Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.Mühe geben soll, die schädlichen Gemeinheiten 1. Die Viehweide entweder ganz abzu- 2. Daß jeder Besitzer wo nicht seine sämtli- Diese Sache, ich gestehe es, ist an denen §. 5. Nach meinem vorigen Satz, will ich die werden, A 4
Muͤhe geben ſoll, die ſchaͤdlichen Gemeinheiten 1. Die Viehweide entweder ganz abzu- 2. Daß jeder Beſitzer wo nicht ſeine ſaͤmtli- Dieſe Sache, ich geſtehe es, iſt an denen §. 5. Nach meinem vorigen Satz, will ich die werden, A 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0025" n="7"/> Muͤhe geben ſoll, die ſchaͤdlichen Gemeinheiten<lb/> aufzuheben, das heißt:</p><lb/> <p>1. Die Viehweide entweder ganz abzu-<lb/> ſchaffen, oder doch dergeſtalt abzuaͤndern, damit<lb/> dadurch der Weg gebahnet werde.</p><lb/> <p>2. Daß jeder Beſitzer wo nicht ſeine ſaͤmtli-<lb/> chen Grundſtuͤcke, doch wenigſtens ſeinen pflug-<lb/> baren Acker, zuſammen auf einem Platz mit<lb/> ſolcher Freiheit erhalten moͤge ſelbigen einzuhaͤ-<lb/> gen, und ohne Ruͤckſicht auf ſeine Nachbaren<lb/> nach ſeiner beſten oͤkonomiſchen Erkentnis<lb/> bearbeiten und nutzen zu koͤnnen.</p><lb/> <p>Dieſe Sache, ich geſtehe es, iſt an denen<lb/> meiſten Oertern mit Hinderniſſen vergeſellſchaf-<lb/> tet; allein ſolche zu heben, wird nirgend un-<lb/> moͤglich ſein, ob es wohl ſchwer ſein kann; und<lb/> dieſe Muͤhe bleibt nicht unbelohnet. Soll man<lb/> denn das Gute deswegen unterlaſſen bloß weil<lb/> es ſchwer iſt, es auszuuͤben?</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 5.</head><lb/> <p>Nach meinem vorigen Satz, will ich die<lb/> Viehhuͤtung gaͤnzlich aufgehoben, oder doch<lb/> wenigſtens abgeaͤndert wiſſen. Will man ſich<lb/> hiezu nicht verſtehen, ſo bin ich ſo billig vor<lb/> der Hand allenfalls noch zu erlauben, daß auf<lb/> denen Angern und Wieſen nach wie vor das<lb/> Vieh weiden moͤge; ob ich gleich lieber ſaͤhe,<lb/> daß man die oft weitlaͤufigen Anger, welche mit<lb/> denen Heerden des ganzen Dorfs betrieben<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 4</fw><fw place="bottom" type="catch">werden,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0025]
Muͤhe geben ſoll, die ſchaͤdlichen Gemeinheiten
aufzuheben, das heißt:
1. Die Viehweide entweder ganz abzu-
ſchaffen, oder doch dergeſtalt abzuaͤndern, damit
dadurch der Weg gebahnet werde.
2. Daß jeder Beſitzer wo nicht ſeine ſaͤmtli-
chen Grundſtuͤcke, doch wenigſtens ſeinen pflug-
baren Acker, zuſammen auf einem Platz mit
ſolcher Freiheit erhalten moͤge ſelbigen einzuhaͤ-
gen, und ohne Ruͤckſicht auf ſeine Nachbaren
nach ſeiner beſten oͤkonomiſchen Erkentnis
bearbeiten und nutzen zu koͤnnen.
Dieſe Sache, ich geſtehe es, iſt an denen
meiſten Oertern mit Hinderniſſen vergeſellſchaf-
tet; allein ſolche zu heben, wird nirgend un-
moͤglich ſein, ob es wohl ſchwer ſein kann; und
dieſe Muͤhe bleibt nicht unbelohnet. Soll man
denn das Gute deswegen unterlaſſen bloß weil
es ſchwer iſt, es auszuuͤben?
§. 5.
Nach meinem vorigen Satz, will ich die
Viehhuͤtung gaͤnzlich aufgehoben, oder doch
wenigſtens abgeaͤndert wiſſen. Will man ſich
hiezu nicht verſtehen, ſo bin ich ſo billig vor
der Hand allenfalls noch zu erlauben, daß auf
denen Angern und Wieſen nach wie vor das
Vieh weiden moͤge; ob ich gleich lieber ſaͤhe,
daß man die oft weitlaͤufigen Anger, welche mit
denen Heerden des ganzen Dorfs betrieben
werden,
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