Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.Spielsüchtiger böser Sieben womit er/ ehe er auffgebrochen/ seineSoldaten ausgezahlet hat. Zeil. Epist. 70. Part. 1. Viel weniger glückets den Spielern wie jenen 4. Spielern/ die mit einander gespielet/ und alle 4. gewon- nen. Denn es hat ein versoffener Fuhr- mann auff der Banck gelegen und ge- schlaffen/ von dem die Geld-Tasche her- unter gehangen/ darum ein jeder/ der da verspielete/ aus dieser Tasche Geld zum Spiele geholet. Allein das kan man vor kein Gewinnen/ sondern man muß es vor einen Raub und Dieb- Spieler bleiben arm.stahl achten. Darum sind und bleiben die Spieler gemeiniglich arme Tropf- fen. Wer gewinnet denn? Wo köm- met denn das hin/ das der andere verspielet? Es muß ja einer gewin- nen/ und den Nutzen haben! Denn was jener aussetzet/ das streichet ja der ander ein! Nein/ es geschicht nicht. Ey/ wo kömmts denn hin? Antw. es bleibet bey dem wahren Sprichwort: Alle Spieler arm. Denn der Wirth/ Pippaper/ Liechte/ Spiel-Karte/ und Würffel/ fressens/ zum Theil frissets der Wein und Brante wein/ das Bier und
Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben womit er/ ehe er auffgebrochen/ ſeineSoldaten ausgezahlet hat. Zeil. Epiſt. 70. Part. 1. Viel weniger gluͤckets den Spielern wie jenen 4. Spielern/ die mit einander geſpielet/ und alle 4. gewon- nen. Denn es hat ein verſoffener Fuhr- mann auff der Banck gelegen und ge- ſchlaffen/ von dem die Geld-Taſche her- unter gehangen/ darum ein jeder/ der da verſpielete/ aus dieſer Taſche Geld zum Spiele geholet. Allein das kan man vor kein Gewinnen/ ſondern man muß es vor einen Raub und Dieb- Spieler bleiben arm.ſtahl achten. Darum ſind und bleiben die Spieler gemeiniglich arme Tropf- fen. Wer gewinnet denn? Wo koͤm- met denn das hin/ das der andere verſpielet? Es muß ja einer gewin- nen/ und den Nutzen haben! Denn was jener ausſetzet/ das ſtreichet ja der ander ein! Nein/ es geſchicht nicht. Ey/ wo koͤmmts denn hin? Antw. es bleibet bey dem wahren Sprichwort: Alle Spieler arm. Denn der Wirth/ Pippaper/ Liechte/ Spiel-Karte/ und Wuͤrffel/ freſſens/ zum Theil friſſets der Wein und Brante wein/ das Bier und
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Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben
womit er/ ehe er auffgebrochen/ ſeine
Soldaten ausgezahlet hat. Zeil. Epiſt.
70. Part. 1. Viel weniger gluͤckets den
Spielern wie jenen 4. Spielern/ die mit
einander geſpielet/ und alle 4. gewon-
nen. Denn es hat ein verſoffener Fuhr-
mann auff der Banck gelegen und ge-
ſchlaffen/ von dem die Geld-Taſche her-
unter gehangen/ darum ein jeder/ der
da verſpielete/ aus dieſer Taſche Geld
zum Spiele geholet. Allein das kan
man vor kein Gewinnen/ ſondern man
muß es vor einen Raub und Dieb-
ſtahl achten. Darum ſind und bleiben
die Spieler gemeiniglich arme Tropf-
fen. Wer gewinnet denn? Wo koͤm-
met denn das hin/ das der andere
verſpielet? Es muß ja einer gewin-
nen/ und den Nutzen haben! Denn
was jener ausſetzet/ das ſtreichet ja
der ander ein! Nein/ es geſchicht nicht.
Ey/ wo koͤmmts denn hin? Antw.
es bleibet bey dem wahren Sprichwort:
Alle Spieler arm. Denn der Wirth/
Pippaper/ Liechte/ Spiel-Karte/ und
Wuͤrffel/ freſſens/ zum Theil friſſets
der Wein und Brante wein/ das Bier
und
Spieler
bleiben
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Zitationshilfe: | Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/90>, abgerufen am 29.07.2024. |