bergs Kompendium gelernt hatte. Quid volumus plus? sagte er; ut finiamus con- troversiam, er ist ein Pelagianer, Samo- satenianer, Cerinthianer, Nestorianer, Eu- nomianer, Arrianer, Socinianer, Eutychia- ner; und alle stimmten in einem Tutti zu- sammen: -- aner, -- aner, -- aner! -- Jch versammelte die Kräfte meiner Lunge und bombardirte, da sie erschöpft waren, mit ei- nem solchen Schwalle Jesuitenlatein auf sie los, daß sie schwizten, stammelten und be- stürzt sich umsahen. Meine Beförderinn und Beschützerinn, die dem Wettstreite in eigner Person beywohnte, nüzte diesen günstigen Zeitpunkt, erhub ein lautes Gelächter, alle Damen und Herren hinter drein, denen end- lich das ganze anwesende Publikum beytrat, meine Gegner wurden ganz außer sich gesezt, und konnten kein Wort hervorbringen, weil jedes, das sie versuchten, durch ein neues Ge- lächter erstickt wurde. Der Sieg war mein; ich hatte bey jedermann Recht. Siehst du, Brüderchen? ich hatte Recht, weil ich die Oberhand hatte.
Meinen Feinden blieb die Leber lange warm: meine Beschützerinn fiel in Ungnade.
Siehst
bergs Kompendium gelernt hatte. Quid volumus plus? ſagte er; ut finiamus con- troverſiam, er iſt ein Pelagianer, Samo- ſatenianer, Cerinthianer, Neſtorianer, Eu- nomianer, Arrianer, Socinianer, Eutychia- ner; und alle ſtimmten in einem Tutti zu- ſammen: — aner, — aner, — aner! — Jch verſammelte die Kraͤfte meiner Lunge und bombardirte, da ſie erſchoͤpft waren, mit ei- nem ſolchen Schwalle Jeſuitenlatein auf ſie los, daß ſie ſchwizten, ſtammelten und be- ſtuͤrzt ſich umſahen. Meine Befoͤrderinn und Beſchuͤtzerinn, die dem Wettſtreite in eigner Perſon beywohnte, nuͤzte dieſen guͤnſtigen Zeitpunkt, erhub ein lautes Gelaͤchter, alle Damen und Herren hinter drein, denen end- lich das ganze anweſende Publikum beytrat, meine Gegner wurden ganz außer ſich geſezt, und konnten kein Wort hervorbringen, weil jedes, das ſie verſuchten, durch ein neues Ge- laͤchter erſtickt wurde. Der Sieg war mein; ich hatte bey jedermann Recht. Siehſt du, Bruͤderchen? ich hatte Recht, weil ich die Oberhand hatte.
Meinen Feinden blieb die Leber lange warm: meine Beſchuͤtzerinn fiel in Ungnade.
Siehſt
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ſammen: — aner, — aner, — aner! — Jch
verſammelte die Kraͤfte meiner Lunge und
bombardirte, da ſie erſchoͤpft waren, mit ei-
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los, daß ſie ſchwizten, ſtammelten und be-
ſtuͤrzt ſich umſahen. Meine Befoͤrderinn und
Beſchuͤtzerinn, die dem Wettſtreite in eigner
Perſon beywohnte, nuͤzte dieſen guͤnſtigen
Zeitpunkt, erhub ein lautes Gelaͤchter, alle
Damen und Herren hinter drein, denen end-
lich das ganze anweſende Publikum beytrat,
meine Gegner wurden ganz außer ſich geſezt,
und konnten kein Wort hervorbringen, weil
jedes, das ſie verſuchten, durch ein neues Ge-
laͤchter erſtickt wurde. Der Sieg war mein;
ich hatte bey jedermann Recht. Siehſt du,
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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/84>, abgerufen am 24.11.2024.
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