Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.Menschen durchgedrungen / dieweil sie alle gesündiget haben: Rom. 5. Das ist der alte Bund / Mensche du must sterben / sagt Syrach Cap. 14. Denn Menschen ist gesetzt einmahl zusterben / sagt die Epistel an die Hebreer Cap. 9. Denn wo ist jemand der dalebet / vnd den Tod nicht sehe? Spricht David Psalm 89. Dessen haben wir vnstäglich zu erinnern bey vnserm Slaff / vnnd dabey mit Mose zu Seufftzen: Ps. 90. HErr lehr vns bedencken / daß wir sterben müssen auff das wir klug werden. Solche Gedancken sein vns sehr heylsamb vnd nützlich halten vns von sicherheit / vnnd menniger Sünde abe. Darumb vns auch Syrach vermanet: Cap. 7. Mensche / waß du thust so bedencke das Ende / so wirstu nimmermehr vbels thun. Zum andern zur Warnung / daß wir vns bey diesem leben nicht zu sehr in das Zeitliche vertieffen. Den gleich wie einer / der sich zu Bette wil Schlaffen legen / sich nicht vmb seine Kleider bekümmert / sondern wird fro / daß er sie mag ablegen / vnd scheidet sich also gleichsamb im Schlaff von allen seinem Haab vnnd Gütern / deren er auch im Schlaff gar nichts zugebrauchen oder zugeniessen. Also sollen wir vns auch zu einem sussen Schlaff des Zeitlichen Hintrits schicken / vns nicht viel Bekümmern machen / was wir hinterlassen müssen / sondern an das allein gedencken was daforn ist / vnd dazu wir durch diesen Schlaff zu- Menschen durchgedrungen / dieweil sie alle gesündiget haben: Rom. 5. Das ist der alte Bund / Mensche du must sterben / sagt Syrach Cap. 14. Denn Menschen ist gesetzt einmahl zusterben / sagt die Epistel an die Hebreer Cap. 9. Denn wo ist jemand der dalebet / vñ den Tod nicht sehe? Spricht David Psalm 89. Dessen haben wir vnstäglich zu erinnern bey vnserm Slaff / vnnd dabey mit Mose zu Seufftzen: Ps. 90. HErr lehr vns bedencken / daß wir sterben müssen auff das wir klug werden. Solche Gedancken sein vns sehr heylsamb vnd nützlich halten vns von sicherheit / vnnd menniger Sünde abe. Darumb vns auch Syrach vermanet: Cap. 7. Mensche / waß du thust so bedencke das Ende / so wirstu nimmermehr vbels thun. Zum andern zur Warnung / daß wir vns bey diesem leben nicht zu sehr in das Zeitliche vertieffen. Den gleich wie einer / der sich zu Bette wil Schlaffen legen / sich nicht vmb seine Kleider bekümmert / sondern wird fro / daß er sie mag ablegen / vnd scheidet sich also gleichsamb im Schlaff von allen seinem Haab vnnd Gütern / deren er auch im Schlaff gar nichts zugebrauchen oder zugeniessen. Also sollen wir vns auch zu einem sussen Schlaff des Zeitlichen Hintrits schicken / vns nicht viel Bekümmern machen / was wir hinterlassen müssen / sondern an das allein gedencken was daforn ist / vnd dazu wir durch diesen Schlaff zu- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0042"/> Menschen durchgedrungen / dieweil sie alle gesündiget haben: Rom. 5. Das ist der alte Bund / Mensche du must sterben / sagt Syrach Cap. 14. Denn Menschen ist gesetzt einmahl zusterben / sagt die Epistel an die Hebreer Cap. 9. Denn wo ist jemand der dalebet / vñ den Tod nicht sehe? Spricht David Psalm 89. Dessen haben wir vnstäglich zu erinnern bey vnserm Slaff / vnnd dabey mit Mose zu Seufftzen: Ps. 90. HErr lehr vns bedencken / daß wir sterben müssen auff das wir klug werden. Solche Gedancken sein vns sehr heylsamb vnd nützlich halten vns von sicherheit / vnnd menniger Sünde abe. Darumb vns auch Syrach vermanet: Cap. 7. Mensche / waß du thust so bedencke das Ende / so wirstu nimmermehr vbels thun.</p> <p>Zum andern zur Warnung / daß wir vns bey diesem leben nicht zu sehr in das Zeitliche vertieffen. Den gleich wie einer / der sich zu Bette wil Schlaffen legen / sich nicht vmb seine Kleider bekümmert / sondern wird fro / daß er sie mag ablegen / vnd scheidet sich also gleichsamb im Schlaff von allen seinem Haab vnnd Gütern / deren er auch im Schlaff gar nichts zugebrauchen oder zugeniessen. Also sollen wir vns auch zu einem sussen Schlaff des Zeitlichen Hintrits schicken / vns nicht viel Bekümmern machen / was wir hinterlassen müssen / sondern an das allein gedencken was daforn ist / vnd dazu wir durch diesen Schlaff zu- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0042]
Menschen durchgedrungen / dieweil sie alle gesündiget haben: Rom. 5. Das ist der alte Bund / Mensche du must sterben / sagt Syrach Cap. 14. Denn Menschen ist gesetzt einmahl zusterben / sagt die Epistel an die Hebreer Cap. 9. Denn wo ist jemand der dalebet / vñ den Tod nicht sehe? Spricht David Psalm 89. Dessen haben wir vnstäglich zu erinnern bey vnserm Slaff / vnnd dabey mit Mose zu Seufftzen: Ps. 90. HErr lehr vns bedencken / daß wir sterben müssen auff das wir klug werden. Solche Gedancken sein vns sehr heylsamb vnd nützlich halten vns von sicherheit / vnnd menniger Sünde abe. Darumb vns auch Syrach vermanet: Cap. 7. Mensche / waß du thust so bedencke das Ende / so wirstu nimmermehr vbels thun.
Zum andern zur Warnung / daß wir vns bey diesem leben nicht zu sehr in das Zeitliche vertieffen. Den gleich wie einer / der sich zu Bette wil Schlaffen legen / sich nicht vmb seine Kleider bekümmert / sondern wird fro / daß er sie mag ablegen / vnd scheidet sich also gleichsamb im Schlaff von allen seinem Haab vnnd Gütern / deren er auch im Schlaff gar nichts zugebrauchen oder zugeniessen. Also sollen wir vns auch zu einem sussen Schlaff des Zeitlichen Hintrits schicken / vns nicht viel Bekümmern machen / was wir hinterlassen müssen / sondern an das allein gedencken was daforn ist / vnd dazu wir durch diesen Schlaff zu-
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/42>, abgerufen am 28.07.2024. |