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[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

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Stadische
ten und beeydigten Schornsteinfeger/ welcher sich allhie häuß-
lich niederlassen wird/ ausfegen lassen.

XVII.

Der Schornsteinfeger sol entweder selbst/ oder durch tüch-
tige Gesellen/ so wol erfordert/ als ungefordert/ und also von
selbsten die Feuer-Stätten bey vorher-gemeldter Reinigung
wol besichtigen/ ob selbige unten oder an der Seiten durchge-
brandt/ oder auch dergleichen zu besorgen/ demnächst auch die
Schornsteine/ so offt es nöthig/ mit allem Fleisse und Sorg-
falt reinigen/ die gefundene Mängel und besorgende Gefähr-
lichkeiten so fort dem Hauß-Herrn treulich anmelden/ und ihn
vor Schaden warnen/ zugleich auch eben das jenige so fort de-
nen in selbigen Quartier verordneten Feuer-Schauern kund
thun/ die es darauff zu besichtigen/ und nach Vefindung dem
Einwohner/ daß es alsobald geändert und gebessert werde/ ernst-
lich anzubefehlen/ auch einige Tage hernach/ ob selbigen nach-
gekommen/ zu besehen/ und da dasselbe nicht geschehen/ es dem
Praefidirendem Herrn Bürgermeister anzuzeigen/ gehalten
seyn/ der dann hierin ferner Verordnung ergehen lassen wird.

XVIII.

Und wann gleich einer oder der ander vorgeben würde/ daß
er seine Schornsteine selbst reinigen wolte/ oder gereiniget hätte/
solches auch erweißlich machen könte/ sol er dennoch dessen un-
geachtet/ dem Schornsteinfeger/ als welcher sein Gesinde dar-
zu halten muß/ den gesetzten Lohn entrichten: Dieser aber nicht
destoweniger/ die bereits von andern/ dem Berichte nach/ gefe-
gete Oerter fleissig zu besichtigen/ und die etwa verfpührende
Mängel obberichteter massen gehörigen Orths anzumelden/
schuldig seyn.

XIX.

Es sol auch gemeldter Schornsteinfeger/ wann er gefor-
dert/ so fort zu erscheinen/ und die Schornsteine/ Camine und O-
fen/ alsobald zu reinigen/ oder wenigstens mit den Hauß-Herrn
eines gewissen Tages/ wann solches geschehen sol/ sich zu verei-

nigen

Stadiſche
ten und beeydigten Schornſteinfeger/ welcher ſich allhie haͤuß-
lich niederlaſſen wird/ ausfegen laſſen.

XVII.

Der Schornſteinfeger ſol entweder ſelbſt/ oder durch tuͤch-
tige Geſellen/ ſo wol erfordert/ als ungefordert/ und alſo von
ſelbſten die Feuer-Staͤtten bey vorher-gemeldter Reinigung
wol beſichtigen/ ob ſelbige unten oder an der Seiten durchge-
brandt/ oder auch dergleichen zu beſorgen/ demnaͤchſt auch die
Schornſteine/ ſo offt es noͤthig/ mit allem Fleiſſe und Sorg-
falt reinigen/ die gefundene Maͤngel und beſorgende Gefaͤhr-
lichkeiten ſo fort dem Hauß-Herrn treulich anmelden/ und ihn
vor Schaden warnen/ zugleich auch eben das jenige ſo fort de-
nen in ſelbigen Quartier verordneten Feuer-Schauern kund
thun/ die es darauff zu beſichtigen/ und nach Vefindung dem
Einwohneꝛ/ daß es alſobald geaͤndert und gebeſſeꝛt werde/ ernſt-
lich anzubefehlen/ auch einige Tage hernach/ ob ſelbigen nach-
gekommen/ zu beſehen/ und da daſſelbe nicht geſchehen/ es dem
Præfidirendem Herrn Buͤrgermeiſter anzuzeigen/ gehalten
ſeyn/ der dann hierin ferner Verordnung ergehen laſſen wird.

XVIII.

Und wann gleich einer oder der ander vorgeben wuͤrde/ daß
er ſeine Schornſteine ſelbſt reinigen wolte/ oder gereiniget haͤtte/
ſolches auch erweißlich machen koͤnte/ ſol er dennoch deſſen un-
geachtet/ dem Schornſteinfeger/ als welcher ſein Geſinde dar-
zu halten muß/ den geſetzten Lohn entrichten: Dieſer aber nicht
deſtoweniger/ die bereits von andern/ dem Berichte nach/ gefe-
gete Oerter fleiſſig zu beſichtigen/ und die etwa verfpuͤhrende
Maͤngel obberichteter maſſen gehoͤrigen Orths anzumelden/
ſchuldig ſeyn.

XIX.

Es ſol auch gemeldter Schornſteinfeger/ wann er gefor-
dert/ ſo fort zu erſcheinen/ und die Schornſteine/ Camine und O-
fen/ alſobald zu reinigen/ oder wenigſtens mit den Hauß-Herrn
eines gewiſſen Tages/ wann ſolches geſchehen ſol/ ſich zu verei-

nigen
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[224/0238] Stadiſche ten und beeydigten Schornſteinfeger/ welcher ſich allhie haͤuß- lich niederlaſſen wird/ ausfegen laſſen. XVII. Der Schornſteinfeger ſol entweder ſelbſt/ oder durch tuͤch- tige Geſellen/ ſo wol erfordert/ als ungefordert/ und alſo von ſelbſten die Feuer-Staͤtten bey vorher-gemeldter Reinigung wol beſichtigen/ ob ſelbige unten oder an der Seiten durchge- brandt/ oder auch dergleichen zu beſorgen/ demnaͤchſt auch die Schornſteine/ ſo offt es noͤthig/ mit allem Fleiſſe und Sorg- falt reinigen/ die gefundene Maͤngel und beſorgende Gefaͤhr- lichkeiten ſo fort dem Hauß-Herrn treulich anmelden/ und ihn vor Schaden warnen/ zugleich auch eben das jenige ſo fort de- nen in ſelbigen Quartier verordneten Feuer-Schauern kund thun/ die es darauff zu beſichtigen/ und nach Vefindung dem Einwohneꝛ/ daß es alſobald geaͤndert und gebeſſeꝛt werde/ ernſt- lich anzubefehlen/ auch einige Tage hernach/ ob ſelbigen nach- gekommen/ zu beſehen/ und da daſſelbe nicht geſchehen/ es dem Præfidirendem Herrn Buͤrgermeiſter anzuzeigen/ gehalten ſeyn/ der dann hierin ferner Verordnung ergehen laſſen wird. XVIII. Und wann gleich einer oder der ander vorgeben wuͤrde/ daß er ſeine Schornſteine ſelbſt reinigen wolte/ oder gereiniget haͤtte/ ſolches auch erweißlich machen koͤnte/ ſol er dennoch deſſen un- geachtet/ dem Schornſteinfeger/ als welcher ſein Geſinde dar- zu halten muß/ den geſetzten Lohn entrichten: Dieſer aber nicht deſtoweniger/ die bereits von andern/ dem Berichte nach/ gefe- gete Oerter fleiſſig zu beſichtigen/ und die etwa verfpuͤhrende Maͤngel obberichteter maſſen gehoͤrigen Orths anzumelden/ ſchuldig ſeyn. XIX. Es ſol auch gemeldter Schornſteinfeger/ wann er gefor- dert/ ſo fort zu erſcheinen/ und die Schornſteine/ Camine und O- fen/ alſobald zu reinigen/ oder wenigſtens mit den Hauß-Herrn eines gewiſſen Tages/ wann ſolches geſchehen ſol/ ſich zu verei- nigen

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Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/238>, abgerufen am 27.04.2024.