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[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

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Feuer-Ordnung.
brauchet werden mögen/ sollen die Feuer-Herren in dem Quar-
tier nebst denen Feuer-Schauern alle Viertel-Jahre die bey der
Stadt verhandene grosse und kleine Feuer-Sprützen/ Feuer-
Leitern/ Hacken/ Ballien/ Eimer/ Zuber/ und andere dazu ge-
hörige Nothdurfft/ in Augenschein nehmen; ob alles und jedes
in guten brauchbahren Stande/ mit Fleiß besichtigen/ und da-
von bey dem Praesidirenden Herrn Bürgermeister ausführli-
chen Bericht abstatten/ damit dasjenige/ was etwa daran ab-
gegangen/ zerbrochen/ veraltet/ abhanden gekommen/ oder sonst
sicherlich nicht wol zu gebrauchen wäre/ so fort wieder verbes-
fert und gemachet werden möge.

XXXII.

Ebenmässig sollen sie zu jederzeit auch fleissige Auffsicht
auff alle solche Bereitschafften und Instrumenta haben/ damit
selbige vom Regen/ Schnee/ und dergleichen nicht beschädiget/
sondern unterm Dach und Schuer/ auch so viel müglich vor
Dieben und vorwitzigen oder bösen Leuten wolverwahrlich
behalten und gesichert seyn mögen.

XXXIII.

Alle und jede angehende Bürger/ wann sie den gewöhnli-
chen Abkündigungs-Zettul zu fürhabender Hochzeit von den
p. t. Cammern-Herrn begehren/ sollen sie so fort einen Rthlr. zu
Verfertigung eines ledernen Eimers zu geben schuldig seyn/
auch keiner zum Bürger angenommen/ oder ihm der Abkündi-
gungs-Zettel gegeben werden/ er habe dann diesen Thaler erle-
get/ jedoch mit diesem Unterscheid/ daß geringe Handwercker
und Taglöhner nur einen halben Thaler abzutragen schuldig
seyn sollen.

XXXIV.

Alle Brunnen/ sie seyn in privat Häusern oder auff den Gas-
sen/ sollen in gutem Stande erhalten/ und da sie in Abgange
kommen/ wieder repariret werden; Würde ein Haußwirth/
oder dem der Brunnen gehöret/ solches nicht thun/ sol er von der
Obrigkeit durch Zwangs-Mittel dazu angetrieben; welche a-

ber
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Feuer-Ordnung.
brauchet werden moͤgen/ ſollen die Feuer-Herren in dem Quar-
tier nebſt denen Feuer-Schauern alle Viertel-Jahre die bey der
Stadt verhandene groſſe und kleine Feuer-Spruͤtzen/ Feuer-
Leitern/ Hacken/ Ballien/ Eimer/ Zuber/ und andere dazu ge-
hoͤrige Nothdurfft/ in Augenſchein nehmen; ob alles und jedes
in guten brauchbahren Stande/ mit Fleiß beſichtigen/ und da-
von bey dem Præſidirenden Herrn Buͤrgermeiſter ausfuͤhrli-
chen Bericht abſtatten/ damit dasjenige/ was etwa daran ab-
gegangen/ zerbrochen/ veraltet/ abhanden gekommen/ oder ſonſt
ſicherlich nicht wol zu gebrauchen waͤre/ ſo fort wieder verbeſ-
fert und gemachet werden moͤge.

XXXII.

Ebenmaͤſſig ſollen ſie zu jederzeit auch fleiſſige Auffſicht
auff alle ſolche Bereitſchafften und Inſtrumenta haben/ damit
ſelbige vom Regen/ Schnee/ und dergleichen nicht beſchaͤdiget/
ſondern unterm Dach und Schuer/ auch ſo viel muͤglich vor
Dieben und vorwitzigen oder boͤſen Leuten wolverwahrlich
behalten und geſichert ſeyn moͤgen.

XXXIII.

Alle und jede angehende Buͤrger/ wann ſie den gewoͤhnli-
chen Abkuͤndigungs-Zettul zu fuͤrhabender Hochzeit von den
p. t. Cammern-Herrn begehren/ ſollen ſie ſo fort einen Rthlr. zu
Verfertigung eines ledernen Eimers zu geben ſchuldig ſeyn/
auch keiner zum Buͤrger angenommen/ oder ihm der Abkuͤndi-
gungs-Zettel gegeben werden/ er habe dann dieſen Thaler erle-
get/ jedoch mit dieſem Unterſcheid/ daß geringe Handwercker
und Tagloͤhner nur einen halben Thaler abzutragen ſchuldig
ſeyn ſollen.

XXXIV.

Alle Brunnen/ ſie ſeyn in privat Haͤuſern oder auff den Gaſ-
ſen/ ſollen in gutem Stande erhalten/ und da ſie in Abgange
kommen/ wieder repariret werden; Wuͤrde ein Haußwirth/
oder dem der Brunnen gehoͤret/ ſolches nicht thun/ ſol er von der
Obrigkeit durch Zwangs-Mittel dazu angetrieben; welche a-

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[229/0243] Feuer-Ordnung. brauchet werden moͤgen/ ſollen die Feuer-Herren in dem Quar- tier nebſt denen Feuer-Schauern alle Viertel-Jahre die bey der Stadt verhandene groſſe und kleine Feuer-Spruͤtzen/ Feuer- Leitern/ Hacken/ Ballien/ Eimer/ Zuber/ und andere dazu ge- hoͤrige Nothdurfft/ in Augenſchein nehmen; ob alles und jedes in guten brauchbahren Stande/ mit Fleiß beſichtigen/ und da- von bey dem Præſidirenden Herrn Buͤrgermeiſter ausfuͤhrli- chen Bericht abſtatten/ damit dasjenige/ was etwa daran ab- gegangen/ zerbrochen/ veraltet/ abhanden gekommen/ oder ſonſt ſicherlich nicht wol zu gebrauchen waͤre/ ſo fort wieder verbeſ- fert und gemachet werden moͤge. XXXII. Ebenmaͤſſig ſollen ſie zu jederzeit auch fleiſſige Auffſicht auff alle ſolche Bereitſchafften und Inſtrumenta haben/ damit ſelbige vom Regen/ Schnee/ und dergleichen nicht beſchaͤdiget/ ſondern unterm Dach und Schuer/ auch ſo viel muͤglich vor Dieben und vorwitzigen oder boͤſen Leuten wolverwahrlich behalten und geſichert ſeyn moͤgen. XXXIII. Alle und jede angehende Buͤrger/ wann ſie den gewoͤhnli- chen Abkuͤndigungs-Zettul zu fuͤrhabender Hochzeit von den p. t. Cammern-Herrn begehren/ ſollen ſie ſo fort einen Rthlr. zu Verfertigung eines ledernen Eimers zu geben ſchuldig ſeyn/ auch keiner zum Buͤrger angenommen/ oder ihm der Abkuͤndi- gungs-Zettel gegeben werden/ er habe dann dieſen Thaler erle- get/ jedoch mit dieſem Unterſcheid/ daß geringe Handwercker und Tagloͤhner nur einen halben Thaler abzutragen ſchuldig ſeyn ſollen. XXXIV. Alle Brunnen/ ſie ſeyn in privat Haͤuſern oder auff den Gaſ- ſen/ ſollen in gutem Stande erhalten/ und da ſie in Abgange kommen/ wieder repariret werden; Wuͤrde ein Haußwirth/ oder dem der Brunnen gehoͤret/ ſolches nicht thun/ ſol er von der Obrigkeit durch Zwangs-Mittel dazu angetrieben; welche a- ber G g

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Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/243>, abgerufen am 27.04.2024.