ben umziehen, und auf dem von der ausgewor- fenen Erde entstandenen Wall, Weidenbäume anpflanzen. Dieses müssen ordentliche Satz- weiden von neun bis zehn Fuß hoch sein, die bei zunehmenden Jahren mit grossen Vortheil gekappet werden können, und einen ansehnli- chen Vorrath Holz liefern. Solche Satzwei- den sind nicht weiter von einander zu pflanzen als in der Entfernung von höchstens ein und einen halben Fuß. So lange solche jung sind, ist eine geringe Vermachung von Rickstangen nöthig, um sie vor dem Anlauf des Viehes zu schützen. Jn der Folge wenn die Weiden- bäume mit der Zeit in der Dicke ihrer Stämme zunehmen, geben sie starke Pollisaden ab, und wird zulezt der Zwischenraum von einem Baum zum andern so gering, daß kein Hund und noch weniger ein Ochse oder Pferd hindurch krie- chen kann. Ein solcher beständiger höchst- dauerhafter Zaun ist im Stande, das Vieh wie in einem Stall einzuschliessen, es kann also darin ohne Aufsicht weiden, und wird kein Hirte mehr nöthig sein.
2. Wer seinen wahren Nutzen aber besser verstehet, wird einen solchen Weideplatz mäh- bar werden lassen und das Graß entweder zu Heu machen, oder solches grün dem Vieh auf dem Stalle futtern. Der Einwurf wegen Mangel der Zeit im Sommer ist gering. Es
kommt
ben umziehen, und auf dem von der ausgewor- fenen Erde entſtandenen Wall, Weidenbaͤume anpflanzen. Dieſes muͤſſen ordentliche Satz- weiden von neun bis zehn Fuß hoch ſein, die bei zunehmenden Jahren mit groſſen Vortheil gekappet werden koͤnnen, und einen anſehnli- chen Vorrath Holz liefern. Solche Satzwei- den ſind nicht weiter von einander zu pflanzen als in der Entfernung von hoͤchſtens ein und einen halben Fuß. So lange ſolche jung ſind, iſt eine geringe Vermachung von Rickſtangen noͤthig, um ſie vor dem Anlauf des Viehes zu ſchuͤtzen. Jn der Folge wenn die Weiden- baͤume mit der Zeit in der Dicke ihrer Staͤmme zunehmen, geben ſie ſtarke Polliſaden ab, und wird zulezt der Zwiſchenraum von einem Baum zum andern ſo gering, daß kein Hund und noch weniger ein Ochſe oder Pferd hindurch krie- chen kann. Ein ſolcher beſtaͤndiger hoͤchſt- dauerhafter Zaun iſt im Stande, das Vieh wie in einem Stall einzuſchlieſſen, es kann alſo darin ohne Aufſicht weiden, und wird kein Hirte mehr noͤthig ſein.
2. Wer ſeinen wahren Nutzen aber beſſer verſtehet, wird einen ſolchen Weideplatz maͤh- bar werden laſſen und das Graß entweder zu Heu machen, oder ſolches gruͤn dem Vieh auf dem Stalle futtern. Der Einwurf wegen Mangel der Zeit im Sommer iſt gering. Es
kommt
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[95/0113]
ben umziehen, und auf dem von der ausgewor-
fenen Erde entſtandenen Wall, Weidenbaͤume
anpflanzen. Dieſes muͤſſen ordentliche Satz-
weiden von neun bis zehn Fuß hoch ſein, die
bei zunehmenden Jahren mit groſſen Vortheil
gekappet werden koͤnnen, und einen anſehnli-
chen Vorrath Holz liefern. Solche Satzwei-
den ſind nicht weiter von einander zu pflanzen
als in der Entfernung von hoͤchſtens ein und
einen halben Fuß. So lange ſolche jung ſind,
iſt eine geringe Vermachung von Rickſtangen
noͤthig, um ſie vor dem Anlauf des Viehes zu
ſchuͤtzen. Jn der Folge wenn die Weiden-
baͤume mit der Zeit in der Dicke ihrer Staͤmme
zunehmen, geben ſie ſtarke Polliſaden ab, und
wird zulezt der Zwiſchenraum von einem Baum
zum andern ſo gering, daß kein Hund und noch
weniger ein Ochſe oder Pferd hindurch krie-
chen kann. Ein ſolcher beſtaͤndiger hoͤchſt-
dauerhafter Zaun iſt im Stande, das Vieh
wie in einem Stall einzuſchlieſſen, es kann alſo
darin ohne Aufſicht weiden, und wird kein
Hirte mehr noͤthig ſein.
2. Wer ſeinen wahren Nutzen aber beſſer
verſtehet, wird einen ſolchen Weideplatz maͤh-
bar werden laſſen und das Graß entweder zu
Heu machen, oder ſolches gruͤn dem Vieh auf
dem Stalle futtern. Der Einwurf wegen
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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/113>, abgerufen am 19.07.2024.
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