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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leich-Predigt: Gehalten bey der Begräbnis, Friderici Hulderici [...]. Wolfenbüttel, 1619.

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schiebe es nicht auff / von einem Tage auff den andern / denn der Zorn kömpt plötzlich / vnd wirds rechen / vnd dich verderben / sagt Syrach cap. 5. Spare deine Busse nicht / biß du Kranck werdest / sondern besser dich / weil du noch Sündigen kanst. Verzeuch nicht fromb zu werden / vnd harre nicht mit besserung deines Lebens biß in den Tod. Gedencke an den Zorn / der am ende kommen wird / vnd an die Rache / wenn du da von must.

Wenn ein Christen Mensch schon noch viel hundert Jahr zu leben hette / oder mit dem alten Simeone vnnd König Hißkia / aus sonderbahrer Göttlicher Offenbahrung die zeit seines Lebens wüste / so solte er sich dennoch nicht ein eintziges Stündlein in Vnbußfertigkeit befinden lassen. Denn Vnbußfertigkeit ist nicht anders / alß ein Läitstrick des leidigen Teuffels / damit er vns leitet vnd ziehet in abgrund der Hellen hinein. Quanto diutius praedam aliquam obtinet, tanto aegrius dimittit. Je lenger einer sich darinnen reiten vnnd treiben lesset / ja tieffer vnd härterer darinnen gebunden wird / daß er mit grosser mühe kaum wieder loß gemachet werden kan. Dahin denn siehet das Spüchlein Jerem: cap. 13. Kan auch ein Mohr seine Haut wandelen / oder ein Pardel seine Flecken? So könnet jhr auch gutes thun / weil jhr des bösen gewohnet seid. Darvmb lasset ewer Lenden vmbgürtet seyn / vnd ewre Liechter brennen / vnd seit gleich den Knechten / die auff jhren HErrn warten / wenn er auffbrechen wird von

schiebe es nicht auff / von einem Tage auff den andern / denn der Zorn kömpt plötzlich / vnd wirds rechen / vnd dich verderben / sagt Syrach cap. 5. Spare deine Busse nicht / biß du Kranck werdest / sondern besser dich / weil du noch Sündigen kanst. Verzeuch nicht fromb zu werden / vnd harre nicht mit besserung deines Lebens biß in den Tod. Gedencke an den Zorn / der am ende kom̃en wird / vnd an die Rache / wenn du da von must.

Wenn ein Christen Mensch schon noch viel hundert Jahr zu leben hette / oder mit dem alten Simeone vnnd König Hißkia / aus sonderbahrer Göttlicher Offenbahrung die zeit seines Lebens wüste / so solte er sich dennoch nicht ein eintziges Stündlein in Vnbußfertigkeit befinden lassen. Denn Vnbußfertigkeit ist nicht anders / alß ein Läitstrick des leidigen Teuffels / damit er vns leitet vnd ziehet in abgrund der Hellen hinein. Quanto diutius praedam aliquam obtinet, tanto aegrius dimittit. Je lenger einer sich darinnen reiten vnnd treiben lesset / ja tieffer vnd härterer darinnen gebunden wird / daß er mit grosser mühe kaum wieder loß gemachet werden kan. Dahin denn siehet das Spüchlein Jerem: cap. 13. Kan auch ein Mohr seine Haut wandelen / oder ein Pardel seine Flecken? So könnet jhr auch gutes thun / weil jhr des bösen gewohnet seid. Darvmb lasset ewer Lenden vmbgürtet seyn / vnd ewre Liechter brennen / vnd seit gleich den Knechten / die auff jhren HErrn warten / wenn er auffbrechen wird von

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                     wieder loß gemachet werden kan. Dahin denn siehet das Spüchlein Jerem: cap. 13.
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[0021] schiebe es nicht auff / von einem Tage auff den andern / denn der Zorn kömpt plötzlich / vnd wirds rechen / vnd dich verderben / sagt Syrach cap. 5. Spare deine Busse nicht / biß du Kranck werdest / sondern besser dich / weil du noch Sündigen kanst. Verzeuch nicht fromb zu werden / vnd harre nicht mit besserung deines Lebens biß in den Tod. Gedencke an den Zorn / der am ende kom̃en wird / vnd an die Rache / wenn du da von must. Wenn ein Christen Mensch schon noch viel hundert Jahr zu leben hette / oder mit dem alten Simeone vnnd König Hißkia / aus sonderbahrer Göttlicher Offenbahrung die zeit seines Lebens wüste / so solte er sich dennoch nicht ein eintziges Stündlein in Vnbußfertigkeit befinden lassen. Denn Vnbußfertigkeit ist nicht anders / alß ein Läitstrick des leidigen Teuffels / damit er vns leitet vnd ziehet in abgrund der Hellen hinein. Quanto diutius praedam aliquam obtinet, tanto aegrius dimittit. Je lenger einer sich darinnen reiten vnnd treiben lesset / ja tieffer vnd härterer darinnen gebunden wird / daß er mit grosser mühe kaum wieder loß gemachet werden kan. Dahin denn siehet das Spüchlein Jerem: cap. 13. Kan auch ein Mohr seine Haut wandelen / oder ein Pardel seine Flecken? So könnet jhr auch gutes thun / weil jhr des bösen gewohnet seid. Darvmb lasset ewer Lenden vmbgürtet seyn / vnd ewre Liechter brennen / vnd seit gleich den Knechten / die auff jhren HErrn warten / wenn er auffbrechen wird von

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leich-Predigt: Gehalten bey der Begräbnis, Friderici Hulderici [...]. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1619/21>, abgerufen am 24.11.2024.