Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.

Bild:
<< vorherige Seite

strewet hat / der wolle es auch wieder samlen / vnd jhrer hüten wie ein Hirte seiner Herde / er wolle auß dem Lande der Mitter nacht bringen / vnd samlen auß den enden der Erden / beyde Blinde / Lahme / Schwangere vnd Kindbetterin / vnnd so / in Summa davon zu reden / jhr Trawren in Frewde verkehren / sie trösten vnnd erfrewen nach jhrem Betrübniß / wie der Prophete Jeremias in vorgehenden Worten davon redet vnd prediget. Dieweil aber das ein grosses war / vnd zwar ein grösseres / denn jhre betrübten Hertzen in solchem Betruck wol fassen / gleuben vnnd hoffen könten / wie der 126. Psalm davon weissaget / Wenn der HErr die Gefangene Zion erlösen wird / so werden wir sein wie die Träwmende / daß ist / die Frewde wird so groß sein / das wir sie kaum gleuben werden / vnnd wird vns gleich sein als träwmet es vns / vnnd were nicht war / so lesset er jhnen / sie in Gedult zu erhalten / vnd im Glauben vnd Hoffnung zu stercken / eins vnd ander zu Gemühte führen / welches alles geliebter kürtze halber hie nicht mag erzehlet vnd specificirt werden / Sonderlich aber steigt er hie gleichsamb selber auff / vnd ziehet / so zu sagen / sein Väterliches Hertz aus seinem Leibe herfür / vnd zeigets für Augen wie es auch jetzo / da er Ephraim so hart gestrafft vnd heimgesucht / gegen dasselbe gesinnet sey / vnd von eitel Göttlicher Liebe lödere vnd brenne / Ist nicht Ephraim mein thewer Sohn / vnd mein trawtes Kind? Denn ich dencke

strewet hat / der wolle es auch wieder samlen / vnd jhrer hüten wie ein Hirte seiner Herde / er wolle auß dem Lande der Mitter nacht bringen / vnd samlen auß den enden der Erden / beyde Blinde / Lahme / Schwangere vnd Kindbetterin / vnnd so / in Summa davon zu reden / jhr Trawren in Frewde verkehren / sie trösten vnnd erfrewen nach jhrem Betrübniß / wie der Prophete Jeremias in vorgehenden Worten davon redet vnd prediget. Dieweil aber das ein grosses war / vnd zwar ein grösseres / denn jhre betrübten Hertzen in solchem Betruck wol fassen / gleuben vnnd hoffen könten / wie der 126. Psalm davon weissaget / Wenn der HErr die Gefangene Zion erlösen wird / so werden wir sein wie die Träwmende / daß ist / die Frewde wird so groß sein / das wir sie kaum gleuben werden / vnnd wird vns gleich sein als träwmet es vns / vnnd were nicht war / so lesset er jhnen / sie in Gedult zu erhalten / vnd im Glauben vnd Hoffnung zu stercken / eins vnd ander zu Gemühte führen / welches alles geliebter kürtze halber hie nicht mag erzehlet vnd specificirt werden / Sonderlich aber steigt er hie gleichsamb selber auff / vnd ziehet / so zu sagen / sein Väterliches Hertz aus seinem Leibe herfür / vnd zeigets für Augen wie es auch jetzo / da er Ephraim so hart gestrafft vnd heimgesucht / gegen dasselbe gesinnet sey / vnd von eitel Göttlicher Liebe lödere vnd breñe / Ist nicht Ephraim mein thewer Sohn / vnd mein trawtes Kind? Denn ich dencke

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0018"/>
strewet hat / der wolle es auch
                     wieder samlen / vnd jhrer hüten wie ein Hirte seiner Herde / er wolle auß dem
                     Lande der Mitter nacht bringen / vnd samlen auß den enden der Erden / beyde
                     Blinde / Lahme / Schwangere vnd Kindbetterin / vnnd so / in Summa davon zu reden
                     / jhr Trawren in Frewde verkehren / sie trösten vnnd erfrewen nach jhrem
                     Betrübniß / wie der Prophete Jeremias in vorgehenden Worten davon redet vnd
                     prediget. Dieweil aber das ein grosses war / vnd zwar ein grösseres / denn jhre
                     betrübten Hertzen in solchem Betruck wol fassen / gleuben vnnd hoffen könten /
                     wie der 126. Psalm davon weissaget / Wenn der HErr die Gefangene Zion erlösen
                     wird / so werden wir sein wie die Träwmende / daß ist / die Frewde wird so groß
                     sein / das wir sie kaum gleuben werden / vnnd wird vns gleich sein als träwmet
                     es vns / vnnd were nicht war / so lesset er jhnen / sie in Gedult zu erhalten /
                     vnd im Glauben vnd Hoffnung zu stercken / eins vnd ander zu Gemühte führen /
                     welches alles geliebter kürtze halber hie nicht mag erzehlet vnd specificirt
                     werden / Sonderlich aber steigt er hie gleichsamb selber auff / vnd ziehet / so
                     zu sagen / sein Väterliches Hertz aus seinem Leibe herfür / vnd zeigets für
                     Augen wie es auch jetzo / da er Ephraim so hart gestrafft vnd heimgesucht /
                     gegen dasselbe gesinnet sey / vnd von eitel Göttlicher Liebe lödere vnd bren&#x0303;e / Ist nicht Ephraim mein thewer Sohn / vnd mein trawtes Kind?
                     Denn ich dencke
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0018] strewet hat / der wolle es auch wieder samlen / vnd jhrer hüten wie ein Hirte seiner Herde / er wolle auß dem Lande der Mitter nacht bringen / vnd samlen auß den enden der Erden / beyde Blinde / Lahme / Schwangere vnd Kindbetterin / vnnd so / in Summa davon zu reden / jhr Trawren in Frewde verkehren / sie trösten vnnd erfrewen nach jhrem Betrübniß / wie der Prophete Jeremias in vorgehenden Worten davon redet vnd prediget. Dieweil aber das ein grosses war / vnd zwar ein grösseres / denn jhre betrübten Hertzen in solchem Betruck wol fassen / gleuben vnnd hoffen könten / wie der 126. Psalm davon weissaget / Wenn der HErr die Gefangene Zion erlösen wird / so werden wir sein wie die Träwmende / daß ist / die Frewde wird so groß sein / das wir sie kaum gleuben werden / vnnd wird vns gleich sein als träwmet es vns / vnnd were nicht war / so lesset er jhnen / sie in Gedult zu erhalten / vnd im Glauben vnd Hoffnung zu stercken / eins vnd ander zu Gemühte führen / welches alles geliebter kürtze halber hie nicht mag erzehlet vnd specificirt werden / Sonderlich aber steigt er hie gleichsamb selber auff / vnd ziehet / so zu sagen / sein Väterliches Hertz aus seinem Leibe herfür / vnd zeigets für Augen wie es auch jetzo / da er Ephraim so hart gestrafft vnd heimgesucht / gegen dasselbe gesinnet sey / vnd von eitel Göttlicher Liebe lödere vnd breñe / Ist nicht Ephraim mein thewer Sohn / vnd mein trawtes Kind? Denn ich dencke

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/18
Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/18>, abgerufen am 19.04.2024.