Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.Zuschrifft. Euer Hochgräflichen Gnaden die ent-ferneten Wahrheiten eingesehen/ lieget schon am Tage. Wie groß Dero Ver- gnügen darüber sey/ kan man unter an- dern auch daraus abnehmen/ daß so viel hohe und wichtige Geschäffte Euer Hoch- gräflichen Gnaden von Ersinnung neu- er Wahrheiten nicht abhalten können/ sondern Sie in dieser Bemühung eine angenehme Ruhe finden/ wenn sie durch jene ermüdet worden. Endlich wie heff- tig das Verlangen nach dem Auffneh- men gründlicher Wissenschafften und nützlicher Künste sey; kan ich öffentlich zeigen/ der ich bisher die Gnade gehabt mehr als auff eine Art solches zu erken- nen. Da ich nun unseren Teutschen in gegenwärtigen Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschafften einen ebenen und geraden Weg zu einer gründlichen Erkäntnis bähne; so trage ich nicht den geringsten Zweiffel/ es wer- de niemand mehr als Euer Hochgräfli- chen Gnaden mein gegenwärtiges Vor- haben billigen und demselben einen er- wünsch- )( 3
Zuſchrifft. Euer Hochgraͤflichen Gnaden die ent-ferneten Wahrheiten eingeſehen/ lieget ſchon am Tage. Wie groß Dero Ver- gnuͤgen daruͤber ſey/ kan man unter an- dern auch daraus abnehmen/ daß ſo viel hohe und wichtige Geſchaͤffte Euer Hoch- graͤflichen Gnaden von Erſinnung neu- er Wahrheiten nicht abhalten koͤnnen/ ſondern Sie in dieſer Bemuͤhung eine angenehme Ruhe finden/ wenn ſie durch jene ermuͤdet worden. Endlich wie heff- tig das Verlangen nach dem Auffneh- men gruͤndlicher Wiſſenſchafften und nuͤtzlicher Kuͤnſte ſey; kan ich oͤffentlich zeigen/ der ich bisher die Gnade gehabt mehr als auff eine Art ſolches zu erken- nen. Da ich nun unſeren Teutſchen in gegenwaͤrtigen Anfangs-Gruͤnden aller Mathematiſchen Wiſſenſchafften einen ebenen und geraden Weg zu einer gruͤndlichen Erkaͤntnis baͤhne; ſo trage ich nicht den geringſten Zweiffel/ es wer- de niemand mehr als Euer Hochgraͤfli- chen Gnaden mein gegenwaͤrtiges Vor- haben billigen und demſelben einen er- wuͤnſch- )( 3
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Zuſchrifft.
Euer Hochgraͤflichen Gnaden die ent-
ferneten Wahrheiten eingeſehen/ lieget
ſchon am Tage. Wie groß Dero Ver-
gnuͤgen daruͤber ſey/ kan man unter an-
dern auch daraus abnehmen/ daß ſo viel
hohe und wichtige Geſchaͤffte Euer Hoch-
graͤflichen Gnaden von Erſinnung neu-
er Wahrheiten nicht abhalten koͤnnen/
ſondern Sie in dieſer Bemuͤhung eine
angenehme Ruhe finden/ wenn ſie durch
jene ermuͤdet worden. Endlich wie heff-
tig das Verlangen nach dem Auffneh-
men gruͤndlicher Wiſſenſchafften und
nuͤtzlicher Kuͤnſte ſey; kan ich oͤffentlich
zeigen/ der ich bisher die Gnade gehabt
mehr als auff eine Art ſolches zu erken-
nen. Da ich nun unſeren Teutſchen in
gegenwaͤrtigen Anfangs-Gruͤnden aller
Mathematiſchen Wiſſenſchafften einen
ebenen und geraden Weg zu einer
gruͤndlichen Erkaͤntnis baͤhne; ſo trage
ich nicht den geringſten Zweiffel/ es wer-
de niemand mehr als Euer Hochgraͤfli-
chen Gnaden mein gegenwaͤrtiges Vor-
haben billigen und demſelben einen er-
wuͤnſch-
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