Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.Menschen verlohren ist / da lesset er sie frey gehen / wie Schafe / daß sie geschlachtet werden / wie der Propheta Jeremias sagt c. 12. v. 3. Aber das thut er bey seinen lieben Kinderen nicht / die helt er fleissig vnter der Ruhte / auff das sie in der Buß / im Gebet vnd in warer Andacht zu seinem Heiligen Wort erhalten werden mügen. Darumb wir auch billich eitele Väterliche Liebe vnnd Göttliche Wolthaten an vnserem Creutz erkennen vnnd rühmen sollen. Denn wie der weise König Salomon sagt Prov. 3. v. 12. Welchen der HErr lieb hat / den straffet er / vnd hat Wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn. Sonderlich seins fürtreffliche Wort vnd Erinnerungen / so hierauß geführet werden vom Heiligen Geist Hebr. 12. v. 5. &c. Mein Sohn achte nicht gering die Züchtigung des HErrn / vnnd verzage nicht / wenn du von jhm gestraffet wirst / denn welchen der HErr lieb hat / den züchtiget er / Er steupet einen jeglichen Sohn / den er auffnimpt. So jhr die Züchtigung erduldet / so erbeut sich euch GOtt als Kindern. Denn wo ist ein Sohn / den der Vater nicht züchtiget? Seid jhr aber ohn Züchtigung / welcher sie alle sind theilhafftig worden / so seid jhr Bastarte / vnd nicht Kinder. 7. Elteren haben leise Ohren / vnnd hören bald / wen jhre Kinder schreyen vnd weinen / lauffen in grosser Eile hinzu / zu sehen ob vnd was dem lieben Kinde anlige vnd zu kommen sey. Wischen jhm da die Thrä- Menschen verlohren ist / da lesset er sie frey gehen / wie Schafe / daß sie geschlachtet werden / wie der Propheta Jeremias sagt c. 12. v. 3. Aber das thut er bey seinen lieben Kinderen nicht / die helt er fleissig vnter der Ruhte / auff das sie in der Buß / im Gebet vnd in warer Andacht zu seinem Heiligen Wort erhalten werden mügen. Darumb wir auch billich eitele Väterliche Liebe vnnd Göttliche Wolthaten an vnserem Creutz erkennen vnnd rühmen sollen. Denn wie der weise König Salomon sagt Prov. 3. v. 12. Welchen der HErr lieb hat / den straffet er / vnd hat Wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn. Sonderlich seins fürtreffliche Wort vnd Erinnerungen / so hierauß geführet werden vom Heiligen Geist Hebr. 12. v. 5. &c. Mein Sohn achte nicht gering die Züchtigung des HErrn / vnnd verzage nicht / wenn du von jhm gestraffet wirst / denn welchen der HErr lieb hat / den züchtiget er / Er steupet einen jeglichen Sohn / den er auffnimpt. So jhr die Züchtigung erduldet / so erbeut sich euch GOtt als Kindern. Denn wo ist ein Sohn / den der Vater nicht züchtiget? Seid jhr aber ohn Züchtigung / welcher sie alle sind theilhafftig worden / so seid jhr Bastarte / vnd nicht Kinder. 7. Elteren haben leise Ohren / vnnd hören bald / wen jhre Kinder schreyen vnd weinen / lauffen in grosser Eile hinzu / zu sehen ob vnd was dem lieben Kinde anlige vnd zu kommen sey. Wischen jhm da die Thrä- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0044"/> Menschen verlohren ist / da lesset er sie frey gehen / wie Schafe / daß sie geschlachtet werden / wie der Propheta Jeremias sagt c. 12. v. 3. Aber das thut er bey seinen lieben Kinderen nicht / die helt er fleissig vnter der Ruhte / auff das sie in der Buß / im Gebet vnd in warer Andacht zu seinem Heiligen Wort erhalten werden mügen. Darumb wir auch billich eitele Väterliche Liebe vnnd Göttliche Wolthaten an vnserem Creutz erkennen vnnd rühmen sollen. Denn wie der weise König Salomon sagt Prov. 3. v. 12. Welchen der HErr lieb hat / den straffet er / vnd hat Wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn. Sonderlich seins fürtreffliche Wort vnd Erinnerungen / so hierauß geführet werden vom Heiligen Geist Hebr. 12. v. 5. &c. Mein Sohn achte nicht gering die Züchtigung des HErrn / vnnd verzage nicht / wenn du von jhm gestraffet wirst / denn welchen der HErr lieb hat / den züchtiget er / Er steupet einen jeglichen Sohn / den er auffnimpt. So jhr die Züchtigung erduldet / so erbeut sich euch GOtt als Kindern. Denn wo ist ein Sohn / den der Vater nicht züchtiget? Seid jhr aber ohn Züchtigung / welcher sie alle sind theilhafftig worden / so seid jhr Bastarte / vnd nicht Kinder.</p> <p>7. Elteren haben leise Ohren / vnnd hören bald / wen jhre Kinder schreyen vnd weinen / lauffen in grosser Eile hinzu / zu sehen ob vnd was dem lieben Kinde anlige vnd zu kommen sey. Wischen jhm da die Thrä- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0044]
Menschen verlohren ist / da lesset er sie frey gehen / wie Schafe / daß sie geschlachtet werden / wie der Propheta Jeremias sagt c. 12. v. 3. Aber das thut er bey seinen lieben Kinderen nicht / die helt er fleissig vnter der Ruhte / auff das sie in der Buß / im Gebet vnd in warer Andacht zu seinem Heiligen Wort erhalten werden mügen. Darumb wir auch billich eitele Väterliche Liebe vnnd Göttliche Wolthaten an vnserem Creutz erkennen vnnd rühmen sollen. Denn wie der weise König Salomon sagt Prov. 3. v. 12. Welchen der HErr lieb hat / den straffet er / vnd hat Wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn. Sonderlich seins fürtreffliche Wort vnd Erinnerungen / so hierauß geführet werden vom Heiligen Geist Hebr. 12. v. 5. &c. Mein Sohn achte nicht gering die Züchtigung des HErrn / vnnd verzage nicht / wenn du von jhm gestraffet wirst / denn welchen der HErr lieb hat / den züchtiget er / Er steupet einen jeglichen Sohn / den er auffnimpt. So jhr die Züchtigung erduldet / so erbeut sich euch GOtt als Kindern. Denn wo ist ein Sohn / den der Vater nicht züchtiget? Seid jhr aber ohn Züchtigung / welcher sie alle sind theilhafftig worden / so seid jhr Bastarte / vnd nicht Kinder.
7. Elteren haben leise Ohren / vnnd hören bald / wen jhre Kinder schreyen vnd weinen / lauffen in grosser Eile hinzu / zu sehen ob vnd was dem lieben Kinde anlige vnd zu kommen sey. Wischen jhm da die Thrä-
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/44>, abgerufen am 16.02.2025. |