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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893.

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Sclaven. spitznamen.
Atotos Gerus Bagoas17), zu denen die obenangeführten königsnamen
treten. wenn der Athener der Peisistratidenzeit seinen aegyptischen
knecht Amasis ruft, so verwendet der Römer für seine sclaven die namen
der griechischen sage und geschichte; heute heissen die köter Hektor
und Diana und die gäule Caesar und Vesta.18) das gemeinsame aller
dieser namen ist, dass sie spitznamen sind, nicht von der für die Hellenen-Spitznamen.
namen verbindlichen bildung aus zwei stämmen. der mann kann ja auch
den spitznamen 'Widder, Kalb, Wolf' führen, und die verbeiteten kurz-
namen werden diesem häufig äusserlich gleich, wie denn Dromon auch
verkürzung von Dromokleides sein kann. eine ganze menge von guten
menschennamen, die auf ort und zeit und art der geburt gehen, Nou-
menios Enation Eikadios Tritios (in Arkadien, wo diese namen nach
dem kalendertage beliebt sind) Ebdomias, Apatourios Eortios Thuion
Omoloon, Endios, Arethousios Euripides Skamandrios Karneades,
sind so gebildet, und sie führen zu den adjectiven über, die von götter-
namen gebildet sind, Apollonios Dionusios Demetrios Ismenias
Kephisias, aber auch von menschen Euphronios Philullios Melanthios.
das sind die griechischen namen, die den römischen vornamen allein
ähnlich sind19), während der spitzname genau dem cognomen entspricht

17) Masuntias Ar. Wesp. 433, Marikas, Pardokas Skeblias Ar. Frösch. 608.
endlich `Ulas Ritt. 8. es muss dort ein beliebiger sclavenname sein, und das ist der
name des schönen knaben, den Herakles liebte, wol für Rom aber nicht für das
alte Athen. wo aber hat jener Hylas den namen her? nicht aus dem griechischen,
denn die erste silbe ist kurz, und wenn er den Dryoper Theiodamas zum vater
erhielt, so braucht man nur die sage etwas genauer anzusehen, damit man diese
verknüpfung löse. Hylas ist ein Mariandyner, den erst die Herakleoten annectirt
und in die heimat versetzt haben: nur die Mariandyner klagen um ihn. so findet
sich denn auch der sclavenname `'Ullas CIA II 4202. ich möchte aber ebenso deuten
den bisher rätselhaften Olas aner I 274. mariandynisch dürfte der name Vola ge-
lautet haben.
18) Rohe menschen haben auch in unseren tagen ihre hunde Napoleon und
Bismarck gerufen, um in ihrer weise ihren ohnmächtigen hass auszulassen.
19) Tiberius ist ganz wie Skamandrios gebildet, Marcus Mamercus nur mit
anderem suffixe als die griechischen, Lucius ist Endios; Manius Erigone, den act
der geburt wie mit Agrippa Kaeso haben die Griechen nicht bezeichnet. ob die
von zahlen genommenen namen, von denen nur ein paar als vornamen in gebrauch
geblieben sind, aber die meisten durch abgeleitete stammnamen, Septimius Octavius
Nonius
bezeugt sind, auf die tage der zehntägigen woche gehen, wie die grie-
chischen, wage ich nicht zu entscheiden. Titus ist von der griechischen decenz
verbannt: aber die Boeoter lassen sich Sathon Sathipos nennen, sonst führt nur
ein kuppler den sclavennamen Ballion von den ballia, die durch Herodes bekannt
geworden sind, es ist ein kosewort im ammenjargon wie posthon. Publius und
v. Wilamowitz, Aristoteles. II. 12

Sclaven. spitznamen.
Ἄτωτος Γῆϱυς Βαγώας17), zu denen die obenangeführten königsnamen
treten. wenn der Athener der Peisistratidenzeit seinen aegyptischen
knecht Amasis ruft, so verwendet der Römer für seine sclaven die namen
der griechischen sage und geschichte; heute heiſsen die köter Hektor
und Diana und die gäule Caesar und Vesta.18) das gemeinsame aller
dieser namen ist, daſs sie spitznamen sind, nicht von der für die Hellenen-Spitznamen.
namen verbindlichen bildung aus zwei stämmen. der mann kann ja auch
den spitznamen ‘Widder, Kalb, Wolf’ führen, und die verbeiteten kurz-
namen werden diesem häufig äuſserlich gleich, wie denn Δϱόμων auch
verkürzung von Δϱομοκλείδης sein kann. eine ganze menge von guten
menschennamen, die auf ort und zeit und art der geburt gehen, Νου-
μήνιος Ἐνατίων Εἰκάδιος Τϱιτίος (in Arkadien, wo diese namen nach
dem kalendertage beliebt sind) Ἑβδομίας, Ἀπατούϱιος Ἑόϱτιος Θυίων
Ὁμολῴων, Ἔνδιος, Ἀϱεϑούσιος Εὐϱιπίδης Σκαμάνδϱιος Καϱνεάδης,
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namen gebildet sind, Ἀπολλώνιος Διονύσιος Δημήτϱιος Ἰσμηνίας
Κηφισίας, aber auch von menschen Εὐφϱόνιος Φιλύλλιος Μελάνϑιος.
das sind die griechischen namen, die den römischen vornamen allein
ähnlich sind19), während der spitzname genau dem cognomen entspricht

17) Μασυντίας Ar. Wesp. 433, Μαϱικᾶς, Παϱδόκας Σκεβλίας Ar. Frösch. 608.
endlich ῾ϓλας Ritt. 8. es muſs dort ein beliebiger sclavenname sein, und das ist der
name des schönen knaben, den Herakles liebte, wol für Rom aber nicht für das
alte Athen. wo aber hat jener Hylas den namen her? nicht aus dem griechischen,
denn die erste silbe ist kurz, und wenn er den Dryoper Theiodamas zum vater
erhielt, so braucht man nur die sage etwas genauer anzusehen, damit man diese
verknüpfung löse. Hylas ist ein Mariandyner, den erst die Herakleoten annectirt
und in die heimat versetzt haben: nur die Mariandyner klagen um ihn. so findet
sich denn auch der sclavenname ῞ϒλλας CIA II 4202. ich möchte aber ebenso deuten
den bisher rätselhaften Ὄλας ἀνέϱ I 274. mariandynisch dürfte der name Vola ge-
lautet haben.
18) Rohe menschen haben auch in unseren tagen ihre hunde Napoleon und
Bismarck gerufen, um in ihrer weise ihren ohnmächtigen haſs auszulassen.
19) Tiberius ist ganz wie Σκαμάνδϱιος gebildet, Marcus Mamercus nur mit
anderem suffixe als die griechischen, Lucius ist Ἔνδιος; Manius Ἠϱιγόνη, den act
der geburt wie mit Agrippa Kaeso haben die Griechen nicht bezeichnet. ob die
von zahlen genommenen namen, von denen nur ein paar als vornamen in gebrauch
geblieben sind, aber die meisten durch abgeleitete stammnamen, Septimius Octavius
Nonius
bezeugt sind, auf die tage der zehntägigen woche gehen, wie die grie-
chischen, wage ich nicht zu entscheiden. Titus ist von der griechischen decenz
verbannt: aber die Boeoter lassen sich Σάϑων Σαϑῖϖος nennen, sonst führt nur
ein kuppler den sclavennamen Βαλλίων von den βαλλία, die durch Herodes bekannt
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v. Wilamowitz, Aristoteles. II. 12
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[177/0187] Sclaven. spitznamen. Ἄτωτος Γῆϱυς Βαγώας 17), zu denen die obenangeführten königsnamen treten. wenn der Athener der Peisistratidenzeit seinen aegyptischen knecht Amasis ruft, so verwendet der Römer für seine sclaven die namen der griechischen sage und geschichte; heute heiſsen die köter Hektor und Diana und die gäule Caesar und Vesta. 18) das gemeinsame aller dieser namen ist, daſs sie spitznamen sind, nicht von der für die Hellenen- namen verbindlichen bildung aus zwei stämmen. der mann kann ja auch den spitznamen ‘Widder, Kalb, Wolf’ führen, und die verbeiteten kurz- namen werden diesem häufig äuſserlich gleich, wie denn Δϱόμων auch verkürzung von Δϱομοκλείδης sein kann. eine ganze menge von guten menschennamen, die auf ort und zeit und art der geburt gehen, Νου- μήνιος Ἐνατίων Εἰκάδιος Τϱιτίος (in Arkadien, wo diese namen nach dem kalendertage beliebt sind) Ἑβδομίας, Ἀπατούϱιος Ἑόϱτιος Θυίων Ὁμολῴων, Ἔνδιος, Ἀϱεϑούσιος Εὐϱιπίδης Σκαμάνδϱιος Καϱνεάδης, sind so gebildet, und sie führen zu den adjectiven über, die von götter- namen gebildet sind, Ἀπολλώνιος Διονύσιος Δημήτϱιος Ἰσμηνίας Κηφισίας, aber auch von menschen Εὐφϱόνιος Φιλύλλιος Μελάνϑιος. das sind die griechischen namen, die den römischen vornamen allein ähnlich sind 19), während der spitzname genau dem cognomen entspricht Spitznamen. 17) Μασυντίας Ar. Wesp. 433, Μαϱικᾶς, Παϱδόκας Σκεβλίας Ar. Frösch. 608. endlich ῾ϓλας Ritt. 8. es muſs dort ein beliebiger sclavenname sein, und das ist der name des schönen knaben, den Herakles liebte, wol für Rom aber nicht für das alte Athen. wo aber hat jener Hylas den namen her? nicht aus dem griechischen, denn die erste silbe ist kurz, und wenn er den Dryoper Theiodamas zum vater erhielt, so braucht man nur die sage etwas genauer anzusehen, damit man diese verknüpfung löse. Hylas ist ein Mariandyner, den erst die Herakleoten annectirt und in die heimat versetzt haben: nur die Mariandyner klagen um ihn. so findet sich denn auch der sclavenname ῞ϒλλας CIA II 4202. ich möchte aber ebenso deuten den bisher rätselhaften Ὄλας ἀνέϱ I 274. mariandynisch dürfte der name Vola ge- lautet haben. 18) Rohe menschen haben auch in unseren tagen ihre hunde Napoleon und Bismarck gerufen, um in ihrer weise ihren ohnmächtigen haſs auszulassen. 19) Tiberius ist ganz wie Σκαμάνδϱιος gebildet, Marcus Mamercus nur mit anderem suffixe als die griechischen, Lucius ist Ἔνδιος; Manius Ἠϱιγόνη, den act der geburt wie mit Agrippa Kaeso haben die Griechen nicht bezeichnet. ob die von zahlen genommenen namen, von denen nur ein paar als vornamen in gebrauch geblieben sind, aber die meisten durch abgeleitete stammnamen, Septimius Octavius Nonius bezeugt sind, auf die tage der zehntägigen woche gehen, wie die grie- chischen, wage ich nicht zu entscheiden. Titus ist von der griechischen decenz verbannt: aber die Boeoter lassen sich Σάϑων Σαϑῖϖος nennen, sonst führt nur ein kuppler den sclavennamen Βαλλίων von den βαλλία, die durch Herodes bekannt geworden sind, es ist ein kosewort im ammenjargon wie πόσϑων. Publius und v. Wilamowitz, Aristoteles. II. 12

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles02_1893/187>, abgerufen am 27.04.2024.