Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite

Der physicalische Theil
wären, eine Festigkeit hätten: so würde man
vergessen, daß man von den kleinsten Theilen
redete, als welche sich in keine kleinere electri-
sche Theile auflösen lassen.

§. 138.

Daher aber, daß die kleinsten
Theile der electrischen Materie fest sind, folgt
keinesweges, daß sie zu den festen Theilen des
electrisirten Körpers gehören.

Die Ausdünstungen der Pflanzen und
Bäume bestehen auch aus festen Theilen,
welche durch eine gewiße Ordnung unter ein-
ander ein flüßiges Wesen ausmachen. Sie
entstehen aber nicht blos dadurch, daß die festen
Theile der Pflanzen und Bäume im Ausdün-
sten aufgelöset werden.

§. 139.

Die Materie der mitgetheilten
Electricität, welche man durch Reiben nicht er-
regen kann, ist nach aller Wahrscheinlichkeit
von den festen Theilen ihres Körpers unter-
schieden.

Denn die ganze Fläche einer eisernen
Stange von sieben Ellen wird im Augenblicke
electrisirt, wenn sich ihr ein electrisirter Finger

nähert

Der phyſicaliſche Theil
waͤren, eine Feſtigkeit haͤtten: ſo wuͤrde man
vergeſſen, daß man von den kleinſten Theilen
redete, als welche ſich in keine kleinere electri-
ſche Theile aufloͤſen laſſen.

§. 138.

Daher aber, daß die kleinſten
Theile der electriſchen Materie feſt ſind, folgt
keinesweges, daß ſie zu den feſten Theilen des
electriſirten Koͤrpers gehoͤren.

Die Ausduͤnſtungen der Pflanzen und
Baͤume beſtehen auch aus feſten Theilen,
welche durch eine gewiße Ordnung unter ein-
ander ein fluͤßiges Weſen ausmachen. Sie
entſtehen aber nicht blos dadurch, daß die feſten
Theile der Pflanzen und Baͤume im Ausduͤn-
ſten aufgeloͤſet werden.

§. 139.

Die Materie der mitgetheilten
Electricitaͤt, welche man durch Reiben nicht er-
regen kann, iſt nach aller Wahrſcheinlichkeit
von den feſten Theilen ihres Koͤrpers unter-
ſchieden.

Denn die ganze Flaͤche einer eiſernen
Stange von ſieben Ellen wird im Augenblicke
electriſirt, wenn ſich ihr ein electriſirter Finger

naͤhert
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0132" n="100"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der phy&#x017F;icali&#x017F;che Theil</hi></fw><lb/>
wa&#x0364;ren, eine Fe&#x017F;tigkeit ha&#x0364;tten: &#x017F;o wu&#x0364;rde man<lb/>
verge&#x017F;&#x017F;en, daß man von den klein&#x017F;ten Theilen<lb/>
redete, als welche &#x017F;ich in keine kleinere electri-<lb/>
&#x017F;che Theile auflo&#x0364;&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 138.</head>
              <p>Daher aber, daß die klein&#x017F;ten<lb/>
Theile der electri&#x017F;chen Materie fe&#x017F;t &#x017F;ind, folgt<lb/>
keinesweges, daß &#x017F;ie zu den fe&#x017F;ten Theilen des<lb/>
electri&#x017F;irten Ko&#x0364;rpers geho&#x0364;ren.</p><lb/>
              <p>Die Ausdu&#x0364;n&#x017F;tungen der Pflanzen und<lb/>
Ba&#x0364;ume be&#x017F;tehen auch aus fe&#x017F;ten Theilen,<lb/>
welche durch eine gewiße Ordnung unter ein-<lb/>
ander ein flu&#x0364;ßiges We&#x017F;en ausmachen. Sie<lb/>
ent&#x017F;tehen aber nicht blos dadurch, daß die fe&#x017F;ten<lb/>
Theile der Pflanzen und Ba&#x0364;ume im Ausdu&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;ten aufgelo&#x0364;&#x017F;et werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 139.</head>
              <p>Die Materie der mitgetheilten<lb/>
Electricita&#x0364;t, welche man durch Reiben nicht er-<lb/>
regen kann, i&#x017F;t nach aller Wahr&#x017F;cheinlichkeit<lb/>
von den fe&#x017F;ten Theilen ihres Ko&#x0364;rpers unter-<lb/>
&#x017F;chieden.</p><lb/>
              <p>Denn die ganze Fla&#x0364;che einer ei&#x017F;ernen<lb/>
Stange von &#x017F;ieben Ellen wird im Augenblicke<lb/>
electri&#x017F;irt, wenn &#x017F;ich ihr ein electri&#x017F;irter Finger<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">na&#x0364;hert</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0132] Der phyſicaliſche Theil waͤren, eine Feſtigkeit haͤtten: ſo wuͤrde man vergeſſen, daß man von den kleinſten Theilen redete, als welche ſich in keine kleinere electri- ſche Theile aufloͤſen laſſen. §. 138.Daher aber, daß die kleinſten Theile der electriſchen Materie feſt ſind, folgt keinesweges, daß ſie zu den feſten Theilen des electriſirten Koͤrpers gehoͤren. Die Ausduͤnſtungen der Pflanzen und Baͤume beſtehen auch aus feſten Theilen, welche durch eine gewiße Ordnung unter ein- ander ein fluͤßiges Weſen ausmachen. Sie entſtehen aber nicht blos dadurch, daß die feſten Theile der Pflanzen und Baͤume im Ausduͤn- ſten aufgeloͤſet werden. §. 139.Die Materie der mitgetheilten Electricitaͤt, welche man durch Reiben nicht er- regen kann, iſt nach aller Wahrſcheinlichkeit von den feſten Theilen ihres Koͤrpers unter- ſchieden. Denn die ganze Flaͤche einer eiſernen Stange von ſieben Ellen wird im Augenblicke electriſirt, wenn ſich ihr ein electriſirter Finger naͤhert

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/132
Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/132>, abgerufen am 18.12.2024.