Es entstehet aber auch auswen- dig an der luftleeren Kugel ein Licht, wenn man einen Körper, z. E. einen Finger, oder ein Metall dagegen hält.
§. 104.
Bringt man einen gläsernen und luftleeren Cylinder, welcher etliche Zoll in dem Diameter hat, gegen eine electrisirte Röhre aus Eisenbleche: so entstehen an seiner in- wendigen Fläche Strahlen, welche wie Blitze hin- und herfahren, und sich inwendig um den ganzen Cylinder vertheilen.
Versuchet man dieses mit einer kleinen Kugel, an welcher ein enges Röhrchen ist, wel- ches man über dem Feuer zugeschmelzt, nach- dem die Luft von der Hitze aus der Kugel ge- jagt worden: so wird die ganze Kugel inwen- dig erleuchtet, und ihre Röhre dergestalt mit Lichte erfüllet, wenn man sie an die electrisirte Blechröhre hält, daß das Licht wie ein Strom zu fließen scheint.
Noch merklicher wird dieser Strom, wenn in der luftleeren Kugel etwas Qvecksilber ist.
Jch
Der hiſtoriſche Theil
§. 103.
Es entſtehet aber auch auswen- dig an der luftleeren Kugel ein Licht, wenn man einen Koͤrper, z. E. einen Finger, oder ein Metall dagegen haͤlt.
§. 104.
Bringt man einen glaͤſernen und luftleeren Cylinder, welcher etliche Zoll in dem Diameter hat, gegen eine electriſirte Roͤhre aus Eiſenbleche: ſo entſtehen an ſeiner in- wendigen Flaͤche Strahlen, welche wie Blitze hin- und herfahren, und ſich inwendig um den ganzen Cylinder vertheilen.
Verſuchet man dieſes mit einer kleinen Kugel, an welcher ein enges Roͤhrchen iſt, wel- ches man uͤber dem Feuer zugeſchmelzt, nach- dem die Luft von der Hitze aus der Kugel ge- jagt worden: ſo wird die ganze Kugel inwen- dig erleuchtet, und ihre Roͤhre dergeſtalt mit Lichte erfuͤllet, wenn man ſie an die electriſirte Blechroͤhre haͤlt, daß das Licht wie ein Strom zu fließen ſcheint.
Noch merklicher wird dieſer Strom, wenn in der luftleeren Kugel etwas Qveckſilber iſt.
Jch
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Der hiſtoriſche Theil
§. 103.Es entſtehet aber auch auswen-
dig an der luftleeren Kugel ein Licht, wenn
man einen Koͤrper, z. E. einen Finger, oder
ein Metall dagegen haͤlt.
§. 104.Bringt man einen glaͤſernen und
luftleeren Cylinder, welcher etliche Zoll in dem
Diameter hat, gegen eine electriſirte Roͤhre
aus Eiſenbleche: ſo entſtehen an ſeiner in-
wendigen Flaͤche Strahlen, welche wie Blitze
hin- und herfahren, und ſich inwendig um den
ganzen Cylinder vertheilen.
Verſuchet man dieſes mit einer kleinen
Kugel, an welcher ein enges Roͤhrchen iſt, wel-
ches man uͤber dem Feuer zugeſchmelzt, nach-
dem die Luft von der Hitze aus der Kugel ge-
jagt worden: ſo wird die ganze Kugel inwen-
dig erleuchtet, und ihre Roͤhre dergeſtalt mit
Lichte erfuͤllet, wenn man ſie an die electriſirte
Blechroͤhre haͤlt, daß das Licht wie ein Strom
zu fließen ſcheint.
Noch merklicher wird dieſer Strom, wenn
in der luftleeren Kugel etwas Qveckſilber iſt.
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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/108>, abgerufen am 16.02.2025.
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