Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.Jahr / drey Monat vnd drey Tage / aber so wol vnd Christlich / das sie sich dessen an jhrem Ende noch von hertzen getröstet hat. Denn weil damals / da sie mit schwachheit des Leibes vberfallen / jhr lieber Ehe Juncker mit vnserm Gnädigen Fürsten vnd Herrn Amptshalber in Sachen die Gottes Ehr vnd Land vnd Leute betreffen thut / verreiset gewesen / hat sie zwar solches abwesen etlicher massen zu hertzen gezogen / vnd gewünschet auch nunmehr in der Todesnoth / wie allezeit / Liebe vnd Trost von jhm zu haben / Aber dennoch sich bald wider begriffen vnd gesagt: Würde es ja der grosse Ephraims Vater dahin richten / das sie eins den andern hie nicht wider sehen kunten / so hetten sie beyde den Trost zu fassen / das sie eines dem andern niemals mit einem vngeschickten worte begegnet weren / vnd wolte sie deßhalben / wenn Gott wolte / frölich sterben / vnd jhres lieben Ehe Junckern dorten in der ewigen Seligkeit mit frewden erwarten. In wehrendem Ehestande hat sie der liebe Gott fürm Jahr den 16. Julij berathen vnd gesegnet mit einem jungeu Töchterlein. Nun weis man wol / vnd wirds den Groß Eltern das hertze selber sagen / wie es hertze vnd schmertze / wenn entweder die Kinder von den Eltern / oder die Eltern von den Kindern hinweg sollen. Dennoch hat sie sich auch hie wol wider getröstet vnd gesagt: Müste sie schon nunmehr davon / vnd jhr liebes Töchterlein dahintenlassen / so hette es doch einen so getrewen vnd reichen Vater im Himmel / vnd dazu einen so frommen Vater auff Erden / der beydes Vater vnd Mutterstete vertreten wolte vnd künte. Belangend das allerbeste / Nemlich jhr Christenthumb / vnd den grund des Christenthumbs vnd aller waren Gottseligkeit / wird kein Mensch in abreden seyn / der sie gekant / das man ein Christlichen eyfer zum seligmachenden Wirt Gottes / vnd den hoch wirdigen Sacramenten reichlich an jhr verspüret habe. Hoch hat sie offter / vnd noch am Ende betrawret / das sie die geringe zeit / so sie Jahr / drey Monat vnd drey Tage / aber so wol vnd Christlich / das sie sich dessen an jhrem Ende noch von hertzen getröstet hat. Denn weil damals / da sie mit schwachheit des Leibes vberfallen / jhr lieber Ehe Juncker mit vnserm Gnädigen Fürsten vnd Herrn Amptshalber in Sachen die Gottes Ehr vnd Land vnd Leute betreffen thut / verreiset gewesen / hat sie zwar solches abwesen etlicher massen zu hertzen gezogen / vnd gewünschet auch nunmehr in der Todesnoth / wie allezeit / Liebe vnd Trost von jhm zu haben / Aber dennoch sich bald wider begriffen vnd gesagt: Würde es ja der grosse Ephraims Vater dahin richten / das sie eins den andern hie nicht wider sehen kunten / so hetten sie beyde den Trost zu fassen / das sie eines dem andern niemals mit einem vngeschickten worte begegnet weren / vnd wolte sie deßhalben / wenn Gott wolte / frölich sterben / vnd jhres lieben Ehe Junckern dorten in der ewigen Seligkeit mit frewden erwarten. In wehrendem Ehestande hat sie der liebe Gott fürm Jahr den 16. Julij berathen vnd gesegnet mit einem jungeu Töchterlein. Nun weis man wol / vnd wirds den Groß Eltern das hertze selber sagen / wie es hertze vnd schmertze / wenn entweder die Kinder von den Eltern / oder die Eltern von den Kindern hinweg sollen. Dennoch hat sie sich auch hie wol wider getröstet vnd gesagt: Müste sie schon nunmehr davon / vnd jhr liebes Töchterlein dahintenlassen / so hette es doch einen so getrewen vnd reichen Vater im Himmel / vnd dazu einen so frommen Vater auff Erden / der beydes Vater vnd Mutterstete vertreten wolte vnd künte. Belangend das allerbeste / Nemlich jhr Christenthumb / vnd den grund des Christenthumbs vnd aller waren Gottseligkeit / wird kein Mensch in abreden seyn / der sie gekant / das man ein Christlichen eyfer zum seligmachenden Wirt Gottes / vnd den hoch wirdigen Sacramenten reichlich an jhr verspüret habe. 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Denn weil damals / da sie mit schwachheit des Leibes vberfallen / jhr lieber Ehe Juncker mit vnserm Gnädigen Fürsten vnd Herrn Amptshalber in Sachen die Gottes Ehr vnd Land vnd Leute betreffen thut / verreiset gewesen / hat sie zwar solches abwesen etlicher massen zu hertzen gezogen / vnd gewünschet auch nunmehr in der Todesnoth / wie allezeit / Liebe vnd Trost von jhm zu haben / Aber dennoch sich bald wider begriffen vnd gesagt: Würde es ja der grosse Ephraims Vater dahin richten / das sie eins den andern hie nicht wider sehen kunten / so hetten sie beyde den Trost zu fassen / das sie eines dem andern niemals mit einem vngeschickten worte begegnet weren / vnd wolte sie deßhalben / wenn Gott wolte / frölich sterben / vnd jhres lieben Ehe Junckern dorten in der ewigen Seligkeit mit frewden erwarten.</p> <p>In wehrendem Ehestande hat sie der liebe Gott fürm Jahr den 16. Julij berathen vnd gesegnet mit einem jungeu Töchterlein. 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Jahr / drey Monat vnd drey Tage / aber so wol vnd Christlich / das sie sich dessen an jhrem Ende noch von hertzen getröstet hat. Denn weil damals / da sie mit schwachheit des Leibes vberfallen / jhr lieber Ehe Juncker mit vnserm Gnädigen Fürsten vnd Herrn Amptshalber in Sachen die Gottes Ehr vnd Land vnd Leute betreffen thut / verreiset gewesen / hat sie zwar solches abwesen etlicher massen zu hertzen gezogen / vnd gewünschet auch nunmehr in der Todesnoth / wie allezeit / Liebe vnd Trost von jhm zu haben / Aber dennoch sich bald wider begriffen vnd gesagt: Würde es ja der grosse Ephraims Vater dahin richten / das sie eins den andern hie nicht wider sehen kunten / so hetten sie beyde den Trost zu fassen / das sie eines dem andern niemals mit einem vngeschickten worte begegnet weren / vnd wolte sie deßhalben / wenn Gott wolte / frölich sterben / vnd jhres lieben Ehe Junckern dorten in der ewigen Seligkeit mit frewden erwarten.
In wehrendem Ehestande hat sie der liebe Gott fürm Jahr den 16. Julij berathen vnd gesegnet mit einem jungeu Töchterlein. Nun weis man wol / vnd wirds den Groß Eltern das hertze selber sagen / wie es hertze vnd schmertze / wenn entweder die Kinder von den Eltern / oder die Eltern von den Kindern hinweg sollen. Dennoch hat sie sich auch hie wol wider getröstet vnd gesagt: Müste sie schon nunmehr davon / vnd jhr liebes Töchterlein dahintenlassen / so hette es doch einen so getrewen vnd reichen Vater im Himmel / vnd dazu einen so frommen Vater auff Erden / der beydes Vater vnd Mutterstete vertreten wolte vnd künte.
Belangend das allerbeste / Nemlich jhr Christenthumb / vnd den grund des Christenthumbs vnd aller waren Gottseligkeit / wird kein Mensch in abreden seyn / der sie gekant / das man ein Christlichen eyfer zum seligmachenden Wirt Gottes / vnd den hoch wirdigen Sacramenten reichlich an jhr verspüret habe. Hoch hat sie offter / vnd noch am Ende betrawret / das sie die geringe zeit / so sie
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/81>, abgerufen am 25.07.2024. |