Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.trocken ausfällt, bereits die schönste Wiese da, 2. Jch will nemlich in der Marck auf 3. Da F 4
trocken ausfaͤllt, bereits die ſchoͤnſte Wieſe da, 2. Jch will nemlich in der Marck auf 3. Da F 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0105" n="87"/> trocken ausfaͤllt, bereits die ſchoͤnſte Wieſe da,<lb/> und an den wenigſten Orten kommt man mit<lb/> etwas Kleeſaͤen zu Huͤlfe. Allein ich will auch<lb/> nicht, daß wir es der Natur allein uͤberlaſſen<lb/> ſollen, alles fuͤr uns zu thun. Jſt ſie jenen<lb/> Laͤndern in dieſem Stuͤck guͤnſtiger als uns, ſo<lb/> hat ſie uns doch ihren Beiſtand nicht gaͤnzlich<lb/> verſagt. Bei uns koſtet es nur etwas mehr<lb/> Muͤhe, und dieſe ſoll nicht vergeblich ange-<lb/> wandt ſein, ſondern uͤberfluͤßig belohnet wer-<lb/> den.</p><lb/> <p>2. Jch will nemlich in der <hi rendition="#fr">Marck</hi> auf<lb/> dem Ackerlande da Wieſen geſaͤet wiſſen, wo<lb/> ſie von ſelbſt nicht entſtehen wollen. Denn<lb/> die Beſchaffenheit unſerer Felder verbietet frei-<lb/> lich an denen meiſten Oertern das letztere, nir-<lb/> gend aber — o moͤchte ich dieſe Warheit jedem<lb/> Landwirth tief ins Herz einpraͤgen koͤnnen —<lb/> nirgend verbietet die Beſchaffenheit unſerer Fel-<lb/> der, daß wir uns nicht durch Kunſt Wieſen<lb/> dahin ſchaffen koͤnnen, wo uns die bloſſe Na-<lb/> tur keine geben will. Allenthalben auf Hoͤhen<lb/> und in Thaͤlern, auf ſchweren und leichten<lb/> Acker, das aͤrgſte Sandfeld nicht ausgeſchloſ-<lb/> ſen, allenthalben koͤnnen wir Wieſen und Wei-<lb/> den anlegen und zwar von fetten nahrhaften<lb/> Futterkraͤutern, die unendlich vorzuͤglicher ſind,<lb/> als gemeines ſchlechtes Graß.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 4</fw> <fw place="bottom" type="catch">3. Da</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [87/0105]
trocken ausfaͤllt, bereits die ſchoͤnſte Wieſe da,
und an den wenigſten Orten kommt man mit
etwas Kleeſaͤen zu Huͤlfe. Allein ich will auch
nicht, daß wir es der Natur allein uͤberlaſſen
ſollen, alles fuͤr uns zu thun. Jſt ſie jenen
Laͤndern in dieſem Stuͤck guͤnſtiger als uns, ſo
hat ſie uns doch ihren Beiſtand nicht gaͤnzlich
verſagt. Bei uns koſtet es nur etwas mehr
Muͤhe, und dieſe ſoll nicht vergeblich ange-
wandt ſein, ſondern uͤberfluͤßig belohnet wer-
den.
2. Jch will nemlich in der Marck auf
dem Ackerlande da Wieſen geſaͤet wiſſen, wo
ſie von ſelbſt nicht entſtehen wollen. Denn
die Beſchaffenheit unſerer Felder verbietet frei-
lich an denen meiſten Oertern das letztere, nir-
gend aber — o moͤchte ich dieſe Warheit jedem
Landwirth tief ins Herz einpraͤgen koͤnnen —
nirgend verbietet die Beſchaffenheit unſerer Fel-
der, daß wir uns nicht durch Kunſt Wieſen
dahin ſchaffen koͤnnen, wo uns die bloſſe Na-
tur keine geben will. Allenthalben auf Hoͤhen
und in Thaͤlern, auf ſchweren und leichten
Acker, das aͤrgſte Sandfeld nicht ausgeſchloſ-
ſen, allenthalben koͤnnen wir Wieſen und Wei-
den anlegen und zwar von fetten nahrhaften
Futterkraͤutern, die unendlich vorzuͤglicher ſind,
als gemeines ſchlechtes Graß.
3. Da
F 4
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