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Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ganzen Tag mürrisch und in sich gekehrt, arbeitete auch nicht. Abends traf er mit Grita unter den Grenzbirken zusammen, sprach aber wenig, sondern ging mit gesenktem Kopf neben ihr her. Sie umfaßte ihn und gab ihm tausend Schmeichelnamen, ohne ihn doch theilnehmender zu stimmen. Endlich bat er sie, mit ihm in sein Gärtchen unter den Flieder zu kommen; er habe etwas Wichtiges mit ihr zu besprechen, woran ihre ganze Zukunft hänge.

Es war ein kalter Herbstabend; der Nebel fing sich in den Bäumen und tropfte herab. Grita meinte, es sei schlechte Zeit zum Sitzen im Freien, und er möchte lieber in ihre Kammer kommen. Aber er lehnte es ab. Es muß da besprochen werden, wo wir zuerst glücklich gewesen sind, sagte er, faßte ihre Hand und zog sie fort.

Höre, begann er, als sie auf dem Bretterstapel Platz genommen hatten, sie wollen mir an Haus und Hof, das ist beschlossene Sache. Nach den Rechten können sie mir zwar nichts anhaben, das weiß ich gewiß -- denn was einer von Vater, Großvater und Urgroßvater her hat, das muß auf die Kinder und Enkel kommen nach Gottes Ordnung -- aber sie denken auf Gewalt, und da wär's leicht möglich, daß sie mich zwingen, denn viel Hunde sind des Hasen Tod. Darum muß etwas geschehen, sie zu hindern. Ich hab's überlegt, und weiß nun wohl, wie ich zum Ziel komme; aber der Weg ist lang und

ganzen Tag mürrisch und in sich gekehrt, arbeitete auch nicht. Abends traf er mit Grita unter den Grenzbirken zusammen, sprach aber wenig, sondern ging mit gesenktem Kopf neben ihr her. Sie umfaßte ihn und gab ihm tausend Schmeichelnamen, ohne ihn doch theilnehmender zu stimmen. Endlich bat er sie, mit ihm in sein Gärtchen unter den Flieder zu kommen; er habe etwas Wichtiges mit ihr zu besprechen, woran ihre ganze Zukunft hänge.

Es war ein kalter Herbstabend; der Nebel fing sich in den Bäumen und tropfte herab. Grita meinte, es sei schlechte Zeit zum Sitzen im Freien, und er möchte lieber in ihre Kammer kommen. Aber er lehnte es ab. Es muß da besprochen werden, wo wir zuerst glücklich gewesen sind, sagte er, faßte ihre Hand und zog sie fort.

Höre, begann er, als sie auf dem Bretterstapel Platz genommen hatten, sie wollen mir an Haus und Hof, das ist beschlossene Sache. Nach den Rechten können sie mir zwar nichts anhaben, das weiß ich gewiß — denn was einer von Vater, Großvater und Urgroßvater her hat, das muß auf die Kinder und Enkel kommen nach Gottes Ordnung — aber sie denken auf Gewalt, und da wär's leicht möglich, daß sie mich zwingen, denn viel Hunde sind des Hasen Tod. Darum muß etwas geschehen, sie zu hindern. Ich hab's überlegt, und weiß nun wohl, wie ich zum Ziel komme; aber der Weg ist lang und

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Zitationshilfe: Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wichert_grita_1910/53>, abgerufen am 22.11.2024.