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[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

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und Jagt-Ordnung.
9.

Es sol auch niemand seine habende Jagt-Gerech-
tigkeit alleine ausser dem Gute oder Hofe zugleich/ an
einen andern/ sonderlich aber an Ahdeliche Persohnen
verpachten/ oder auff andere Weise übertragen/ auch
die vielfältigen Theilungen der Jagten/ welche bey
Theilung oder Veräusserung der Meyer vorgehen/
und wodurch an einigen Orthen viele Jäger an einer
Feld-Marcke Befugniß erlangen/ hinführo unzuläs-
sig seyn/ auch bey denen vorgehenden Concursen und
Distractionen der Güter/ bey welchen die Jagten mit
in Anschlag gebracht werden pflegen/ gute Maasse
darunter gehalten werden sol/ daß solche nicht in der-
gleichen Hände und Gewalt gerathen möge/ wodurch
denen Wildbahnen ein sonderlich praejudice entstehen
könte/ wie dann hinführo solche nicht dem Cedenti ge-
lassen/ sondern dem Optanti allein zugeschlagen werden
sol/ es wäre dann/ daß jenen beym concursu noch et-
was übrig bliebe/ auff welchem Fall solche demselben
allein zu lassen wäre.

10.

Damit auch so wol das junge Wild so viel mehr
gehäget und zu seinem rechten Wachsthumb gedeyen/
als auch das Korn im Felde/ so viel möglich/ geschonet
werden möge/ wird hiemit verordnet/ daß zu gewisser
Zeit des Jahres/ nemlich in der Setz- und Brüte-Zeit/
als von Verkündigung Marioe/ biß auff Jacobi/ o-
der den ersten Augusti, ein jeder/ auch auff seinem eige-

nen/
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und Jagt-Ordnung.
9.

Es ſol auch niemand ſeine habende Jagt-Gerech-
tigkeit alleine auſſer dem Gute oder Hofe zugleich/ an
einen andern/ ſonderlich aber an Ahdeliche Perſohnen
verpachten/ oder auff andere Weiſe uͤbertragen/ auch
die vielfaͤltigen Theilungen der Jagten/ welche bey
Theilung oder Veraͤuſſerung der Meyer vorgehen/
und wodurch an einigen Orthen viele Jaͤger an einer
Feld-Marcke Befugniß erlangen/ hinfuͤhro unzulaͤſ-
ſig ſeyn/ auch bey denen vorgehenden Concurſen und
Diſtractionen der Guͤter/ bey welchen die Jagten mit
in Anſchlag gebracht werden pflegen/ gute Maaſſe
darunter gehalten werden ſol/ daß ſolche nicht in der-
gleichen Haͤnde und Gewalt gerathen moͤge/ wodurch
denen Wildbahnen ein ſonderlich præjudice entſtehen
koͤnte/ wie dann hinfuͤhro ſolche nicht dem Cedenti ge-
laſſen/ ſondern dem Optanti allein zugeſchlagen werden
ſol/ es waͤre dann/ daß jenen beym concurſu noch et-
was uͤbrig bliebe/ auff welchem Fall ſolche demſelben
allein zu laſſen waͤre.

10.

Damit auch ſo wol das junge Wild ſo viel mehr
gehaͤget und zu ſeinem rechten Wachsthumb gedeyen/
als auch das Korn im Felde/ ſo viel moͤglich/ geſchonet
werden moͤge/ wird hiemit verordnet/ daß zu gewiſſer
Zeit des Jahres/ nemlich in der Setz- und Bruͤte-Zeit/
als von Verkuͤndigung Mariœ/ biß auff Jacobi/ o-
der den erſten Auguſti, ein jeder/ auch auff ſeinem eige-

nen/
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[177/0191] und Jagt-Ordnung. 9. Es ſol auch niemand ſeine habende Jagt-Gerech- tigkeit alleine auſſer dem Gute oder Hofe zugleich/ an einen andern/ ſonderlich aber an Ahdeliche Perſohnen verpachten/ oder auff andere Weiſe uͤbertragen/ auch die vielfaͤltigen Theilungen der Jagten/ welche bey Theilung oder Veraͤuſſerung der Meyer vorgehen/ und wodurch an einigen Orthen viele Jaͤger an einer Feld-Marcke Befugniß erlangen/ hinfuͤhro unzulaͤſ- ſig ſeyn/ auch bey denen vorgehenden Concurſen und Diſtractionen der Guͤter/ bey welchen die Jagten mit in Anſchlag gebracht werden pflegen/ gute Maaſſe darunter gehalten werden ſol/ daß ſolche nicht in der- gleichen Haͤnde und Gewalt gerathen moͤge/ wodurch denen Wildbahnen ein ſonderlich præjudice entſtehen koͤnte/ wie dann hinfuͤhro ſolche nicht dem Cedenti ge- laſſen/ ſondern dem Optanti allein zugeſchlagen werden ſol/ es waͤre dann/ daß jenen beym concurſu noch et- was uͤbrig bliebe/ auff welchem Fall ſolche demſelben allein zu laſſen waͤre. 10. Damit auch ſo wol das junge Wild ſo viel mehr gehaͤget und zu ſeinem rechten Wachsthumb gedeyen/ als auch das Korn im Felde/ ſo viel moͤglich/ geſchonet werden moͤge/ wird hiemit verordnet/ daß zu gewiſſer Zeit des Jahres/ nemlich in der Setz- und Bruͤte-Zeit/ als von Verkuͤndigung Mariœ/ biß auff Jacobi/ o- der den erſten Auguſti, ein jeder/ auch auff ſeinem eige- nen/ Z 3

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Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/191>, abgerufen am 03.05.2024.