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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776.

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serm Gelde gekauft haben. Heisa! Es lebe
die Freiheit! Willst du mitfechten? -- Komm!
wir sind zurückgesprengt worden. Wir wol-
len dort ans Schloß ansetzen, das im Walde
liegt. Dem rothköpfichten Junker dort auf
den Hals! Fort Brüder! du sollst unser An-
führer seyn, Freund! -- Ja, unser Anführer!
riefen sie alle und machten sich marschfertig.

So wenig sich Belphegor diese Ehre
wünschte, oder auch sein Amt versehen konnte,
weil er wegen der zerprügelten Fußsolen kaum
ohne Schmerz aufzutreten vermochte, so woll-
te er doch lieber mit seinem Kommandostabe
vor ihnen her hinken, als sich an die schöne
schattichte Eiche aufknüpfen lassen: er stol-
perte also vor seiner Armee voran, wie ein
zweiter Ziska, mit dem gegenwärtig sein gan-
zer Körper große Aehnlichkeit hatte. Der
Marsch gieng unter einem unaufhörlichen
Ausrufe der Freiheit auf das Schloß des
Junkers los, dem sie ihren Besuch zugedacht
hatten. Sie kündigten ihre Ankunft zuerst
durch eine volle Ladung Steine den Fenstern
an, erbrachen das Wohnhaus und liefen
schon herum, um brennbare Materien aufzu-

ſerm Gelde gekauft haben. Heiſa! Es lebe
die Freiheit! Willſt du mitfechten? — Komm!
wir ſind zuruͤckgeſprengt worden. Wir wol-
len dort ans Schloß anſetzen, das im Walde
liegt. Dem rothkoͤpfichten Junker dort auf
den Hals! Fort Bruͤder! du ſollſt unſer An-
fuͤhrer ſeyn, Freund! — Ja, unſer Anfuͤhrer!
riefen ſie alle und machten ſich marſchfertig.

So wenig ſich Belphegor dieſe Ehre
wuͤnſchte, oder auch ſein Amt verſehen konnte,
weil er wegen der zerpruͤgelten Fußſolen kaum
ohne Schmerz aufzutreten vermochte, ſo woll-
te er doch lieber mit ſeinem Kommandoſtabe
vor ihnen her hinken, als ſich an die ſchoͤne
ſchattichte Eiche aufknuͤpfen laſſen: er ſtol-
perte alſo vor ſeiner Armee voran, wie ein
zweiter Ziska, mit dem gegenwaͤrtig ſein gan-
zer Koͤrper große Aehnlichkeit hatte. Der
Marſch gieng unter einem unaufhoͤrlichen
Ausrufe der Freiheit auf das Schloß des
Junkers los, dem ſie ihren Beſuch zugedacht
hatten. Sie kuͤndigten ihre Ankunft zuerſt
durch eine volle Ladung Steine den Fenſtern
an, erbrachen das Wohnhaus und liefen
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[44/0064] ſerm Gelde gekauft haben. Heiſa! Es lebe die Freiheit! Willſt du mitfechten? — Komm! wir ſind zuruͤckgeſprengt worden. Wir wol- len dort ans Schloß anſetzen, das im Walde liegt. Dem rothkoͤpfichten Junker dort auf den Hals! Fort Bruͤder! du ſollſt unſer An- fuͤhrer ſeyn, Freund! — Ja, unſer Anfuͤhrer! riefen ſie alle und machten ſich marſchfertig. So wenig ſich Belphegor dieſe Ehre wuͤnſchte, oder auch ſein Amt verſehen konnte, weil er wegen der zerpruͤgelten Fußſolen kaum ohne Schmerz aufzutreten vermochte, ſo woll- te er doch lieber mit ſeinem Kommandoſtabe vor ihnen her hinken, als ſich an die ſchoͤne ſchattichte Eiche aufknuͤpfen laſſen: er ſtol- perte alſo vor ſeiner Armee voran, wie ein zweiter Ziska, mit dem gegenwaͤrtig ſein gan- zer Koͤrper große Aehnlichkeit hatte. Der Marſch gieng unter einem unaufhoͤrlichen Ausrufe der Freiheit auf das Schloß des Junkers los, dem ſie ihren Beſuch zugedacht hatten. Sie kuͤndigten ihre Ankunft zuerſt durch eine volle Ladung Steine den Fenſtern an, erbrachen das Wohnhaus und liefen ſchon herum, um brennbare Materien aufzu-

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/64>, abgerufen am 24.11.2024.