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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
wohl gereinigten Salpeters/ wenn er in einer hellen
und zertheileten Flamme gemächlich aufgehet und
keinen Unflat zurücke läst/ so man mit einer glüen-
den Kohle an ihn kommet.

Die 5. Anmerckung.

11. Hingegen ist es ein Zeichen/ daß viel von ge-
meinem Saltze darunter ist/ wenn er auf der glüen-
den Kohle ein starckes Gerassel macht und sehr sprü-
tzelt.

Die 2. Aufgabe.

12. Den Schwefel zu läutern.

Auflösung.
1. Schmeltzet den Schwefel in einem irrde-
nen oder küpfernen Tiegel bey einem ge-
linden Kohl-Feuer/ damit er sich nicht ent-
zünde.
2. Solte es aber geschehen/ daß er sich ent-
zündete/ so decket bald einen eisernen De-
ckel darüber und nehmet ihn von dem Feuer
weg/ damit die Flamme erstiecke und wie-
der ausgehe.
3. So bald er gantz fliessend worden/ nehmet
mit einem Löffel oben den Schaum weg
und/ nach dem er abgeschäumet worden/
drücket ihn durch ein gedoppeltes Leinen-
Tuch.

So ist geschehen/ was man verlangete.

Die 1. Anmerckung.

13. Der gelbe Schwefel/ den man wegen seiner
Cylindrischen Figur/ in welcher er verkauft wird/
Canonen Schwefel zu nennen pfleget/ ist zu

den

Anfangs-Gruͤnde
wohl gereinigten Salpeters/ wenn er in einer hellen
und zertheileten Flamme gemaͤchlich aufgehet und
keinen Unflat zuruͤcke laͤſt/ ſo man mit einer gluͤen-
den Kohle an ihn kommet.

Die 5. Anmerckung.

11. Hingegen iſt es ein Zeichen/ daß viel von ge-
meinem Saltze darunter iſt/ wenn er auf der gluͤen-
den Kohle ein ſtarckes Geraſſel macht und ſehr ſpruͤ-
tzelt.

Die 2. Aufgabe.

12. Den Schwefel zu laͤutern.

Aufloͤſung.
1. Schmeltzet den Schwefel in einem irrde-
nen oder kuͤpfernen Tiegel bey einem ge-
linden Kohl-Feuer/ damit er ſich nicht ent-
zuͤnde.
2. Solte es aber geſchehen/ daß er ſich ent-
zuͤndete/ ſo decket bald einen eiſernen De-
ckel daruͤber und nehmet ihn von dem Feuer
weg/ damit die Flamme erſtiecke und wie-
der ausgehe.
3. So bald er gantz flieſſend worden/ nehmet
mit einem Loͤffel oben den Schaum weg
und/ nach dem er abgeſchaͤumet worden/
druͤcket ihn durch ein gedoppeltes Leinen-
Tuch.

So iſt geſchehen/ was man verlangete.

Die 1. Anmerckung.

13. Der gelbe Schwefel/ den man wegen ſeiner
Cylindriſchen Figur/ in welcher er verkauft wird/
Canonen Schwefel zu nennen pfleget/ iſt zu

den
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[10/0012] Anfangs-Gruͤnde wohl gereinigten Salpeters/ wenn er in einer hellen und zertheileten Flamme gemaͤchlich aufgehet und keinen Unflat zuruͤcke laͤſt/ ſo man mit einer gluͤen- den Kohle an ihn kommet. Die 5. Anmerckung. 11. Hingegen iſt es ein Zeichen/ daß viel von ge- meinem Saltze darunter iſt/ wenn er auf der gluͤen- den Kohle ein ſtarckes Geraſſel macht und ſehr ſpruͤ- tzelt. Die 2. Aufgabe. 12. Den Schwefel zu laͤutern. Aufloͤſung. 1. Schmeltzet den Schwefel in einem irrde- nen oder kuͤpfernen Tiegel bey einem ge- linden Kohl-Feuer/ damit er ſich nicht ent- zuͤnde. 2. Solte es aber geſchehen/ daß er ſich ent- zuͤndete/ ſo decket bald einen eiſernen De- ckel daruͤber und nehmet ihn von dem Feuer weg/ damit die Flamme erſtiecke und wie- der ausgehe. 3. So bald er gantz flieſſend worden/ nehmet mit einem Loͤffel oben den Schaum weg und/ nach dem er abgeſchaͤumet worden/ druͤcket ihn durch ein gedoppeltes Leinen- Tuch. So iſt geſchehen/ was man verlangete. Die 1. Anmerckung. 13. Der gelbe Schwefel/ den man wegen ſeiner Cylindriſchen Figur/ in welcher er verkauft wird/ Canonen Schwefel zu nennen pfleget/ iſt zu den

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/12>, abgerufen am 21.11.2024.