Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Fortification.
Der
Fünfte und letzte Theil
Der
Fortisication/
Von den
Attaqven und der Gegenwehre wie-
der dieselben.
Der 1. Lehrsatz.

350. Wenn man einen Ort attaqvi-
ren wil/ so muß man ihn zu erst beren-
nen/ der General-Qvartier-Meister
muß mit gehöriger Vorsichtigkeit die

Qvartiere eintheilen und die Pässe
müssen alle wohl besetzet werden/ daß
niemand durch kommen kan.

Beweiß.

Wer einen Ort attaqvieret/ der wil mit
Gewalt in denselben hinein dringen und sich
desselben bemächtigen (§. 3). Wenn die in
der Stadt sich defendiren wollen/ müssen sie
nicht allein zu ihrem Unterhalt mit nöthigem
Proviant versehen und an gehöriger Muni-
tion und Besatzung keinen Mangel haben.
Damit man ihnen aber dieses alles/ so viel
möglich ist/ benimmet/ muß die gantze Armee
umb die Festung herumb gelagert und alle
Päße müssen auf das fleißigste besetzet wer-
den/ weil solchergestalt den Belagerten

aller
der Fortification.
Der
Fuͤnfte und letzte Theil
Der
Fortiſication/
Von den
Attaqven und der Gegenwehre wie-
der dieſelben.
Der 1. Lehrſatz.

350. Wenn man einen Ort attaqvi-
ren wil/ ſo muß man ihn zu erſt beren-
nen/ der General-Qvartier-Meiſter
muß mit gehoͤriger Vorſichtigkeit die

Qvartiere eintheilen und die Paͤſſe
muͤſſen alle wohl beſetzet werden/ daß
niemand durch kommen kan.

Beweiß.

Wer einen Ort attaqvieret/ der wil mit
Gewalt in denſelben hinein dringen und ſich
deſſelben bemaͤchtigen (§. 3). Wenn die in
der Stadt ſich defendiren wollen/ muͤſſen ſie
nicht allein zu ihrem Unterhalt mit noͤthigem
Proviant verſehen und an gehoͤriger Muni-
tion und Beſatzung keinen Mangel haben.
Damit man ihnen aber dieſes alles/ ſo viel
moͤglich iſt/ benimmet/ muß die gantze Armee
umb die Feſtung herumb gelagert und alle
Paͤße muͤſſen auf das fleißigſte beſetzet wer-
den/ weil ſolchergeſtalt den Belagerten

aller
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0242" n="223"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Fortification.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>Der<lb/><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;nfte und letzte Theil</hi><lb/>
Der<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Forti&#x017F;ication/</hi></hi><lb/>
Von den<lb/>
Attaqven und der Gegenwehre wie-<lb/>
der die&#x017F;elben.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 1. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>350. <hi rendition="#fr">Wenn man einen</hi> O<hi rendition="#fr">rt attaqvi-<lb/>
ren wil/ &#x017F;o muß man ihn zu er&#x017F;t beren-<lb/>
nen/ der General-Qvartier-Mei&#x017F;ter<lb/>
muß mit geho&#x0364;riger Vor&#x017F;ichtigkeit die</hi><lb/>
Q<hi rendition="#fr">vartiere eintheilen und die</hi> P<hi rendition="#fr">a&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle wohl be&#x017F;etzet werden/ daß<lb/>
niemand durch kommen kan.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Wer einen Ort attaqvieret/ der wil mit<lb/>
Gewalt in den&#x017F;elben hinein dringen und &#x017F;ich<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben bema&#x0364;chtigen (§. 3). Wenn die in<lb/>
der Stadt &#x017F;ich defendiren wollen/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie<lb/>
nicht allein zu ihrem Unterhalt mit no&#x0364;thigem<lb/>
Proviant ver&#x017F;ehen und an geho&#x0364;riger Muni-<lb/>
tion und Be&#x017F;atzung keinen Mangel haben.<lb/>
Damit man ihnen aber die&#x017F;es alles/ &#x017F;o viel<lb/>
mo&#x0364;glich i&#x017F;t/ benimmet/ muß die gantze Armee<lb/>
umb die Fe&#x017F;tung herumb gelagert und alle<lb/>
Pa&#x0364;ße mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auf das fleißig&#x017F;te be&#x017F;etzet wer-<lb/>
den/ weil &#x017F;olcherge&#x017F;talt den Belagerten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aller</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[223/0242] der Fortification. Der Fuͤnfte und letzte Theil Der Fortiſication/ Von den Attaqven und der Gegenwehre wie- der dieſelben. Der 1. Lehrſatz. 350. Wenn man einen Ort attaqvi- ren wil/ ſo muß man ihn zu erſt beren- nen/ der General-Qvartier-Meiſter muß mit gehoͤriger Vorſichtigkeit die Qvartiere eintheilen und die Paͤſſe muͤſſen alle wohl beſetzet werden/ daß niemand durch kommen kan. Beweiß. Wer einen Ort attaqvieret/ der wil mit Gewalt in denſelben hinein dringen und ſich deſſelben bemaͤchtigen (§. 3). Wenn die in der Stadt ſich defendiren wollen/ muͤſſen ſie nicht allein zu ihrem Unterhalt mit noͤthigem Proviant verſehen und an gehoͤriger Muni- tion und Beſatzung keinen Mangel haben. Damit man ihnen aber dieſes alles/ ſo viel moͤglich iſt/ benimmet/ muß die gantze Armee umb die Feſtung herumb gelagert und alle Paͤße muͤſſen auf das fleißigſte beſetzet wer- den/ weil ſolchergeſtalt den Belagerten aller

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/242
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/242>, abgerufen am 03.12.2024.