[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Policey-Ordnung. gern Bedienten/ bevorab deren Frauen/ sich in Klei-dung dermassen über Gebühr hervor thun sollen/ daß dadurch nicht geringe ärgerniß angerichtet/ und zu vielen andern inconvenientien Anlaß gegeben werde: So wird vorbemeldter Unserer Regierung obliegen/ hierauff insonderheit ein wachendes Auge zuhaben/ und Sorge zutragen/ daß hierinnen/ nach Befindung/ in Zeiten Wandel geschaffet werden möge. Wie dann dieselbe darauff bedacht seyn wird/ daß nach dem Ex- empel anderer Orten/ mit Zuziehung des Stadt-Ma- gistrats eine gewisse Kleider-Ordnung eingerichtet/ introduciret und observiret werde. §. 8. Bey denen von der Ritterschafft/ finden Wir §. 9. Denen Bürgermeistern in Unsern Städ- billig B 3
Policey-Ordnung. gern Bedienten/ bevorab deren Frauen/ ſich in Klei-dung dermaſſen uͤber Gebuͤhr hervor thun ſollen/ daß dadurch nicht geringe aͤrgerniß angerichtet/ und zu vielen andern inconvenientien Anlaß gegeben werde: So wird vorbemeldter Unſerer Regierung obliegen/ hierauff inſonderheit ein wachendes Auge zuhaben/ und Sorge zutragen/ daß hierinnen/ nach Befindung/ in Zeiten Wandel geſchaffet werden moͤge. Wie dann dieſelbe darauff bedacht ſeyn wird/ daß nach dem Ex- empel anderer Orten/ mit Zuziehung des Stadt-Ma- giſtrats eine gewiſſe Kleider-Ordnung eingerichtet/ introduciret und obſerviret werde. §. 8. Bey denen von der Ritterſchafft/ finden Wir §. 9. Denen Buͤrgermeiſtern in Unſern Staͤd- billig B 3
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Policey-Ordnung.
gern Bedienten/ bevorab deren Frauen/ ſich in Klei-
dung dermaſſen uͤber Gebuͤhr hervor thun ſollen/ daß
dadurch nicht geringe aͤrgerniß angerichtet/ und zu
vielen andern inconvenientien Anlaß gegeben werde:
So wird vorbemeldter Unſerer Regierung obliegen/
hierauff inſonderheit ein wachendes Auge zuhaben/
und Sorge zutragen/ daß hierinnen/ nach Befindung/
in Zeiten Wandel geſchaffet werden moͤge. Wie dann
dieſelbe darauff bedacht ſeyn wird/ daß nach dem Ex-
empel anderer Orten/ mit Zuziehung des Stadt-Ma-
giſtrats eine gewiſſe Kleider-Ordnung eingerichtet/
introduciret und obſerviret werde.
§. 8. Bey denen von der Ritterſchafft/ finden Wir
eben nichts ſonderliches zu erinnern/ nachdemmahl
dieſelbe bißanhero/ fuͤr ihre Perſon/ ſich hierunter fuͤr
andern wol betragen. Werden alſo dieſelbe/ ein/ ihnen
ſelbſt erſprießliches/ und Uns in Gnaden gefaͤlliges
Werck thun/ wann ſie nicht allein dabey fernerhin/ zu
ihren guten Nachruhm/ continuiren/ beſondern auch
ihre Frauen und Toͤchter zu gleichmaͤſſiger Bezeigung
anfuͤhren/ und nicht geſtatten/ daß ſelbige denen hoͤ-
hern Standes-Perſonen/ in der Kleidung/ und ſonſten/
nachahmen.
§. 9. Denen Buͤrgermeiſtern in Unſern Staͤd-
ten/ Syndicis, Doctoribus und Licentiatis, wird zwar
auch/ denen Reichs- und andern wol-eingerichteten
Policey-Ordnungen nach/ eine Præferentz in Klei-
dung/ vor andern buͤrgerlichen Standes-Perſonen/
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