Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.8. Kinder müssen sich schmiegen vnd biegen / sonderlich wenn die Eltern sawr sehen / vnd wol gar nach der Ruthen greiffen / bald müssen sie zulauffen vnd vmb verzeihung bitten / wie der verlohrne Sohn sagte Luc. 15. v. 21. Vater ich habe gesündiget in den Himmel vnd für dir / ich bin fort nicht mehr werth / das ich dein Sohn heisse / ja wenn Eltern jhres besten halben wollen drauff streichen / so müssen sie gerne vberbucken vnd herhalten. So müssen die Kinder Gottes täglich nach Christi vnterricht beten vnd sagen: Vergib vns vnser schuld / als wir vergeben vnsern schüldigern / sonderlich aber wenn er als ein gerechter Gott vnd Richter seine Zornruthe vber sein Volck gefasset hat / wie vns noch jetzo dieselben vnterschiedlich für Augen schweben / ja gleichsam auff den rücken liegen / so müssen sie nicht sicher dabey seyn / sondern sich schicken / vnd dem HErrn begegnen mit der Buß vnd dem Gebet / wie er selber gerathen vnnd befohlen / Amos c. 4. v. 12. Damit er als ein ewiger Vater sich vnser mit ewiger Gnade wider erbarmen müge / laut seiner tröstlichen verheissung / Esa. 54. v. 8. Vnd da er denn schon jhres besten halben mit einer oder der anderen Ruthe auff sie muß zuschlagen / so müssen sie sich nicht vnschüldig achten / sondern mit dem Propheten Micha sagen c. 7. v. 9. Ich wil des HErrn Zorn tragen / denn ich habe wider jhn gesündiget / in vnd mit dem festen vertrawen / endlich werde er sie wider ans 8. Kinder müssen sich schmiegen vnd biegen / sonderlich wenn die Eltern sawr sehen / vnd wol gar nach der Ruthen greiffen / bald müssen sie zulauffen vnd vmb verzeihung bitten / wie der verlohrne Sohn sagte Luc. 15. v. 21. Vater ich habe gesündiget in den Himmel vnd für dir / ich bin fort nicht mehr werth / das ich dein Sohn heisse / ja wenn Eltern jhres besten halben wollen drauff streichen / so müssen sie gerne vberbucken vnd herhalten. So müssen die Kinder Gottes täglich nach Christi vnterricht beten vnd sagen: Vergib vns vnser schuld / als wir vergeben vnsern schüldigern / sonderlich aber wenn er als ein gerechter Gott vnd Richter seine Zornruthe vber sein Volck gefasset hat / wie vns noch jetzo dieselben vnterschiedlich für Augen schweben / ja gleichsam auff den rücken liegen / so müssen sie nicht sicher dabey seyn / sondern sich schicken / vnd dem HErrn begegnen mit der Buß vnd dem Gebet / wie er selber gerathen vnnd befohlen / Amos c. 4. v. 12. Damit er als ein ewiger Vater sich vnser mit ewiger Gnade wider erbarmen müge / laut seiner tröstlichen verheissung / Esa. 54. v. 8. Vnd da er denn schon jhres besten halben mit einer oder der anderen Ruthe auff sie muß zuschlagen / so müssen sie sich nicht vnschüldig achten / sondern mit dem Propheten Micha sagen c. 7. v. 9. Ich wil des HErrn Zorn tragen / denn ich habe wider jhn gesündiget / in vnd mit dem festen vertrawen / endlich werde er sie wider ans <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0073"/> <p>8. Kinder müssen sich schmiegen vnd biegen / sonderlich wenn die Eltern sawr sehen / vnd wol gar nach der Ruthen greiffen / bald müssen sie zulauffen vnd vmb verzeihung bitten / wie der verlohrne Sohn sagte Luc. 15. v. 21. Vater ich habe gesündiget in den Himmel vnd für dir / ich bin fort nicht mehr werth / das ich dein Sohn heisse / ja wenn Eltern jhres besten halben wollen drauff streichen / so müssen sie gerne vberbucken vnd herhalten. So müssen die Kinder Gottes täglich nach Christi vnterricht beten vnd sagen: Vergib vns vnser schuld / als wir vergeben vnsern schüldigern / sonderlich aber wenn er als ein gerechter Gott vnd Richter seine Zornruthe vber sein Volck gefasset hat / wie vns noch jetzo dieselben vnterschiedlich für Augen schweben / ja gleichsam auff den rücken liegen / so müssen sie nicht sicher dabey seyn / sondern sich schicken / vnd dem HErrn begegnen mit der Buß vnd dem Gebet / wie er selber gerathen vnnd befohlen / Amos c. 4. v. 12. Damit er als ein ewiger Vater sich vnser mit ewiger Gnade wider erbarmen müge / laut seiner tröstlichen verheissung / Esa. 54. v. 8. Vnd da er denn schon jhres besten halben mit einer oder der anderen Ruthe auff sie muß zuschlagen / so müssen sie sich nicht vnschüldig achten / sondern mit dem Propheten Micha sagen c. 7. v. 9. Ich wil des HErrn Zorn tragen / denn ich habe wider jhn gesündiget / in vnd mit dem festen vertrawen / endlich werde er sie wider ans </p> </div> </body> </text> </TEI> [0073]
8. Kinder müssen sich schmiegen vnd biegen / sonderlich wenn die Eltern sawr sehen / vnd wol gar nach der Ruthen greiffen / bald müssen sie zulauffen vnd vmb verzeihung bitten / wie der verlohrne Sohn sagte Luc. 15. v. 21. Vater ich habe gesündiget in den Himmel vnd für dir / ich bin fort nicht mehr werth / das ich dein Sohn heisse / ja wenn Eltern jhres besten halben wollen drauff streichen / so müssen sie gerne vberbucken vnd herhalten. So müssen die Kinder Gottes täglich nach Christi vnterricht beten vnd sagen: Vergib vns vnser schuld / als wir vergeben vnsern schüldigern / sonderlich aber wenn er als ein gerechter Gott vnd Richter seine Zornruthe vber sein Volck gefasset hat / wie vns noch jetzo dieselben vnterschiedlich für Augen schweben / ja gleichsam auff den rücken liegen / so müssen sie nicht sicher dabey seyn / sondern sich schicken / vnd dem HErrn begegnen mit der Buß vnd dem Gebet / wie er selber gerathen vnnd befohlen / Amos c. 4. v. 12. Damit er als ein ewiger Vater sich vnser mit ewiger Gnade wider erbarmen müge / laut seiner tröstlichen verheissung / Esa. 54. v. 8. Vnd da er denn schon jhres besten halben mit einer oder der anderen Ruthe auff sie muß zuschlagen / so müssen sie sich nicht vnschüldig achten / sondern mit dem Propheten Micha sagen c. 7. v. 9. Ich wil des HErrn Zorn tragen / denn ich habe wider jhn gesündiget / in vnd mit dem festen vertrawen / endlich werde er sie wider ans
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/73 |
Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/73>, abgerufen am 25.07.2024. |