man nicht darin über Nacht. Eher wähle man ein anderes Gasthaus.
Auch darf sich niemand schlafen legen, ohne zuvor Umschau gehalten zu haben in den Kästen, Kommoden, unter der Bettlade etc.
13. Wertgegenstände soll man nicht in einen Koffer legen, welchen man der Eisenbahn über- geben will.
14. In Italien schließe man abends die Fenster, um sich nicht der Fiebergefahr auszusetzen. Man hüte sich vor den römischen Kohlenbecken, durch welche häufig Erstickungen herbeigeführt werden.
V.
Das Reisen auf Eisenbahn und Dampfschiff ist voller Gefahren für Leib und Seele. Daher hat die Kirche ein eigenes Reisegebet, das Itinerarium, gemacht. "Jn viam pacis", so beginnt es. "Auf den Pfad des Friedens und der Wohlfahrt leite uns der allmächtige und barmherzige Gott, und der Engel Raphael begleite uns auf dem Wege, daß wir mit Frieden, Heil und Freude zur Heimat zurückkehren."
Es war im Jahre 1891, am 15. Juni. Der Eisenbahnzug, eine lange Reihe von Wagen, ver- ließ Basel. Es fuhren auch zwei Frauen mit aus dem Jura, die von Einsiedeln kamen. Sie beteten still für sich den Rosenkranz. Dadurch wurden sie der Gegenstand des Spottes und Hohnes ihrer Reisegesellschaft, die zum Sängerfeste nach
man nicht darin über Nacht. Eher wähle man ein anderes Gasthaus.
Auch darf sich niemand schlafen legen, ohne zuvor Umschau gehalten zu haben in den Kästen, Kommoden, unter der Bettlade ꝛc.
13. Wertgegenstände soll man nicht in einen Koffer legen, welchen man der Eisenbahn über- geben will.
14. In Italien schließe man abends die Fenster, um sich nicht der Fiebergefahr auszusetzen. Man hüte sich vor den römischen Kohlenbecken, durch welche häufig Erstickungen herbeigeführt werden.
V.
Das Reisen auf Eisenbahn und Dampfschiff ist voller Gefahren für Leib und Seele. Daher hat die Kirche ein eigenes Reisegebet, das Itinerarium, gemacht. „Jn viam pacis“, so beginnt es. „Auf den Pfad des Friedens und der Wohlfahrt leite uns der allmächtige und barmherzige Gott, und der Engel Raphael begleite uns auf dem Wege, daß wir mit Frieden, Heil und Freude zur Heimat zurückkehren.“
Es war im Jahre 1891, am 15. Juni. Der Eisenbahnzug, eine lange Reihe von Wagen, ver- ließ Basel. Es fuhren auch zwei Frauen mit aus dem Jura, die von Einsiedeln kamen. Sie beteten still für sich den Rosenkranz. Dadurch wurden sie der Gegenstand des Spottes und Hohnes ihrer Reisegesellschaft, die zum Sängerfeste nach
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[28/0034]
man nicht darin über Nacht. Eher wähle man
ein anderes Gasthaus.
Auch darf sich niemand schlafen legen, ohne
zuvor Umschau gehalten zu haben in den Kästen,
Kommoden, unter der Bettlade ꝛc.
13. Wertgegenstände soll man nicht in einen
Koffer legen, welchen man der Eisenbahn über-
geben will.
14. In Italien schließe man abends die Fenster,
um sich nicht der Fiebergefahr auszusetzen. Man
hüte sich vor den römischen Kohlenbecken, durch
welche häufig Erstickungen herbeigeführt werden.
V.
Das Reisen auf Eisenbahn und Dampfschiff
ist voller Gefahren für Leib und Seele. Daher
hat die Kirche ein eigenes Reisegebet, das Itinerarium,
gemacht. „Jn viam pacis“, so beginnt es. „Auf
den Pfad des Friedens und der Wohlfahrt leite
uns der allmächtige und barmherzige Gott, und
der Engel Raphael begleite uns auf dem Wege,
daß wir mit Frieden, Heil und Freude zur Heimat
zurückkehren.“
Es war im Jahre 1891, am 15. Juni. Der
Eisenbahnzug, eine lange Reihe von Wagen, ver-
ließ Basel. Es fuhren auch zwei Frauen mit
aus dem Jura, die von Einsiedeln kamen. Sie
beteten still für sich den Rosenkranz. Dadurch
wurden sie der Gegenstand des Spottes und Hohnes
ihrer Reisegesellschaft, die zum Sängerfeste nach
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Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901], S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wetzel_reisebegleiter_1901/34>, abgerufen am 16.07.2024.
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