Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.Kurtzer Unterricht. den zuschliessen.setzten Gründen zu schliessen ist keine andere/ als die längst in allen Büchern von der Logi- ca oder Vernunft-Kunst beschrieben wor- den. Es sind die Beweise oder Demonstra- tiones der Mathematicorum nichts anders als ein Hauffen nach den Regeln der Ver- nunft-Kunst zusammen gesetzter Schlüsse. Daß demnach in denselben alles durch die so genanten Syliogismos geschlossen wird/ nur daß man zuweilen/ oder wol meistens eine von den praemissis weglässet/ weil sie entwe- der dem Leser/ der sich den Beweiß zu geden- cken bemühet/ vor sich einfällt/ oder aus der beygefügten citation leichte kan errathen werden. terung des vori- gen. §. 43. Unerachtet es mir nicht schweer Anfga- ben sind. §. 44. Die Aufgaben handeln von et- Satz/
Kurtzer Unterricht. den zuſchlieſſen.ſetzten Gruͤnden zu ſchlieſſen iſt keine andere/ als die laͤngſt in allen Buͤchern von der Logi- ca oder Vernunft-Kunſt beſchrieben wor- den. Es ſind die Beweiſe oder Demonſtra- tiones der Mathematicorum nichts anders als ein Hauffen nach den Regeln der Ver- nunft-Kunſt zuſammen geſetzter Schluͤſſe. Daß demnach in denſelben alles durch die ſo genanten Syliogiſmos geſchloſſen wird/ nur daß man zuweilen/ oder wol meiſtens eine von den præmiſſis weglaͤſſet/ weil ſie entwe- der dem Leſer/ der ſich den Beweiß zu geden- cken bemuͤhet/ vor ſich einfaͤllt/ oder aus der beygefuͤgten citation leichte kan errathen werden. terung des vori- gen. §. 43. Unerachtet es mir nicht ſchweer Anfga- ben ſind. §. 44. Die Aufgaben handeln von et- Satz/
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Kurtzer Unterricht.
ſetzten Gruͤnden zu ſchlieſſen iſt keine andere/
als die laͤngſt in allen Buͤchern von der Logi-
ca oder Vernunft-Kunſt beſchrieben wor-
den. Es ſind die Beweiſe oder Demonſtra-
tiones der Mathematicorum nichts anders
als ein Hauffen nach den Regeln der Ver-
nunft-Kunſt zuſammen geſetzter Schluͤſſe.
Daß demnach in denſelben alles durch die ſo
genanten Syliogiſmos geſchloſſen wird/ nur
daß man zuweilen/ oder wol meiſtens eine
von den præmiſſis weglaͤſſet/ weil ſie entwe-
der dem Leſer/ der ſich den Beweiß zu geden-
cken bemuͤhet/ vor ſich einfaͤllt/ oder aus der
beygefuͤgten citation leichte kan errathen
werden.
den zu
ſchlieſſen.
§. 43. Unerachtet es mir nicht ſchweer
fallen wuͤrde zu behaupten/ daß kein uͤberfuͤh-
render Beweiß anders gefuͤhret werden kan/
als wenn unſere Gedancken nach den ſyllo-
giſtiſchen Regeln auf einander folgen; ſo iſt
doch hier dieſe Weitlaͤufftigkeit unnoͤthig/
denn da die Frage allein von dem iſt/ was
geſchiehet; doͤrfen wir uns nur auf Exempel
beruffen. Es hat aber nicht allein Clavius
ſolches an dem Beweiſe des erſten Lehrſatzes
in den Elementis Euclidis; ſondern auch
Daſipodius durch einige Buͤcher dieſer Ele-
mentorum gewieſen.
§. 44. Die Aufgaben handeln von et-
was/ ſo gethan oder gemacht werden ſoll/ und
werden in drey Theile eingetheilet/ in den
Satz/
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