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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.

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Fromal? rief Belphegor erstaunt. --

Ja, er selbst, dieser gewissenlose Mann,
verwickelte uns in feingewebte Schwierigkei-
ten, die uns den Besitz der Erbschaft lange
Zeit aufhielten. --

Fromal! Er that das? --

Ja, und zwar aus einem Grolle wider
den Erblasser und aus Habsucht, ein Stück
Landes zu besitzen, welches an einem seiner
Gärten stieß, den er dadurch zu erweitern
wünschte. Der Verwandte, den wir beerb-
ten, schlug ihm sein Ansuchen darum etliche
Mal ab, aus welchen Ursachen weiß ich
nicht; und hätte der ruchlose Fromal ihn
nicht gefürchtet, so würde er ohne Bedenken
Gewalt gebraucht haben, zu seinem Zwecke
zu gelangen; allein da ihm seine eigne
Sicherheit dieses widerrieth, so versteckte er
sich hinter tausend Kunstgriffe, die ihm aber
unser Verwandter glücklich zu vereiteln wuß-
te; doch ließ die Vereitelung einen Groll in
ihm zurück, den nichts als unser Verlust
versöhnen konnte --

Alles dieß that Fromal? --

Ja, alles that er, der Ungerechte! Er
legte uns mannichfaltige Fallstricke, als

unser
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Fromal? rief Belphegor erſtaunt. —

Ja, er ſelbſt, dieſer gewiſſenloſe Mann,
verwickelte uns in feingewebte Schwierigkei-
ten, die uns den Beſitz der Erbſchaft lange
Zeit aufhielten. —

Fromal! Er that das? —

Ja, und zwar aus einem Grolle wider
den Erblaſſer und aus Habſucht, ein Stuͤck
Landes zu beſitzen, welches an einem ſeiner
Gaͤrten ſtieß, den er dadurch zu erweitern
wuͤnſchte. Der Verwandte, den wir beerb-
ten, ſchlug ihm ſein Anſuchen darum etliche
Mal ab, aus welchen Urſachen weiß ich
nicht; und haͤtte der ruchloſe Fromal ihn
nicht gefuͤrchtet, ſo wuͤrde er ohne Bedenken
Gewalt gebraucht haben, zu ſeinem Zwecke
zu gelangen; allein da ihm ſeine eigne
Sicherheit dieſes widerrieth, ſo verſteckte er
ſich hinter tauſend Kunſtgriffe, die ihm aber
unſer Verwandter gluͤcklich zu vereiteln wuß-
te; doch ließ die Vereitelung einen Groll in
ihm zuruͤck, den nichts als unſer Verluſt
verſoͤhnen konnte —

Alles dieß that Fromal? —

Ja, alles that er, der Ungerechte! Er
legte uns mannichfaltige Fallſtricke, als

unſer
R 4
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[261/0267] Fromal? rief Belphegor erſtaunt. — Ja, er ſelbſt, dieſer gewiſſenloſe Mann, verwickelte uns in feingewebte Schwierigkei- ten, die uns den Beſitz der Erbſchaft lange Zeit aufhielten. — Fromal! Er that das? — Ja, und zwar aus einem Grolle wider den Erblaſſer und aus Habſucht, ein Stuͤck Landes zu beſitzen, welches an einem ſeiner Gaͤrten ſtieß, den er dadurch zu erweitern wuͤnſchte. Der Verwandte, den wir beerb- ten, ſchlug ihm ſein Anſuchen darum etliche Mal ab, aus welchen Urſachen weiß ich nicht; und haͤtte der ruchloſe Fromal ihn nicht gefuͤrchtet, ſo wuͤrde er ohne Bedenken Gewalt gebraucht haben, zu ſeinem Zwecke zu gelangen; allein da ihm ſeine eigne Sicherheit dieſes widerrieth, ſo verſteckte er ſich hinter tauſend Kunſtgriffe, die ihm aber unſer Verwandter gluͤcklich zu vereiteln wuß- te; doch ließ die Vereitelung einen Groll in ihm zuruͤck, den nichts als unſer Verluſt verſoͤhnen konnte — Alles dieß that Fromal? — Ja, alles that er, der Ungerechte! Er legte uns mannichfaltige Fallſtricke, als unſer R 4

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/267>, abgerufen am 23.12.2024.