſchweer als das<lb/> Qveckſielber. Da nun das Qveckſielber ſo<lb/> viel gegen <hi rendition="#aq">DB</hi> als das Waſſer gegen <hi rendition="#aq">BD</hi> dru-<lb/> cket (§. 11.); ſo kan keines das andere bewegen<lb/> (§. 13.). Weil aber ferner nichts daran gelegen<lb/> iſt/ ob die Roͤhren einerley Weite haben oder<lb/> nicht/ ingleichen ob ſie beyde auf der Horizon-<lb/> tal-Linie perpen dicular ſtehen/ oder nicht;<lb/> (§. 17.) ſo wird in keinem Falle weder das<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Waſ-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [354/0385]
Anfangs-Gruͤnde
kommen kan/ mit fluͤßigen Materien von
verſchiedener Schweere gefuͤllet wer-
den; ſo verhaͤlt ſich die Hoͤhe des Coͤr-
pers von der ſchweereren Art zu der
Hoͤhe des Coͤrpers von der leichteren
Art/ wie die Schweere des leichteren zu
der Schweere des ſchweereren in einem
gleich groſſen Stuͤcke.
Beweiß.
Es ſey Z. E. die Roͤhre CD mit Qveckſiel-
ber/ die Roͤhre AB mit Waſſer gefuͤllet.
Weil das Qveckſielber 14 mal ſo fchweer iſt/
als gleichviel Waſſer/ ſo ſol man erweiſen/
das Waſſer ſtehe 14 mal ſo hoch in AB als
das Qveckſilber in CD.
Denn wenn die Roͤhren von gleicher Wei-
te ſind/ ſo verhalten ſich die Cylinder wie ihre
Hoͤhen (§. 224. Geom.) Derowegen wenn
die Hoͤhe des Qveckſielbers in der Roͤhre
CD der vierzehende Theil von der Hoͤhe des
Waſſers in der Roͤhre AB iſt/ ſo iſt auch 14
mal ſoviel Waſſer in AB als Qveckſielber in
CD/ folgends das Waſſer ſo ſchweer als das
Qveckſielber. Da nun das Qveckſielber ſo
viel gegen DB als das Waſſer gegen BD dru-
cket (§. 11.); ſo kan keines das andere bewegen
(§. 13.). Weil aber ferner nichts daran gelegen
iſt/ ob die Roͤhren einerley Weite haben oder
nicht/ ingleichen ob ſie beyde auf der Horizon-
tal-Linie perpen dicular ſtehen/ oder nicht;
(§. 17.) ſo wird in keinem Falle weder das
Waſ-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/385 |
Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/385>, abgerufen am 22.07.2024. |