Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe als sich hat thun lassen: daher ist es auch geschehen/daß nicht bey allen Völckern einerley Gewohnheit aufkommen. Z. E. Ein Stücke/ so 48 Pfund Ei- sen schiesset/ hält bey uns ohne die Traubel 18 Dia- met[r]os der Kugel: auf 36 Pf. rechnet man 20; auf 24 Pf. 21; auf 12 Pf. 24; auf 8 Pf. 27; auf 6 Pf 28; auf 4 Pf. 30 Diametros der Kugel. Di- lich in seiner Kriegs-Schnie (part. 1. lib. 5. c. 5. seq. f. 447) hat noch gar viel andere Verhältnisse der Stücke zu ihrem Caliber. Die gewöhnlichsten Stü- cke der Frantzosen sind alle 10 Schuh lang und schiessen 33/ 24/ 16/ 12/ 8 und 4 Pf. Bley. Aus- ser diesen haben sie noch einige Feld-Stücke/ welche 8 Schuh lang sind und 8/ auch 4 Pf. Bley schiessen. Die weniger als 4 Pf schiessen/ bekommen zur Län- ge 7 Schuh. Vid. Chevalier de Saint Julien l. c. p. 23. 24. Die bey den Engelländern übliche Stücke beschreibet Taylor in seinem Treasury of the Ma- thematicks c. 15. Sect. 2. prop. 1. p. m. 284. Z. E. auf 17 biß 28 Pf. ist die Länge 12 Schuh; auf 10 biß 15 Pf. 11; auf 7 biß 9 Pf. 10; auf 6 Pf. 9; auf 33/4 Pf. biß 43/4 Pf 8; auf 2 biß 3 Pf. 7. Die 9. Aufgabe. 79. Ein Stücke zu zeichnen/ dessen Ca- Auflösung. Tab. I.Fig. 2. Gleichwie nicht alle die Stücke von glei- 1. Ziehet eine blinde Linie A B und traget darauf die Länge des Stückes (§. 78). 2. Richtet in A ein Perpendicul AC auf/ (§. 90. Geom.) welches dem Caliber gleich ist. 3.
Anfangs-Gruͤnde als ſich hat thun laſſen: daher iſt es auch geſchehen/daß nicht bey allen Voͤlckern einerley Gewohnheit aufkommen. Z. E. Ein Stuͤcke/ ſo 48 Pfund Ei- ſen ſchieſſet/ haͤlt bey uns ohne die Traubel 18 Dia- met[r]os der Kugel: auf 36 Pf. rechnet man 20; auf 24 Pf. 21; auf 12 Pf. 24; auf 8 Pf. 27; auf 6 Pf 28; auf 4 Pf. 30 Diametros der Kugel. Di- lich in ſeiner Kriegs-Schnie (part. 1. lib. 5. c. 5. ſeq. f. 447) hat noch gar viel andere Verhaͤltniſſe der Stuͤcke zu ihrem Caliber. Die gewoͤhnlichſten Stuͤ- cke der Frantzoſen ſind alle 10 Schuh lang und ſchieſſen 33/ 24/ 16/ 12/ 8 und 4 Pf. Bley. Auſ- ſer dieſen haben ſie noch einige Feld-Stuͤcke/ welche 8 Schuh lang ſind und 8/ auch 4 Pf. Bley ſchieſſen. Die weniger als 4 Pf ſchieſſen/ bekommen zur Laͤn- ge 7 Schuh. Vid. Chevalier de Saint Julien l. c. p. 23. 24. Die bey den Engellaͤndern uͤbliche Stuͤcke beſchreibet Taylor in ſeinem Treasury of the Ma- thematicks c. 15. Sect. 2. prop. 1. p. m. 284. Z. E. auf 17 biß 28 Pf. iſt die Laͤnge 12 Schuh; auf 10 biß 15 Pf. 11; auf 7 biß 9 Pf. 10; auf 6 Pf. 9; auf 3¾ Pf. biß 4¾ Pf 8; auf 2 biß 3 Pf. 7. Die 9. Aufgabe. 79. Ein Stuͤcke zu zeichnen/ deſſen Ca- Aufloͤſung. Tab. I.Fig. 2. Gleichwie nicht alle die Stuͤcke von glei- 1. Ziehet eine blinde Linie A B und traget darauf die Laͤnge des Stuͤckes (§. 78). 2. Richtet in A ein Perpendicul AC auf/ (§. 90. Geom.) welches dem Caliber gleich iſt. 3.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0038" n="36"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gruͤnde</hi></fw><lb/> als ſich hat thun laſſen: daher iſt es auch geſchehen/<lb/> daß nicht bey allen Voͤlckern einerley Gewohnheit<lb/> aufkommen. Z. E. Ein Stuͤcke/ ſo 48 Pfund Ei-<lb/> ſen ſchieſſet/ haͤlt bey uns ohne die Traubel 18 Dia-<lb/> met<supplied>r</supplied>os der Kugel: auf 36 Pf. rechnet man 20;<lb/> auf 24 Pf. 21; auf 12 Pf. 24; auf 8 Pf. 27; auf<lb/> 6 Pf 28; auf 4 Pf. 30 <hi rendition="#aq">Diametros</hi> der Kugel. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Di-<lb/> lich</hi></hi> in ſeiner Kriegs-Schnie (<hi rendition="#aq">part. 1. lib. 5. c. 5. ſeq.<lb/> f.</hi> 447) hat noch gar viel andere Verhaͤltniſſe der<lb/> Stuͤcke zu ihrem Caliber. Die gewoͤhnlichſten Stuͤ-<lb/> cke der Frantzoſen ſind alle 10 Schuh lang und<lb/> ſchieſſen 33/ 24/ 16/ 12/ 8 und 4 Pf. Bley. Auſ-<lb/> ſer dieſen haben ſie noch einige Feld-Stuͤcke/ welche<lb/> 8 Schuh lang ſind und 8/ auch 4 Pf. Bley ſchieſſen.<lb/> Die weniger als 4 Pf ſchieſſen/ bekommen zur Laͤn-<lb/> ge 7 Schuh. <hi rendition="#aq">Vid. <hi rendition="#i">Chevalier de Saint Julien</hi> l. c.<lb/> p.</hi> 23. 24. Die bey den Engellaͤndern uͤbliche Stuͤcke<lb/> beſchreibet <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Taylor</hi></hi> in ſeinem <hi rendition="#aq">Treasury of the Ma-<lb/> thematicks c. 15. Sect. 2. prop. 1. p. m.</hi> 284. Z. E.<lb/> auf 17 biß 28 Pf. iſt die Laͤnge 12 Schuh; auf 10<lb/> biß 15 Pf. 11; auf 7 biß 9 Pf. 10; auf 6 <hi rendition="#fr">P</hi>f. 9;<lb/> auf 3¾ Pf. biß 4¾ Pf 8; auf 2 biß 3 Pf. 7.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die 9. Aufgabe.</hi> </head><lb/> <p>79. <hi rendition="#fr">Ein</hi> S<hi rendition="#fr">tuͤcke zu zeichnen/ deſſen Ca-<lb/> liber gegeben wird.</hi></p><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Aufloͤſung.</hi> </head><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. I.<lb/> Fig.</hi> 2.</note> <p>Gleichwie nicht alle die Stuͤcke von glei-<lb/> cher Laͤnge machen; ſo pflegen ſie auch die-<lb/> ſelbe nicht auf gleiche Weiſe zu theilen. Wir<lb/> wollen allſo einige Arten anfuͤhren.</p><lb/> <list> <item>1. Ziehet eine blinde Linie <hi rendition="#aq">A B</hi> und traget<lb/> darauf die Laͤnge des Stuͤckes (§. 78).</item><lb/> <item>2. Richtet in <hi rendition="#aq">A</hi> ein Perpendicul <hi rendition="#aq">AC</hi> auf/ (§.<lb/> 90. <hi rendition="#aq">Geom.</hi>) welches dem Caliber gleich<lb/> iſt.</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch">3.</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0038]
Anfangs-Gruͤnde
als ſich hat thun laſſen: daher iſt es auch geſchehen/
daß nicht bey allen Voͤlckern einerley Gewohnheit
aufkommen. Z. E. Ein Stuͤcke/ ſo 48 Pfund Ei-
ſen ſchieſſet/ haͤlt bey uns ohne die Traubel 18 Dia-
metros der Kugel: auf 36 Pf. rechnet man 20;
auf 24 Pf. 21; auf 12 Pf. 24; auf 8 Pf. 27; auf
6 Pf 28; auf 4 Pf. 30 Diametros der Kugel. Di-
lich in ſeiner Kriegs-Schnie (part. 1. lib. 5. c. 5. ſeq.
f. 447) hat noch gar viel andere Verhaͤltniſſe der
Stuͤcke zu ihrem Caliber. Die gewoͤhnlichſten Stuͤ-
cke der Frantzoſen ſind alle 10 Schuh lang und
ſchieſſen 33/ 24/ 16/ 12/ 8 und 4 Pf. Bley. Auſ-
ſer dieſen haben ſie noch einige Feld-Stuͤcke/ welche
8 Schuh lang ſind und 8/ auch 4 Pf. Bley ſchieſſen.
Die weniger als 4 Pf ſchieſſen/ bekommen zur Laͤn-
ge 7 Schuh. Vid. Chevalier de Saint Julien l. c.
p. 23. 24. Die bey den Engellaͤndern uͤbliche Stuͤcke
beſchreibet Taylor in ſeinem Treasury of the Ma-
thematicks c. 15. Sect. 2. prop. 1. p. m. 284. Z. E.
auf 17 biß 28 Pf. iſt die Laͤnge 12 Schuh; auf 10
biß 15 Pf. 11; auf 7 biß 9 Pf. 10; auf 6 Pf. 9;
auf 3¾ Pf. biß 4¾ Pf 8; auf 2 biß 3 Pf. 7.
Die 9. Aufgabe.
79. Ein Stuͤcke zu zeichnen/ deſſen Ca-
liber gegeben wird.
Aufloͤſung.
Gleichwie nicht alle die Stuͤcke von glei-
cher Laͤnge machen; ſo pflegen ſie auch die-
ſelbe nicht auf gleiche Weiſe zu theilen. Wir
wollen allſo einige Arten anfuͤhren.
1. Ziehet eine blinde Linie A B und traget
darauf die Laͤnge des Stuͤckes (§. 78).
2. Richtet in A ein Perpendicul AC auf/ (§.
90. Geom.) welches dem Caliber gleich
iſt.
3.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |