Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.1. Würden alle Abgaben an baaren Gelde 2. Würden alle Naturalabgaben, als Korn- 3. Würden die Hofdienste, Vorspanne, Anmer-
1. Wuͤrden alle Abgaben an baaren Gelde 2. Wuͤrden alle Naturalabgaben, als Korn- 3. Wuͤrden die Hofdienſte, Vorſpanne, Anmer-
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1. Wuͤrden alle Abgaben an baaren Gelde
als Contribution, Cavalleriegelder, Grundzinß,
Schoß u. d. g. nicht auf die Anzahl der Morgen,
ſondern auf die innere Guͤte derſelben einzu-
theilen und nach gewiſſen pro Centen zu be-
rechnen ſein: z. E. dieſe Abgaben in einem
Dorf machten ſechs pro Cent, ſo wuͤrde hier
der Bauer A deſſen 30 Morgen zu 360 Rthlr.
(§. 74.) gewuͤrdiget worden, jaͤhrlich zahlen
21 Rthlr. 14. Gr. 4⅘ Pf. unterdeſſen daß der
Bauer B von 30 Morgen, die nur 120 Rthlr.
am Werth betragen, nicht mehr als 7 Rthlr.
4 Gr. 9⅗ Pf. zu entrichten haͤtte.
2. Wuͤrden alle Naturalabgaben, als Korn-
paͤchte, Lieferungen u. d. g. nach eben dieſen
Maßſtab zu beſtimmen ſein. So muͤſte alſo
der Bauer A hier allemahl ⅔ mehr geben, als
der Bauer B, weil ſeine 30 Morgen um ⅔ hoͤ-
her im Werth ſtehen, als die 30 Morgen des
lezteren.
3. Wuͤrden die Hofdienſte, Vorſpanne,
Kriegesfuhren u. d. g. auf gleiche Weiſe nicht
nach der Anzahl der Morgen, ſondern nach der
Taxe des Werths derſelben von jedem geleiſtet
werden muͤſſen. Es wuͤrde alſo der Bauer A
immer drei Tage zu Hofe dienen und drei-
mahl vorſpannen, wenn der Bauer B nur
einen Tag dienet und einmahl Vorſpann
giebt.
Anmer-
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