Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893.

Bild:
<< vorherige Seite

Der erste heilige krieg.
man wieder mit der tatsache, dass beides Pythienjahre sein müssen 15),
also eigentlich die differenz nur 8 jahre betragen dürfte, so ist freilich
der verfasser der chronik von einem zählfehler nicht freizusprechen, wie
er deren genug begangen hat, aber es gehört eine starke verblendung
dazu, ein anderes jahr als ol. 49, 3 für Damasias auszurechnen, und
nun, wo Aristoteles diese längst gefundene, auch von Boeckh vertretene
gleichung bezeugt, wo sich zeigt, dass Damasiou tou usterou mit be-
ziehung auf das vorjahr gesagt ist, nicht auf den weit zurückliegenden
Damasias von 639/8 (ol. 35, 2, Dionys. Halik. 3, 36), sind alle zweifel an der
deutung der chroniknotiz aus der welt geschafft. dieselben zwei archonten
Simon und Damasias nennt ebenfalls für agon khrematites und stephanites
die einleitung zu den scholien der pythischen lieder Pindars. auf die
einsetzung des ersteren folgt ein krieg von 6 jahren und später, wie es
heisst, die einsetzung des zweiten. beherzigt man nun, dass die jahre
beide (oder wenigstens das zweite) dritte Olympiadenjahre sein müssen,
so ist von selbst die distanz von acht jahren zwischen Simon und Da-
masias gegeben, d. h. die übereinstimmung mit der parischen chronik. 16)
und es ist doch begreiflich, dass die Amphiktionen, wenn der krieg die
feier im jahre 48, 3 nicht zuliess, sondern bis 49, 1 währte, bis zum
nächsten regelmässigen termin, Bukatios-Metageitnion 49, 3, august 582,
gewartet haben, auch wenn sie vielleicht im august 583 schon hätten

15) Das gilt freilich streng genommen nur von der einsetzung des agon
stephanites, der für alle zeit massgebend ward. ob der khrematites als dauernde
penteterische feier geplant war oder als einmaliges siegesfest, ist nicht leicht zu
sagen, da die angeblichen ältern agone doch apokryph sind. das jahr des Simon
ist sonst bisher nicht bestimmbar. aber die rechnung führt hier leichter auf
ol. 47, 3 als bei dem jahre des Damasias II auf 49, 3. die feier selbst ist natürlich
jahrhunderte früher begangen worden und hatte ihren festen platz im zweiten
monate, der den namen Boukatios von den stieropfern hat. aber sie hatte weder
eine feste periode noch eine bedeutung weit über Hellas hin. denn dass sie jedes
'grosse jahr', d. h. jedes achte gefeiert wäre, lässt sich nicht beweisen.
16) p. 296 wird in der ersten fassung berichtet, dass Eurylochos der Thessaler
die Kirrhaeer unter archon Simonides, in Delphi unter Gylidas, besiegt und den
agon khrematites feiert. der rest der Kirrhaeer flieht auf die Kirphis und wird
dort von einer abteilung des siegreichen heeres unter Hippias belagert. meta de
khronon exaete katagonisamenon ton meta tou Ippiou tous upoleleimmenous ton
Kirraion, epi men Athenesin arkhontos Damasiou, en de Delphois Diodorou, usteron
kai stephaniten ethento katorthosantes. in der dritten fassung der einleitung
steht freilich etei ekto meta ten tes Kirras alosin anekeruxan to theo ton
stephaniten epi -- Damasiou: aber da das doch nur zwei brechungen desselben
scholions sind, so hat die recensio das amt, die glaubwürdigere, d. h. die genauere,
als die zunächst berechtigte vorab zu ermitteln.

Der erste heilige krieg.
man wieder mit der tatsache, daſs beides Pythienjahre sein müssen 15),
also eigentlich die differenz nur 8 jahre betragen dürfte, so ist freilich
der verfasser der chronik von einem zählfehler nicht freizusprechen, wie
er deren genug begangen hat, aber es gehört eine starke verblendung
dazu, ein anderes jahr als ol. 49, 3 für Damasias auszurechnen, und
nun, wo Aristoteles diese längst gefundene, auch von Boeckh vertretene
gleichung bezeugt, wo sich zeigt, daſs Δαμασίου τοῦ ὑστέϱου mit be-
ziehung auf das vorjahr gesagt ist, nicht auf den weit zurückliegenden
Damasias von 639/8 (ol. 35, 2, Dionys. Halik. 3, 36), sind alle zweifel an der
deutung der chroniknotiz aus der welt geschafft. dieselben zwei archonten
Simon und Damasias nennt ebenfalls für ἀγὼν χϱηματίτης und στεφανίτης
die einleitung zu den scholien der pythischen lieder Pindars. auf die
einsetzung des ersteren folgt ein krieg von 6 jahren und später, wie es
heiſst, die einsetzung des zweiten. beherzigt man nun, daſs die jahre
beide (oder wenigstens das zweite) dritte Olympiadenjahre sein müssen,
so ist von selbst die distanz von acht jahren zwischen Simon und Da-
masias gegeben, d. h. die übereinstimmung mit der parischen chronik. 16)
und es ist doch begreiflich, daſs die Amphiktionen, wenn der krieg die
feier im jahre 48, 3 nicht zulieſs, sondern bis 49, 1 währte, bis zum
nächsten regelmäſsigen termin, Bukatios-Metageitnion 49, 3, august 582,
gewartet haben, auch wenn sie vielleicht im august 583 schon hätten

15) Das gilt freilich streng genommen nur von der einsetzung des ἀγὼν
στεφανίτης, der für alle zeit maſsgebend ward. ob der χϱηματίτης als dauernde
penteterische feier geplant war oder als einmaliges siegesfest, ist nicht leicht zu
sagen, da die angeblichen ältern agone doch apokryph sind. das jahr des Simon
ist sonst bisher nicht bestimmbar. aber die rechnung führt hier leichter auf
ol. 47, 3 als bei dem jahre des Damasias II auf 49, 3. die feier selbst ist natürlich
jahrhunderte früher begangen worden und hatte ihren festen platz im zweiten
monate, der den namen Βουκάτιος von den stieropfern hat. aber sie hatte weder
eine feste periode noch eine bedeutung weit über Hellas hin. denn daſs sie jedes
‘groſse jahr’, d. h. jedes achte gefeiert wäre, läſst sich nicht beweisen.
16) p. 296 wird in der ersten fassung berichtet, daſs Eurylochos der Thessaler
die Kirrhaeer unter archon Simonides, in Delphi unter Gylidas, besiegt und den
ἀγὼν χϱηματίτης feiert. der rest der Kirrhaeer flieht auf die Kirphis und wird
dort von einer abteilung des siegreichen heeres unter Hippias belagert. μ̇ετὰ δὲ
χϱόνον ἑξαετῆ καταγωνισαμένων τῶν μετὰ τοῦ Ἱππίου τοὺς ὑπολελειμμένους τῶν
Κιϱϱαίων, ἐπὶ μὲν Ἀϑήνησιν ἄϱχοντος Δαμασίου, ἐν δὲ Δελφοῖς Διοδώϱου, υστεϱον
καὶ στεφανίτην ἔϑεντο κατοϱϑώσαντες. in der dritten fassung der einleitung
steht freilich ἔτει ἕκτῳ μετὰ τὴν τῆς Κίϱϱας ἅλωσιν ἀνεκήϱυξαν τῷ ϑεῷ τὸν
στεφανίτην ἐπὶ — Δαμασίου: aber da das doch nur zwei brechungen desselben
scholions sind, so hat die recensio das amt, die glaubwürdigere, d. h. die genauere,
als die zunächst berechtigte vorab zu ermitteln.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0025" n="11"/><fw place="top" type="header">Der erste heilige krieg.</fw><lb/>
man wieder mit der tatsache, da&#x017F;s beides Pythienjahre sein müssen <note place="foot" n="15)">Das gilt freilich streng genommen nur von der einsetzung des &#x1F00;&#x03B3;&#x1F7C;&#x03BD;<lb/>
&#x03C3;&#x03C4;&#x03B5;&#x03C6;&#x03B1;&#x03BD;&#x03AF;&#x03C4;&#x03B7;&#x03C2;, der für alle zeit ma&#x017F;sgebend ward. ob der &#x03C7;&#x03F1;&#x03B7;&#x03BC;&#x03B1;&#x03C4;&#x03AF;&#x03C4;&#x03B7;&#x03C2; als dauernde<lb/>
penteterische feier geplant war oder als einmaliges siegesfest, ist nicht leicht zu<lb/>
sagen, da die angeblichen ältern agone doch apokryph sind. das jahr des Simon<lb/>
ist sonst bisher nicht bestimmbar. aber die rechnung führt hier leichter auf<lb/>
ol. 47, 3 als bei dem jahre des Damasias II auf 49, 3. die feier selbst ist natürlich<lb/>
jahrhunderte früher begangen worden und hatte ihren festen platz im zweiten<lb/>
monate, der den namen &#x0392;&#x03BF;&#x03C5;&#x03BA;&#x03AC;&#x03C4;&#x03B9;&#x03BF;&#x03C2; von den stieropfern hat. aber sie hatte weder<lb/>
eine feste periode noch eine bedeutung weit über Hellas hin. denn da&#x017F;s sie jedes<lb/>
&#x2018;gro&#x017F;se jahr&#x2019;, d. h. jedes achte gefeiert wäre, lä&#x017F;st sich nicht beweisen.</note>,<lb/>
also eigentlich die differenz nur 8 jahre betragen dürfte, so ist freilich<lb/>
der verfasser der chronik von einem zählfehler nicht freizusprechen, wie<lb/>
er deren genug begangen hat, aber es gehört eine starke verblendung<lb/>
dazu, ein anderes jahr als ol. 49, 3 für Damasias auszurechnen, und<lb/>
nun, wo Aristoteles diese längst gefundene, auch von Boeckh vertretene<lb/>
gleichung bezeugt, wo sich zeigt, da&#x017F;s &#x0394;&#x03B1;&#x03BC;&#x03B1;&#x03C3;&#x03AF;&#x03BF;&#x03C5; &#x03C4;&#x03BF;&#x1FE6; &#x1F51;&#x03C3;&#x03C4;&#x03AD;&#x03F1;&#x03BF;&#x03C5; mit be-<lb/>
ziehung auf das vorjahr gesagt ist, nicht auf den weit zurückliegenden<lb/>
Damasias von 639/8 (ol. 35, 2, Dionys. Halik. 3, 36), sind alle zweifel an der<lb/>
deutung der chroniknotiz aus der welt geschafft. dieselben zwei archonten<lb/>
Simon und Damasias nennt ebenfalls für &#x1F00;&#x03B3;&#x1F7C;&#x03BD; &#x03C7;&#x03F1;&#x03B7;&#x03BC;&#x03B1;&#x03C4;&#x03AF;&#x03C4;&#x03B7;&#x03C2; und &#x03C3;&#x03C4;&#x03B5;&#x03C6;&#x03B1;&#x03BD;&#x03AF;&#x03C4;&#x03B7;&#x03C2;<lb/>
die einleitung zu den scholien der pythischen lieder Pindars. auf die<lb/>
einsetzung des ersteren folgt ein krieg von 6 jahren und später, wie es<lb/>
hei&#x017F;st, die einsetzung des zweiten. beherzigt man nun, da&#x017F;s die jahre<lb/>
beide (oder wenigstens das zweite) dritte Olympiadenjahre sein müssen,<lb/>
so ist von selbst die distanz von acht jahren zwischen Simon und Da-<lb/>
masias gegeben, d. h. die übereinstimmung mit der parischen chronik. <note place="foot" n="16)">p. 296 wird in der ersten fassung berichtet, da&#x017F;s Eurylochos der Thessaler<lb/>
die Kirrhaeer unter archon Simonides, in Delphi unter Gylidas, besiegt und den<lb/>
&#x1F00;&#x03B3;&#x1F7C;&#x03BD; &#x03C7;&#x03F1;&#x03B7;&#x03BC;&#x03B1;&#x03C4;&#x03AF;&#x03C4;&#x03B7;&#x03C2; feiert. der rest der Kirrhaeer flieht auf die Kirphis und wird<lb/>
dort von einer abteilung des siegreichen heeres unter Hippias belagert. &#x03BC;&#x0307;&#x03B5;&#x03C4;&#x1F70; &#x03B4;&#x1F72;<lb/>
&#x03C7;&#x03F1;&#x03CC;&#x03BD;&#x03BF;&#x03BD; &#x1F11;&#x03BE;&#x03B1;&#x03B5;&#x03C4;&#x1FC6; &#x03BA;&#x03B1;&#x03C4;&#x03B1;&#x03B3;&#x03C9;&#x03BD;&#x03B9;&#x03C3;&#x03B1;&#x03BC;&#x03AD;&#x03BD;&#x03C9;&#x03BD; &#x03C4;&#x1FF6;&#x03BD; &#x03BC;&#x03B5;&#x03C4;&#x1F70; &#x03C4;&#x03BF;&#x1FE6; &#x1F39;&#x03C0;&#x03C0;&#x03AF;&#x03BF;&#x03C5; &#x03C4;&#x03BF;&#x1F7A;&#x03C2; &#x1F51;&#x03C0;&#x03BF;&#x03BB;&#x03B5;&#x03BB;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BC;&#x03BC;&#x03AD;&#x03BD;&#x03BF;&#x03C5;&#x03C2; &#x03C4;&#x1FF6;&#x03BD;<lb/>
&#x039A;&#x03B9;&#x03F1;&#x03F1;&#x03B1;&#x03AF;&#x03C9;&#x03BD;, &#x1F10;&#x03C0;&#x1F76; &#x03BC;&#x1F72;&#x03BD; &#x1F08;&#x03D1;&#x1F75;&#x03BD;&#x03B7;&#x03C3;&#x03B9;&#x03BD; &#x1F04;&#x03F1;&#x03C7;&#x03BF;&#x03BD;&#x03C4;&#x03BF;&#x03C2; &#x0394;&#x03B1;&#x03BC;&#x03B1;&#x03C3;&#x03AF;&#x03BF;&#x03C5;, &#x1F10;&#x03BD; &#x03B4;&#x1F72; &#x0394;&#x03B5;&#x03BB;&#x03C6;&#x03BF;&#x1FD6;&#x03C2; &#x0394;&#x03B9;&#x03BF;&#x03B4;&#x03CE;&#x03F1;&#x03BF;&#x03C5;, &#x03C5;&#x03C3;&#x03C4;&#x03B5;&#x03F1;&#x03BF;&#x03BD;<lb/>
&#x03BA;&#x03B1;&#x1F76; &#x03C3;&#x03C4;&#x03B5;&#x03C6;&#x03B1;&#x03BD;&#x03AF;&#x03C4;&#x03B7;&#x03BD; &#x1F14;&#x03D1;&#x03B5;&#x03BD;&#x03C4;&#x03BF; &#x03BA;&#x03B1;&#x03C4;&#x03BF;&#x03F1;&#x03D1;&#x03CE;&#x03C3;&#x03B1;&#x03BD;&#x03C4;&#x03B5;&#x03C2;. in der dritten fassung der einleitung<lb/>
steht freilich &#x1F14;&#x03C4;&#x03B5;&#x03B9; &#x1F15;&#x03BA;&#x03C4;&#x1FF3; &#x03BC;&#x03B5;&#x03C4;&#x1F70; &#x03C4;&#x1F74;&#x03BD; &#x03C4;&#x1FC6;&#x03C2; &#x039A;&#x03AF;&#x03F1;&#x03F1;&#x03B1;&#x03C2; &#x1F05;&#x03BB;&#x03C9;&#x03C3;&#x03B9;&#x03BD; &#x1F00;&#x03BD;&#x03B5;&#x03BA;&#x03AE;&#x03F1;&#x03C5;&#x03BE;&#x03B1;&#x03BD; &#x03C4;&#x1FF7; &#x03D1;&#x03B5;&#x1FF7; &#x03C4;&#x1F78;&#x03BD;<lb/>
&#x03C3;&#x03C4;&#x03B5;&#x03C6;&#x03B1;&#x03BD;&#x03AF;&#x03C4;&#x03B7;&#x03BD; &#x1F10;&#x03C0;&#x1F76; &#x2014; &#x0394;&#x03B1;&#x03BC;&#x03B1;&#x03C3;&#x03AF;&#x03BF;&#x03C5;: aber da das doch nur zwei brechungen desselben<lb/>
scholions sind, so hat die recensio das amt, die glaubwürdigere, d. h. die genauere,<lb/>
als die zunächst berechtigte vorab zu ermitteln.</note><lb/>
und es ist doch begreiflich, da&#x017F;s die Amphiktionen, wenn der krieg die<lb/>
feier im jahre 48, 3 nicht zulie&#x017F;s, sondern bis 49, 1 währte, bis zum<lb/>
nächsten regelmä&#x017F;sigen termin, Bukatios-Metageitnion 49, 3, august 582,<lb/>
gewartet haben, auch wenn sie vielleicht im august 583 schon hätten<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[11/0025] Der erste heilige krieg. man wieder mit der tatsache, daſs beides Pythienjahre sein müssen 15), also eigentlich die differenz nur 8 jahre betragen dürfte, so ist freilich der verfasser der chronik von einem zählfehler nicht freizusprechen, wie er deren genug begangen hat, aber es gehört eine starke verblendung dazu, ein anderes jahr als ol. 49, 3 für Damasias auszurechnen, und nun, wo Aristoteles diese längst gefundene, auch von Boeckh vertretene gleichung bezeugt, wo sich zeigt, daſs Δαμασίου τοῦ ὑστέϱου mit be- ziehung auf das vorjahr gesagt ist, nicht auf den weit zurückliegenden Damasias von 639/8 (ol. 35, 2, Dionys. Halik. 3, 36), sind alle zweifel an der deutung der chroniknotiz aus der welt geschafft. dieselben zwei archonten Simon und Damasias nennt ebenfalls für ἀγὼν χϱηματίτης und στεφανίτης die einleitung zu den scholien der pythischen lieder Pindars. auf die einsetzung des ersteren folgt ein krieg von 6 jahren und später, wie es heiſst, die einsetzung des zweiten. beherzigt man nun, daſs die jahre beide (oder wenigstens das zweite) dritte Olympiadenjahre sein müssen, so ist von selbst die distanz von acht jahren zwischen Simon und Da- masias gegeben, d. h. die übereinstimmung mit der parischen chronik. 16) und es ist doch begreiflich, daſs die Amphiktionen, wenn der krieg die feier im jahre 48, 3 nicht zulieſs, sondern bis 49, 1 währte, bis zum nächsten regelmäſsigen termin, Bukatios-Metageitnion 49, 3, august 582, gewartet haben, auch wenn sie vielleicht im august 583 schon hätten 15) Das gilt freilich streng genommen nur von der einsetzung des ἀγὼν στεφανίτης, der für alle zeit maſsgebend ward. ob der χϱηματίτης als dauernde penteterische feier geplant war oder als einmaliges siegesfest, ist nicht leicht zu sagen, da die angeblichen ältern agone doch apokryph sind. das jahr des Simon ist sonst bisher nicht bestimmbar. aber die rechnung führt hier leichter auf ol. 47, 3 als bei dem jahre des Damasias II auf 49, 3. die feier selbst ist natürlich jahrhunderte früher begangen worden und hatte ihren festen platz im zweiten monate, der den namen Βουκάτιος von den stieropfern hat. aber sie hatte weder eine feste periode noch eine bedeutung weit über Hellas hin. denn daſs sie jedes ‘groſse jahr’, d. h. jedes achte gefeiert wäre, läſst sich nicht beweisen. 16) p. 296 wird in der ersten fassung berichtet, daſs Eurylochos der Thessaler die Kirrhaeer unter archon Simonides, in Delphi unter Gylidas, besiegt und den ἀγὼν χϱηματίτης feiert. der rest der Kirrhaeer flieht auf die Kirphis und wird dort von einer abteilung des siegreichen heeres unter Hippias belagert. μ̇ετὰ δὲ χϱόνον ἑξαετῆ καταγωνισαμένων τῶν μετὰ τοῦ Ἱππίου τοὺς ὑπολελειμμένους τῶν Κιϱϱαίων, ἐπὶ μὲν Ἀϑήνησιν ἄϱχοντος Δαμασίου, ἐν δὲ Δελφοῖς Διοδώϱου, υστεϱον καὶ στεφανίτην ἔϑεντο κατοϱϑώσαντες. in der dritten fassung der einleitung steht freilich ἔτει ἕκτῳ μετὰ τὴν τῆς Κίϱϱας ἅλωσιν ἀνεκήϱυξαν τῷ ϑεῷ τὸν στεφανίτην ἐπὶ — Δαμασίου: aber da das doch nur zwei brechungen desselben scholions sind, so hat die recensio das amt, die glaubwürdigere, d. h. die genauere, als die zunächst berechtigte vorab zu ermitteln.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles01_1893
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles01_1893/25
Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles01_1893/25>, abgerufen am 03.10.2024.