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Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618.

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tern nach Christi befelch / das Hochwürdig Abendmahl gebrauchet / vnnd dabey mit Hertzlicher Andacht den Tod jhres Heylandes vnnd Seligmachers verkündiget. Auch sobald sie in das Siegvnnd Todbett niedergelegt / nach dieser Himlischen Malzeit ein Hertzlich verlangen getragen / dessen auch mit sonderlicher Vorbereitung genossen / vnnd sich also versichert / daß das Newe Testament in jhrem Hertzen versiegelt / vnnd sie mit Christo dermassen vereiniget / daß keine Creatur ja der Tod von jhm sie nicht scheiden oder trennen kunte.

Dabey hat sie das Geistliche Schwerdt der Christen / als Gottes Wort vnd das liebe Gebet wol in jhrem Hertzen behalten / ja mit grossem Ernst aus dem Munde herfür brechen lassen. Fürnemblich offtmahls gebetet diese Wort. Die bösen Geister von mir treib / Mit deinem Geist stets bey mir bleib. Biß sich die Seel vom Leib abwend / so nimb sie HERR in deine Hend. Der Leib hab in der Erd sein Ruh / Biß sich der Jüngst Tag naht herzu. Ein frölich Vrstend mir verleyh / Am Jüngsten Gericht mein Fürsprech sey / Vnnd meiner Sünd nicht mehr gedenck / Aus Gnaden mir das Leben schenck. Wie du hast zugesaget mir / In deinem Wort das traw ich dir. Deßgleichen aus Geistlicher Tapfferkeit zum offter wiederholet / aus dem 91. Psalm Davids diese Wort: Ich bin bey jhm in der Noth / Ich wil jhn heraus reissen / vnd zu Ehren machen. Ich wil jhn settigen mit langem Leben / vnnd wil jhm zeigen mein Heyl. Iren lieben Kindern hat sie als einrechte getrewe Gottselige Mutter zu einem Christlichen Valet befohlen den 133. Psalm Davids / sich dessen teglich zuerinnern / vnnd darnach zu halten: Sihe wie fein vnd lieblich ist / daß Brüder eintrechtig bey einander wohnen / etc.

Was sie von dem lieben getrewen GOTT mit wahrem

tern nach Christi befelch / das Hochwürdig Abendmahl gebrauchet / vnnd dabey mit Hertzlicher Andacht den Tod jhres Heylandes vnnd Seligmachers verkündiget. Auch sobald sie in das Siegvnnd Todbett niedergelegt / nach dieser Himlischen Malzeit ein Hertzlich verlangen getragen / dessen auch mit sonderlicher Vorbereitung genossen / vnnd sich also versichert / daß das Newe Testament in jhrem Hertzen versiegelt / vnnd sie mit Christo dermassen vereiniget / daß keine Creatur ja der Tod von jhm sie nicht scheiden oder trennen kunte.

Dabey hat sie das Geistliche Schwerdt der Christen / als Gottes Wort vnd das liebe Gebet wol in jhrem Hertzen behalten / ja mit grossem Ernst aus dem Munde herfür brechen lassen. Fürnemblich offtmahls gebetet diese Wort. Die bösen Geister von mir treib / Mit deinem Geist stets bey mir bleib. Biß sich die Seel vom Leib abwend / so nimb sie HERR in deine Hend. Der Leib hab in der Erd sein Ruh / Biß sich der Jüngst Tag naht herzu. Ein frölich Vrstend mir verleyh / Am Jüngsten Gericht mein Fürsprech sey / Vnnd meiner Sünd nicht mehr gedenck / Aus Gnaden mir das Leben schenck. Wie du hast zugesaget mir / In deinem Wort das traw ich dir. Deßgleichen aus Geistlicher Tapfferkeit zum offter wiederholet / aus dem 91. Psalm Davids diese Wort: Ich bin bey jhm in der Noth / Ich wil jhn heraus reissen / vnd zu Ehren machen. Ich wil jhn settigen mit langem Leben / vnnd wil jhm zeigen mein Heyl. Iren liebẽ Kindern hat sie als einrechte getrewe Gottselige Mutter zu einem Christlichen Valet befohlen den 133. Psalm Davids / sich dessen teglich zuerinnern / vnnd darnach zu halten: Sihe wie fein vnd lieblich ist / daß Brüder eintrechtig bey einander wohnen / etc.

Was sie von dem lieben getrewen GOTT mit wahrem

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[0043] tern nach Christi befelch / das Hochwürdig Abendmahl gebrauchet / vnnd dabey mit Hertzlicher Andacht den Tod jhres Heylandes vnnd Seligmachers verkündiget. Auch sobald sie in das Siegvnnd Todbett niedergelegt / nach dieser Himlischen Malzeit ein Hertzlich verlangen getragen / dessen auch mit sonderlicher Vorbereitung genossen / vnnd sich also versichert / daß das Newe Testament in jhrem Hertzen versiegelt / vnnd sie mit Christo dermassen vereiniget / daß keine Creatur ja der Tod von jhm sie nicht scheiden oder trennen kunte. Dabey hat sie das Geistliche Schwerdt der Christen / als Gottes Wort vnd das liebe Gebet wol in jhrem Hertzen behalten / ja mit grossem Ernst aus dem Munde herfür brechen lassen. Fürnemblich offtmahls gebetet diese Wort. Die bösen Geister von mir treib / Mit deinem Geist stets bey mir bleib. Biß sich die Seel vom Leib abwend / so nimb sie HERR in deine Hend. Der Leib hab in der Erd sein Ruh / Biß sich der Jüngst Tag naht herzu. Ein frölich Vrstend mir verleyh / Am Jüngsten Gericht mein Fürsprech sey / Vnnd meiner Sünd nicht mehr gedenck / Aus Gnaden mir das Leben schenck. Wie du hast zugesaget mir / In deinem Wort das traw ich dir. Deßgleichen aus Geistlicher Tapfferkeit zum offter wiederholet / aus dem 91. Psalm Davids diese Wort: Ich bin bey jhm in der Noth / Ich wil jhn heraus reissen / vnd zu Ehren machen. Ich wil jhn settigen mit langem Leben / vnnd wil jhm zeigen mein Heyl. Iren liebẽ Kindern hat sie als einrechte getrewe Gottselige Mutter zu einem Christlichen Valet befohlen den 133. Psalm Davids / sich dessen teglich zuerinnern / vnnd darnach zu halten: Sihe wie fein vnd lieblich ist / daß Brüder eintrechtig bey einander wohnen / etc. Was sie von dem lieben getrewen GOTT mit wahrem

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1618/43>, abgerufen am 25.04.2024.