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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.

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sie da so hertzen frölich / wenn die Reise vnd Weg auch noch einmahl so verdrießlich vnd beschwerlich were / so machen sie sich dennoch auff in der gewissen hoffnung / bey den Eltern alle mühe vnd arbeit reichlich wider einzubringen. Wo sind nun die Kinder Gottes allhie auff Erden? Sie seyn noch nicht daheim / sondern Pilger vnd Wandersleute / wie David bekennet / Psal. 39. v. 14. Sie haben hie keine bleibende stat / sondern die zukünfftige suchen sie / Heb. 13. v. 14. Wie kommen sie aber heim? Durch den zeitlichen Todt / der bringet jhnen mit seinen vorboten die zeitung vom Himmel: Kompt wider Menschen Kinder / Psalm. 90. v. 4. Derowegen wie schmertzlich vnd beschwerlich auch der Weg durch den finstern Thal des Todes seyn mag / so müssen sie sich gerne vnd frölich auffmachen / vnd mit S. Paulo sagen / 2. Cor. 5. v. 8. Wir sind getrost / vnd haben viel mehr lust ausser dem leibe zu wallen / vnd daheim zu seyn bey dem HErrn. Vnd noch einmal Phil. 1. v. 23. Ich habe lust abzuscheiden / vnd bey Christo zn seyn / welches viel besser were. Freylich viel besser: Denn jhre Seele sind da im Bündlein der Lebendigen bey dem HErrn vnserem Gott / 1. Sam. 25. v. 29. Sie sind da in Gottes Hand / vnd keine qual rühret sie an / Sap. 3. v. 1. Sie seyn in dem frewdenreichen himlischen Paradeiß nicht nur bey / sondern auch mit Christo / Luc. 23. v. 43. Dazu sol demnach ein jeder nicht allein für seine

sie da so hertzen frölich / wenn die Reise vnd Weg auch noch einmahl so verdrießlich vnd beschwerlich were / so machen sie sich dennoch auff in der gewissen hoffnung / bey den Eltern alle mühe vnd arbeit reichlich wider einzubringen. Wo sind nun die Kinder Gottes allhie auff Erden? Sie seyn noch nicht daheim / sondern Pilger vnd Wandersleute / wie David bekennet / Psal. 39. v. 14. Sie haben hie keine bleibende stat / sondern die zukünfftige suchen sie / Heb. 13. v. 14. Wie kommen sie aber heim? Durch den zeitlichen Todt / der bringet jhnen mit seinen vorboten die zeitung vom Himmel: Kompt wider Menschen Kinder / Psalm. 90. v. 4. Derowegen wie schmertzlich vnd beschwerlich auch der Weg durch den finstern Thal des Todes seyn mag / so müssen sie sich gerne vnd frölich auffmachen / vnd mit S. Paulo sagen / 2. Cor. 5. v. 8. Wir sind getrost / vnd haben viel mehr lust ausser dem leibe zu wallen / vnd daheim zu seyn bey dem HErrn. Vnd noch einmal Phil. 1. v. 23. Ich habe lust abzuscheiden / vnd bey Christo zn seyn / welches viel besser were. Freylich viel besser: Denn jhre Seele sind da im Bündlein der Lebendigen bey dem HErrn vnserem Gott / 1. Sam. 25. v. 29. Sie sind da in Gottes Hand / vnd keine qual rühret sie an / Sap. 3. v. 1. Sie seyn in dem frewdenreichen himlischen Paradeiß nicht nur bey / sondern auch mit Christo / Luc. 23. v. 43. Dazu sol demnach ein jeder nicht allein für seine

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/75>, abgerufen am 27.04.2024.