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[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

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Teich-Ordnung.
cher gestalt bey eines jeden Orthes wolhergebrachter
vernünfftiger Gewohnheit/ und unter andern auch
dabey/ daß die Teichs-Untergehörige/ sie seynd Geist-
oder Weltliche/ von Adel oder Haußleute/ auch in
anderer jurisdiction, ohne vorhergehende Begrüssung
dortigen Amptmanns/ Richters/ Vogts/ oder dessen/
der des Orthes in Unserm Nahmen zu gebiethen hat/
gepfandet werden mügen/ gnädigst bewenden: nur/
daß anbey ob-mentionirte cautel und Vorsichtigkeit
nicht ausser Acht gelassen; auch/ da etwa lebendiges
Viehe abgepfandet/ damit säuberlich umbgegangen/
dasselbe nicht vorsetzlich übertrieben/ gejaget/ gestos-
sen/ geschlagen/ oder sonst übel tractiret werde: Wi-
drigen falls sie zu befahren haben/ daß sie ex L. Aquilia
belanget/ und mit schlechtem respect, wie wol ehe-
mahls geschehen/ zu Erstattung des darunter ver-
wahrloseten Viehes/ oder sonst angeuhrsachten Scha-
dens/ cum omni causa, condemniret werden. Wie
dann auch/ da andere Sachen abgepfändet/ und bey
jemanden ihres Mittels niedergesetzet würden/ selbi-
ger solche bey ihm stehende Pfande zu gebrauchen/
bey Vermeidung derselben Bezahlung/ nebst will-
kührlicher Straffe/ sich nicht unternehmen sollen.

§. 6.

Da aber bey denen vorgenommenen Pfan-
dungen/ jemand sich unterstehen würde/ Pfand-Wei-
gerung zu thun/ derogestalt/ daß/ wenn das Pfand
angegriffen wird/ er solches nicht folgen lassen wolte/
sondern es thätlich vorenthielte/ oder/ da auch jemand

das

Teich-Ordnung.
cher geſtalt bey eines jeden Orthes wolhergebrachter
vernuͤnfftiger Gewohnheit/ und unter andern auch
dabey/ daß die Teichs-Untergehoͤrige/ ſie ſeynd Geiſt-
oder Weltliche/ von Adel oder Haußleute/ auch in
anderer jurisdiction, ohne vorhergehende Begruͤſſung
dortigen Amptmanns/ Richters/ Vogts/ oder deſſen/
der des Orthes in Unſerm Nahmen zu gebiethen hat/
gepfandet werden muͤgen/ gnaͤdigſt bewenden: nur/
daß anbey ob-mentionirte cautel und Vorſichtigkeit
nicht auſſer Acht gelaſſen; auch/ da etwa lebendiges
Viehe abgepfandet/ damit ſaͤuberlich umbgegangen/
daſſelbe nicht vorſetzlich uͤbertrieben/ gejaget/ geſtoſ-
ſen/ geſchlagen/ oder ſonſt uͤbel tractiret werde: Wi-
drigen falls ſie zu befahren haben/ daß ſie ex L. Aquilia
belanget/ und mit ſchlechtem reſpect, wie wol ehe-
mahls geſchehen/ zu Erſtattung des darunter ver-
wahrloſeten Viehes/ oder ſonſt angeuhrſachten Scha-
dens/ cum omni cauſa, condemniret werden. Wie
dann auch/ da andere Sachen abgepfaͤndet/ und bey
jemanden ihres Mittels niedergeſetzet wuͤrden/ ſelbi-
ger ſolche bey ihm ſtehende Pfande zu gebrauchen/
bey Vermeidung derſelben Bezahlung/ nebſt will-
kuͤhrlicher Straffe/ ſich nicht unternehmen ſollen.

§. 6.

Da aber bey denen vorgenommenen Pfan-
dungen/ jemand ſich unterſtehen wuͤrde/ Pfand-Wei-
gerung zu thun/ derogeſtalt/ daß/ wenn das Pfand
angegriffen wird/ er ſolches nicht folgen laſſen wolte/
ſondern es thaͤtlich vorenthielte/ oder/ da auch jemand

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[122/0136] Teich-Ordnung. cher geſtalt bey eines jeden Orthes wolhergebrachter vernuͤnfftiger Gewohnheit/ und unter andern auch dabey/ daß die Teichs-Untergehoͤrige/ ſie ſeynd Geiſt- oder Weltliche/ von Adel oder Haußleute/ auch in anderer jurisdiction, ohne vorhergehende Begruͤſſung dortigen Amptmanns/ Richters/ Vogts/ oder deſſen/ der des Orthes in Unſerm Nahmen zu gebiethen hat/ gepfandet werden muͤgen/ gnaͤdigſt bewenden: nur/ daß anbey ob-mentionirte cautel und Vorſichtigkeit nicht auſſer Acht gelaſſen; auch/ da etwa lebendiges Viehe abgepfandet/ damit ſaͤuberlich umbgegangen/ daſſelbe nicht vorſetzlich uͤbertrieben/ gejaget/ geſtoſ- ſen/ geſchlagen/ oder ſonſt uͤbel tractiret werde: Wi- drigen falls ſie zu befahren haben/ daß ſie ex L. Aquilia belanget/ und mit ſchlechtem reſpect, wie wol ehe- mahls geſchehen/ zu Erſtattung des darunter ver- wahrloſeten Viehes/ oder ſonſt angeuhrſachten Scha- dens/ cum omni cauſa, condemniret werden. Wie dann auch/ da andere Sachen abgepfaͤndet/ und bey jemanden ihres Mittels niedergeſetzet wuͤrden/ ſelbi- ger ſolche bey ihm ſtehende Pfande zu gebrauchen/ bey Vermeidung derſelben Bezahlung/ nebſt will- kuͤhrlicher Straffe/ ſich nicht unternehmen ſollen. §. 6. Da aber bey denen vorgenommenen Pfan- dungen/ jemand ſich unterſtehen wuͤrde/ Pfand-Wei- gerung zu thun/ derogeſtalt/ daß/ wenn das Pfand angegriffen wird/ er ſolches nicht folgen laſſen wolte/ ſondern es thaͤtlich vorenthielte/ oder/ da auch jemand das

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Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/136>, abgerufen am 28.04.2024.