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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893.

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Geschlechtsnamen.
Telamonios Peleion.27) Telamonios ist das einfache adjectiv; in ihm
spricht sich am deutlichsten das rechtsverhältnis aus, dass der sohn des
vaters ist wie das ross und die waffe. Neleios uios (B 20), N. ippoi
L 537. diese bildung ist von den Thessalern, Boeotern und Aeolern lange
beibehalten, bis sie dem gemeingriechischen genetive wich, zuerst für die
männer, dann für die frauen, wie man auf den assischen steinen gut
verfolgen kann. sie entspricht ganz genau dem italischen gentilnamen,
aber zu einem gentilicium ist sie nicht geworden. die lesbischen ge-
schlechter heissen Penthilidai, Arkheanaktidai.28) die bildung auf -on
-ion ist im leben ausgestorben, für eigennamen aber sehr viel gebraucht,
ebenso wie die zugehörige weibliche auf one.29) die eigennamen Athe-
nades Phoibidas Erakleides geben nicht anders die zugehörigkeit zu
dem bestimmten gotte an als Estiaios Athenaios Poseidonios.30) Pu-

der ouranios den söhnen des Zeus, des pater theon, entgegengesetzt. Zeus
selbst heisst Kronion Kronides, was eben deshalb ein rätsel ist, weil sonst auch
kein gott nach seinem vater heisst. Pindar nennt die götter öfter Kronidai, als
wäre das ihr gentilname, auch basilees und Kronou paidas basileas (P. 3, 94),
wo die basilees ganz in dem sinne gefasst sind, der oben s. 136 anm. 20 erläutert ist.
Iapetionides `Uperionides (uperion ist nichts als der 'oben' wie ouranion der 'im
himmel') Nereine Deoine bei späteren besagen nicht viel. aber sehr merkwürdig
ist Letoides von Apollon und Asklepios (Hesiod fgm. 109), alt, wenn auch nicht
homerisch. da Leto nichts als die mutter ihrer kinder ist, aber nicht die gattin des
himmelsgottes, so ist sie eben so rätselhaft wie der zu Kronion stehende Kronos.
nereides ist gebildet wie naiades druades, und hier ist deutlich, dass es neraides,
nereides numphai 'wassermädchen' sind, gehörig zu dem alios geron, für den
nereus ein auch nur die herkunft bezeichnender name ist, noch weniger bezeichnend
als Porkos Phorkus 'der fisch', zu dem als frau die 'auster' Tethus gehört.
27) Dories Eikades Philies weisen zwar auf einen eponymen des koinon
zurück, aber sie sind in wahrheit nicht von ihm gebildet oder doch nicht wirklich
gentilicisch. aedonides Aigikores basiles sind ebensolche gattungsnamen, aber
keine geschlechtsnamen.
28) Dass dies die richtige form ist, folgt aus dem femininum Arkheanassa,
metrisch gesichert Diog. Laert. 3, 31. es ist freilich so sonderbar gebildet wie
Anaxarkhos, aber beide sollen den regierenden fürsten bezeichnen.
29) Amphion Amphiona (diese auf Kreta), Deion Deione, Molion Molione,
Epione; Esione die mutter des Teukros und die frau des Prometheus sind beide
'die Asiatin', zu der dem vocalismus nach die Esionees gehören; der Asios `Urta-
kides und der Asiou leimon der Ilias haben den alten vocalismus bewahrt.
30) So weit wir sehen, bedeutet ein solcher name nur, dass der vater das kind
unter den schutz einer gottheit stellt (Plut. de def. orac. 21); vielleicht war es
ehedem ein ausdruck der hörigkeit. übrigens kommen auch die anderen ableitungen
vor, wenn jene unbequem war, Dalion heisst nach dem Apollon Delios, Ptoion
nach dem Ptoios.

Geschlechtsnamen.
Τελαμώνιος Πηλεΐων.27) Τελαμώνιος ist das einfache adjectiv; in ihm
spricht sich am deutlichsten das rechtsverhältnis aus, daſs der sohn des
vaters ist wie das roſs und die waffe. Νηλήιος ὑιός (B 20), N. ἵπποι
Λ 537. diese bildung ist von den Thessalern, Boeotern und Aeolern lange
beibehalten, bis sie dem gemeingriechischen genetive wich, zuerst für die
männer, dann für die frauen, wie man auf den assischen steinen gut
verfolgen kann. sie entspricht ganz genau dem italischen gentilnamen,
aber zu einem gentilicium ist sie nicht geworden. die lesbischen ge-
schlechter heiſsen Πενϑιλίδαι, Ἀϱχεανακτίδαι.28) die bildung auf -ων
-ιων ist im leben ausgestorben, für eigennamen aber sehr viel gebraucht,
ebenso wie die zugehörige weibliche auf ονη.29) die eigennamen Ἀϑη-
νάδης Φοιβίδας Ἡϱακλείδης geben nicht anders die zugehörigkeit zu
dem bestimmten gotte an als Ἑστιαῖος Ἀϑήναιος Ποσειδώνιος.30) Πυ-

der οὐϱανίως den söhnen des Zeus, des πατὴϱ ϑεῶν, entgegengesetzt. Zeus
selbst heiſst Κϱονίων Κϱονίδης, was eben deshalb ein rätsel ist, weil sonst auch
kein gott nach seinem vater heiſst. Pindar nennt die götter öfter Κϱονίδαι, als
wäre das ihr gentilname, auch βασιλῆες und Κϱόνου παῖδας βασιλῆας (P. 3, 94),
wo die βασιλῆες ganz in dem sinne gefaſst sind, der oben s. 136 anm. 20 erläutert ist.
Ἰαπετιονίδης ῾ϒπεϱιονίδης (ὑπεϱίων ist nichts als der ‘oben’ wie οὐϱανίων der ‘im
himmel’) Νηϱηίνη Δηωίνη bei späteren besagen nicht viel. aber sehr merkwürdig
ist Λητοΐδης von Apollon und Asklepios (Hesiod fgm. 109), alt, wenn auch nicht
homerisch. da Leto nichts als die mutter ihrer kinder ist, aber nicht die gattin des
himmelsgottes, so ist sie eben so rätselhaft wie der zu Κϱονίων stehende Κϱόνος.
νηϱηίδες ist gebildet wie ναιάδες δϱυάδες, und hier ist deutlich, daſs es νεϱαίδες,
νηϱηίδες νύμφαι ‘wassermädchen’ sind, gehörig zu dem ἅλιος γέϱων, für den
νηϱεύς ein auch nur die herkunft bezeichnender name ist, noch weniger bezeichnend
als Πόϱκος Φόϱκυς ‘der fisch’, zu dem als frau die ‘auster’ Τηϑύς gehört.
27) Δωϱιῆς Είκαδῆς Φιλιῆς weisen zwar auf einen eponymen des κοινόν
zurück, aber sie sind in wahrheit nicht von ihm gebildet oder doch nicht wirklich
gentilicisch. ἀηδονιδῆς Αἰγικοϱῆς βασιλῆς sind ebensolche gattungsnamen, aber
keine geschlechtsnamen.
28) Daſs dies die richtige form ist, folgt aus dem femininum Ἀϱχεάνασσα,
metrisch gesichert Diog. Laert. 3, 31. es ist freilich so sonderbar gebildet wie
Ἀνάξαϱχος, aber beide sollen den regierenden fürsten bezeichnen.
29) Ἀμφίων Ἀμφιόνα (diese auf Kreta), Δηίων Δηιόνη, Μολίων Μολιόνη,
Ἠπιόνη· Ἡσιόνη die mutter des Τεῦκϱος und die frau des Prometheus sind beide
‘die Asiatin’, zu der dem vocalismus nach die Ἠσιονῆες gehören; der Ἄσιος ῾ϒϱτα-
κίδης und der Ἀσίου λειμών der Ilias haben den alten vocalismus bewahrt.
30) So weit wir sehen, bedeutet ein solcher name nur, daſs der vater das kind
unter den schutz einer gottheit stellt (Plut. de def. orac. 21); vielleicht war es
ehedem ein ausdruck der hörigkeit. übrigens kommen auch die anderen ableitungen
vor, wenn jene unbequem war, Δαλίων heiſst nach dem Apollon Δήλιος, Πτοίων
nach dem Πτοῖος.
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[181/0191] Geschlechtsnamen. Τελαμώνιος Πηλεΐων. 27) Τελαμώνιος ist das einfache adjectiv; in ihm spricht sich am deutlichsten das rechtsverhältnis aus, daſs der sohn des vaters ist wie das roſs und die waffe. Νηλήιος ὑιός (B 20), N. ἵπποι Λ 537. diese bildung ist von den Thessalern, Boeotern und Aeolern lange beibehalten, bis sie dem gemeingriechischen genetive wich, zuerst für die männer, dann für die frauen, wie man auf den assischen steinen gut verfolgen kann. sie entspricht ganz genau dem italischen gentilnamen, aber zu einem gentilicium ist sie nicht geworden. die lesbischen ge- schlechter heiſsen Πενϑιλίδαι, Ἀϱχεανακτίδαι. 28) die bildung auf -ων -ιων ist im leben ausgestorben, für eigennamen aber sehr viel gebraucht, ebenso wie die zugehörige weibliche auf ονη. 29) die eigennamen Ἀϑη- νάδης Φοιβίδας Ἡϱακλείδης geben nicht anders die zugehörigkeit zu dem bestimmten gotte an als Ἑστιαῖος Ἀϑήναιος Ποσειδώνιος. 30) Πυ- 26) 27) Δωϱιῆς Είκαδῆς Φιλιῆς weisen zwar auf einen eponymen des κοινόν zurück, aber sie sind in wahrheit nicht von ihm gebildet oder doch nicht wirklich gentilicisch. ἀηδονιδῆς Αἰγικοϱῆς βασιλῆς sind ebensolche gattungsnamen, aber keine geschlechtsnamen. 28) Daſs dies die richtige form ist, folgt aus dem femininum Ἀϱχεάνασσα, metrisch gesichert Diog. Laert. 3, 31. es ist freilich so sonderbar gebildet wie Ἀνάξαϱχος, aber beide sollen den regierenden fürsten bezeichnen. 29) Ἀμφίων Ἀμφιόνα (diese auf Kreta), Δηίων Δηιόνη, Μολίων Μολιόνη, Ἠπιόνη· Ἡσιόνη die mutter des Τεῦκϱος und die frau des Prometheus sind beide ‘die Asiatin’, zu der dem vocalismus nach die Ἠσιονῆες gehören; der Ἄσιος ῾ϒϱτα- κίδης und der Ἀσίου λειμών der Ilias haben den alten vocalismus bewahrt. 30) So weit wir sehen, bedeutet ein solcher name nur, daſs der vater das kind unter den schutz einer gottheit stellt (Plut. de def. orac. 21); vielleicht war es ehedem ein ausdruck der hörigkeit. übrigens kommen auch die anderen ableitungen vor, wenn jene unbequem war, Δαλίων heiſst nach dem Apollon Δήλιος, Πτοίων nach dem Πτοῖος. 26) der οὐϱανίως den söhnen des Zeus, des πατὴϱ ϑεῶν, entgegengesetzt. Zeus selbst heiſst Κϱονίων Κϱονίδης, was eben deshalb ein rätsel ist, weil sonst auch kein gott nach seinem vater heiſst. Pindar nennt die götter öfter Κϱονίδαι, als wäre das ihr gentilname, auch βασιλῆες und Κϱόνου παῖδας βασιλῆας (P. 3, 94), wo die βασιλῆες ganz in dem sinne gefaſst sind, der oben s. 136 anm. 20 erläutert ist. Ἰαπετιονίδης ῾ϒπεϱιονίδης (ὑπεϱίων ist nichts als der ‘oben’ wie οὐϱανίων der ‘im himmel’) Νηϱηίνη Δηωίνη bei späteren besagen nicht viel. aber sehr merkwürdig ist Λητοΐδης von Apollon und Asklepios (Hesiod fgm. 109), alt, wenn auch nicht homerisch. da Leto nichts als die mutter ihrer kinder ist, aber nicht die gattin des himmelsgottes, so ist sie eben so rätselhaft wie der zu Κϱονίων stehende Κϱόνος. νηϱηίδες ist gebildet wie ναιάδες δϱυάδες, und hier ist deutlich, daſs es νεϱαίδες, νηϱηίδες νύμφαι ‘wassermädchen’ sind, gehörig zu dem ἅλιος γέϱων, für den νηϱεύς ein auch nur die herkunft bezeichnender name ist, noch weniger bezeichnend als Πόϱκος Φόϱκυς ‘der fisch’, zu dem als frau die ‘auster’ Τηϑύς gehört.

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles02_1893/191>, abgerufen am 27.04.2024.