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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.

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melreich / ja du vnendlicher Gott selbsten werth bist / zu deiner Liebe vnd gehorsam verpflichtet gemacht hast / bin darinnen seithero so kalt vnd faul / ja so treg vnd verdrossen gewesen / daher ich doch mehr zu hoffen habe / denn aller gläubigen hertzeu hie fassen können? Aber habe doch gedult mit meinen schwachheiten vnd gebrechen / wie ein Vater mit seinem Kinde / vnd regiere mich so mit deinem gewissen freimütigem Geiste / das ich der Welt gar absagen vnd mich selbst verleugnen / vnd dir allein so mit Leib / Seel vnd Geiste ergeben müge / das gleicher massen wie du an mir / wie ein Vater am Sohn wilt haben deine Liebe / Wolgefallen / Ehr / Frewde vnd ruhe / also hinwider auch ich an dir allein haben vnd behalten müge meine Liebe / meine Lust / meine Frewde vnd ruhe / Ehr vnd herrligkeit / Reichthumb vnd höchstes Gut / denn das allein kan vnd muß mir seyn eine ewige Lust / Frewde vnd Ruhe / Ehr / Herrligkeit / Reichthumb vnd Schatz vnd alles ewige / wenn ich gleich von aller Welt gehasset / verachtet / verfluchet / verfolget / vnd vmb alles ja vmb Leib vnd Leben gebracht würde / Ach ja HErr wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himmel vnd Erde / wenn mir gleich Leib vnd Seel verschmacht / so bistu doch Gott allezeit meines hertzen trost vnd mein theil.

2. Werden sie jhn gewaltiglich trösten können in allerley Trübsal / ja mitten im Todt. Wenn fromme

melreich / ja du vnendlicher Gott selbsten werth bist / zu deiner Liebe vnd gehorsam verpflichtet gemacht hast / bin darinnen seithero so kalt vnd faul / ja so treg vnd verdrossen gewesen / daher ich doch mehr zu hoffen habe / denn aller gläubigen hertzeu hie fassen können? Aber habe doch gedult mit meinen schwachheiten vnd gebrechen / wie ein Vater mit seinem Kinde / vnd regiere mich so mit deinem gewissen freimütigem Geiste / das ich der Welt gar absagen vnd mich selbst verleugnen / vnd dir allein so mit Leib / Seel vñ Geiste ergeben müge / das gleicher massen wie du an mir / wie ein Vater am Sohn wilt haben deine Liebe / Wolgefallen / Ehr / Frewde vnd ruhe / also hinwider auch ich an dir allein haben vnd behalten müge meine Liebe / meine Lust / meine Frewde vnd ruhe / Ehr vnd herrligkeit / Reichthumb vnd höchstes Gut / denn das allein kan vnd muß mir seyn eine ewige Lust / Frewde vnd Ruhe / Ehr / Herrligkeit / Reichthumb vnd Schatz vnd alles ewige / wenn ich gleich von aller Welt gehasset / verachtet / verfluchet / verfolget / vnd vmb alles ja vmb Leib vnd Leben gebracht würde / Ach ja HErr wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himmel vnd Erde / wenn mir gleich Leib vnd Seel verschmacht / so bistu doch Gott allezeit meines hertzen trost vnd mein theil.

2. Werden sie jhn gewaltiglich trösten können in allerley Trübsal / ja mitten im Todt. Wenn fromme

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/54>, abgerufen am 28.04.2024.