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Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618.

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benen Christen Leichnamb nicht allein eine vernünfftige / ja eine erleuchtete vnnd geheiligte Seele / sondern GOTT der Heilige Geist selbsten gewohnet hat / vnnd also dieselbigen ein Tempel des lebendigen GOTtes gewesen sind / 1. Cor. 6. 2. Cor. 6. vnnd genugsamb verwissert / daß auch derselbige / der CHRIstum aufferwecket hat / sie lebendig machen werde / vmb des willen daß sein Geist in jhnen gewohnet / Rom. 8. vers. 11. So ist ja mehr als Christlich vnnd billich / daß solchen Leibern jhre gebührende Ehr angethan / vnnd sie nach Göttlicher Ordnung zur Erden gebracht werden / daraus sie genommen sind / Genes. 3. Vnnd die von GOTT zu einem Ruhkämmerlein der Gleubigen Menschen hinterlassenen Leichnamben verordnet vnnd gewiedmet ist.

Nechst diesem aber / vnnd zwar fürnemblich wird damit gesehen auff die lebendige / welche in der Leich. procession sind / vnnd jhnen zu GOTT bestimpter zeit in wahrem Glauben seliglich zufolgen gedacht seyn: Vnnd zwar fürs erst zum wahren Trost: Denn es heist wie Augustinus sagt: Curatio funcris, conditio sepulturae, & pompa exequialis, magis vivorum solatia, quam mortuorum subsidia. Das ist: Was mit bestellung der Leichen / mit ausrichtung der Begräbnüs / mit dem Gepreng der Leichbegängnissen fürgenommen vnnd angestellet wird / dienet mehr dem Lebendigen zum Trost / als dem Verstorbenen zum besten: Wohin auch der hocherleuchtete Apostel Paulus siehet / da er seinen lieben Pfarrkindern zu Thessalonich / als ein Fürbild allen Gleubigen in Macedonia vnnd Achaja (1. Thess 1. vers 7.) zuschreibet / daß sie nicht sollen trawrig seyn vber die / welche schlaffen / oder gestorben seyn / wie die anderen die keine Hoffnung haben / sondern sie sollen sich trösten vntereinander aus

benen Christen Leichnamb nicht allein eine vernünfftige / ja eine erleuchtete vnnd geheiligte Seele / sondern GOTT der Heilige Geist selbsten gewohnet hat / vnnd also dieselbigen ein Tempel des lebendigen GOTtes gewesen sind / 1. Cor. 6. 2. Cor. 6. vnnd genugsamb verwissert / daß auch derselbige / der CHRIstum aufferwecket hat / sie lebendig machen werde / vmb des willen daß sein Geist in jhnen gewohnet / Rom. 8. vers. 11. So ist ja mehr als Christlich vnnd billich / daß solchen Leibern jhre gebührende Ehr angethan / vnnd sie nach Göttlicher Ordnung zur Erden gebracht werden / daraus sie genommen sind / Genes. 3. Vnnd die von GOTT zu einem Ruhkämmerlein der Gleubigen Menschen hinterlassenen Leichnamben verordnet vnnd gewiedmet ist.

Nechst diesem aber / vnnd zwar fürnemblich wird damit gesehen auff die lebendige / welche in der Leich. procession sind / vnnd jhnen zu GOTT bestimpter zeit in wahrem Glauben seliglich zufolgen gedacht seyn: Vnnd zwar fürs erst zum wahren Trost: Denn es heist wie Augustinus sagt: Curatio funcris, conditio sepulturae, & pompa exequialis, magis vivorum solatia, quam mortuorum subsidia. Das ist: Was mit bestellung der Leichen / mit ausrichtung der Begräbnüs / mit dem Gepreng der Leichbegängnissen fürgenommen vnnd angestellet wird / dienet mehr dem Lebendigen zum Trost / als dem Verstorbenen zum besten: Wohin auch der hocherleuchtete Apostel Paulus siehet / da er seinen lieben Pfarrkindern zu Thessalonich / als ein Fürbild allen Gleubigen in Macedonia vnnd Achaja (1. Thess 1. vers 7.) zuschreibet / daß sie nicht sollen trawrig seyn vber die / welche schlaffen / oder gestorben seyn / wie die anderen die keine Hoffnung haben / sondern sie sollen sich trösten vntereinander aus

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[0008] benen Christen Leichnamb nicht allein eine vernünfftige / ja eine erleuchtete vnnd geheiligte Seele / sondern GOTT der Heilige Geist selbsten gewohnet hat / vnnd also dieselbigen ein Tempel des lebendigen GOTtes gewesen sind / 1. Cor. 6. 2. Cor. 6. vnnd genugsamb verwissert / daß auch derselbige / der CHRIstum aufferwecket hat / sie lebendig machen werde / vmb des willen daß sein Geist in jhnen gewohnet / Rom. 8. vers. 11. So ist ja mehr als Christlich vnnd billich / daß solchen Leibern jhre gebührende Ehr angethan / vnnd sie nach Göttlicher Ordnung zur Erden gebracht werden / daraus sie genommen sind / Genes. 3. Vnnd die von GOTT zu einem Ruhkämmerlein der Gleubigen Menschen hinterlassenen Leichnamben verordnet vnnd gewiedmet ist. Nechst diesem aber / vnnd zwar fürnemblich wird damit gesehen auff die lebendige / welche in der Leich. procession sind / vnnd jhnen zu GOTT bestimpter zeit in wahrem Glauben seliglich zufolgen gedacht seyn: Vnnd zwar fürs erst zum wahren Trost: Denn es heist wie Augustinus sagt: Curatio funcris, conditio sepulturae, & pompa exequialis, magis vivorum solatia, quam mortuorum subsidia. Das ist: Was mit bestellung der Leichen / mit ausrichtung der Begräbnüs / mit dem Gepreng der Leichbegängnissen fürgenommen vnnd angestellet wird / dienet mehr dem Lebendigen zum Trost / als dem Verstorbenen zum besten: Wohin auch der hocherleuchtete Apostel Paulus siehet / da er seinen lieben Pfarrkindern zu Thessalonich / als ein Fürbild allen Gleubigen in Macedonia vnnd Achaja (1. Thess 1. vers 7.) zuschreibet / daß sie nicht sollen trawrig seyn vber die / welche schlaffen / oder gestorben seyn / wie die anderen die keine Hoffnung haben / sondern sie sollen sich trösten vntereinander aus

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1618/8>, abgerufen am 21.11.2024.