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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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der Spiel-Sünde.
Hoff in die Nachbarschafft spatziren/ all-
da er ein Paar von Adel mit einander in
der Karten spielende findet/ und wird er-
mahnet/ mit zu spielen/ das thut er nun/
ohne grosses nöthigen/ und verspielet
das Geld/ was er bey sich hat/ und noch
zwo Küh aus dem Stalle darzu/ welche
bald abgeholet werden. Da er heim
kömmet/ und das arme Weib drüber hö-
ret klagen/ hat er sie noch jämmerlich
drüber abgeschlagen. Da war nun
Sauffen/ Spielen/ Müßiggang/ Un-
barmhertzigkeit/ Verschwendung/
Aergerniß/ Uneinigkeit/ Zanck und
Schlägerey/ und viel andere Sün-
den mehr beysammen.
Autor. ex
Rel.
Herrn J. R. A. B.

Ein ander Pfarr/ nicht weit von desPfarr
vergist
die A-
genda.

ietztgedachten Gegend/ solte in seinem
Filial ein Kind tauffen/ der nimmt
Karten und Würffel oder Kegel
mit/ alldar mit den Bauren zu spie-
len/ vergisset aber die
Agenda, und
weil er ihm nicht getrauet ohne Kirchen-
Agenda die Gebethe zu treffen/ mu-
sie er erst auff das nächste Kirch-Dorff
schicken/ und eine Agenda oder Cate-

chismum
D 3

der Spiel-Suͤnde.
Hoff in die Nachbarſchafft ſpatziren/ all-
da er ein Paar von Adel mit einander in
der Karten ſpielende findet/ und wird er-
mahnet/ mit zu ſpielen/ das thut er nun/
ohne groſſes noͤthigen/ und verſpielet
das Geld/ was er bey ſich hat/ und noch
zwo Kuͤh aus dem Stalle darzu/ welche
bald abgeholet werden. Da er heim
koͤmmet/ und das arme Weib druͤber hoͤ-
ret klagen/ hat er ſie noch jaͤmmerlich
druͤber abgeſchlagen. Da war nun
Sauffen/ Spielen/ Muͤßiggang/ Un-
barmhertzigkeit/ Verſchwendung/
Aergerniß/ Uneinigkeit/ Zanck und
Schlaͤgerey/ und viel andere Suͤn-
den mehr beyſammen.
Autor. ex
Rel.
Herrn J. R. A. B.

Ein ander Pfarr/ nicht weit von desPfarr
vergiſt
die A-
genda.

ietztgedachten Gegend/ ſolte in ſeinem
Filial ein Kind tauffen/ der nimmt
Karten und Wuͤrffel oder Kegel
mit/ alldar mit den Bauren zu ſpie-
len/ vergiſſet aber die
Agenda, und
weil er ihm nicht getrauet ohne Kirchen-
Agenda die Gebethe zu treffen/ mu-
ſie er erſt auff das naͤchſte Kirch-Dorff
ſchicken/ und eine Agenda oder Cate-

chiſmum
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[53/0057] der Spiel-Suͤnde. Hoff in die Nachbarſchafft ſpatziren/ all- da er ein Paar von Adel mit einander in der Karten ſpielende findet/ und wird er- mahnet/ mit zu ſpielen/ das thut er nun/ ohne groſſes noͤthigen/ und verſpielet das Geld/ was er bey ſich hat/ und noch zwo Kuͤh aus dem Stalle darzu/ welche bald abgeholet werden. Da er heim koͤmmet/ und das arme Weib druͤber hoͤ- ret klagen/ hat er ſie noch jaͤmmerlich druͤber abgeſchlagen. Da war nun Sauffen/ Spielen/ Muͤßiggang/ Un- barmhertzigkeit/ Verſchwendung/ Aergerniß/ Uneinigkeit/ Zanck und Schlaͤgerey/ und viel andere Suͤn- den mehr beyſammen. Autor. ex Rel. Herrn J. R. A. B. Ein ander Pfarr/ nicht weit von des ietztgedachten Gegend/ ſolte in ſeinem Filial ein Kind tauffen/ der nimmt Karten und Wuͤrffel oder Kegel mit/ alldar mit den Bauren zu ſpie- len/ vergiſſet aber die Agenda, und weil er ihm nicht getrauet ohne Kirchen- Agenda die Gebethe zu treffen/ mu- ſie er erſt auff das naͤchſte Kirch-Dorff ſchicken/ und eine Agenda oder Cate- chiſmum Pfarr vergiſt die A- genda. D 3

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/57>, abgerufen am 23.11.2024.