Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.Spielsüchtige böse Sieben Ehren/ in Wäldern und auff den Ber-gen herum/ und wenn sie Vernunfft hät- ten/ würden sie GOtt dem HErren ih- ren Schöpffer vor die gute Weide dan- cken. So wird von dem Sohne GOt- tes selbst gesagt: Die göttliche Weiß- heit spielet für GOtt täglich/ und spie- let auff dem Erdboden/ und seine Lust ist bey den Menschen-Kindern. An- zudeuten: Daß der Sohn GOttes unser Seelen-Heil und Seeligkeit/ sei- nem himmlischen Vater zu Ehren/ gleichsam spielende/ und mit Freuden suche. Besiehe hiervon Herrn Lancki- schen d. l. pag. 36. 37. Also sollen auch wir für GOtt dem HErrn in unsern Hertzen spielen. Ein solches Freuden- und Singe-Spiel hatten die Jsraeliti- schen Weiber/ da sie gegen einander sungen und spieleten/ und GOtt dem HErrn vor die Erlegung des Goli- aths/ und Uberwindung der Phili- ster hertzlich dancketen. Also gienge David vor der Laden des HErren her/ mit allerley Seitenspiel/ und sprach: Jchwill vor dem HErrn spielen/ der mich ü- ber sein Volck zum Fürsten erweh- let
Spielſuͤchtige boͤſe Sieben Ehren/ in Waͤldern und auff den Ber-gen herum/ und wenn ſie Vernunfft haͤt- ten/ wuͤrden ſie GOtt dem HErren ih- ren Schoͤpffer vor die gute Weide dan- cken. So wird von dem Sohne GOt- tes ſelbſt geſagt: Die goͤttliche Weiß- heit ſpielet fuͤr GOtt taͤglich/ und ſpie- let auff dem Erdboden/ und ſeine Luſt iſt bey den Menſchen-Kindern. An- zudeuten: Daß der Sohn GOttes unſer Seelen-Heil und Seeligkeit/ ſei- nem himmliſchen Vater zu Ehren/ gleichſam ſpielende/ und mit Freuden ſuche. Beſiehe hiervon Herrn Lancki- ſchen d. l. pag. 36. 37. Alſo ſollen auch wir fuͤr GOtt dem HErrn in unſern Hertzen ſpielen. Ein ſolches Freuden- und Singe-Spiel hatten die Jſraeliti- ſchen Weiber/ da ſie gegen einander ſungen und ſpieleten/ und GOtt dem HErrn vor die Erlegung des Goli- aths/ und Uberwindung der Phili- ſter hertzlich dancketen. Alſo gienge David vor deꝛ Laden des HErren her/ mit allerley Seitenſpiel/ und ſprach: Jchwill vor dem HErrn ſpielen/ der mich uͤ- ber ſein Volck zum Fuͤrſten erweh- let
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Spielſuͤchtige boͤſe Sieben
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ren Schoͤpffer vor die gute Weide dan-
cken. So wird von dem Sohne GOt-
tes ſelbſt geſagt: Die goͤttliche Weiß-
heit ſpielet fuͤr GOtt taͤglich/ und ſpie-
let auff dem Erdboden/ und ſeine Luſt
iſt bey den Menſchen-Kindern. An-
zudeuten: Daß der Sohn GOttes
unſer Seelen-Heil und Seeligkeit/ ſei-
nem himmliſchen Vater zu Ehren/
gleichſam ſpielende/ und mit Freuden
ſuche. Beſiehe hiervon Herrn Lancki-
ſchen d. l. pag. 36. 37. Alſo ſollen auch
wir fuͤr GOtt dem HErrn in unſern
Hertzen ſpielen. Ein ſolches Freuden-
und Singe-Spiel hatten die Jſraeliti-
ſchen Weiber/ da ſie gegen einander
ſungen und ſpieleten/ und GOtt dem
HErrn vor die Erlegung des Goli-
aths/ und Uberwindung der Phili-
ſter hertzlich dancketen. Alſo gienge
David vor deꝛ Laden des HErren her/ mit
allerley Seitenſpiel/ und ſprach: Jchwill
vor dem HErrn ſpielen/ der mich uͤ-
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Zitationshilfe: | Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/162>, abgerufen am 29.07.2024. |