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Weiße, Christian Felix: Lieder für Kinder. Leipzig, 1767.

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Das Veilchen.
Warum, geliebtes Veilchen, blühst
Du so entfernt im Thal?
Versteckst dich unter Blättern, fliehst
Der stolzern Blumen Zahl?
Und doch voll Liebreiz duftest du,
So bald man dich nur pflückt,
Uns süßre Wohlgerüche zu,
Als manche, die sich schmückt.
Du bist der Demuth Ebenbild,
Die in der Stille wohnt,
Und den, der ihr Verdienst enthüllt,
Mit frommen Dank belohnt.


Schön-
A 3


Das Veilchen.
Warum, geliebtes Veilchen, bluͤhſt
Du ſo entfernt im Thal?
Verſteckſt dich unter Blaͤttern, fliehſt
Der ſtolzern Blumen Zahl?
Und doch voll Liebreiz dufteſt du,
So bald man dich nur pfluͤckt,
Uns ſuͤßre Wohlgeruͤche zu,
Als manche, die ſich ſchmuͤckt.
Du biſt der Demuth Ebenbild,
Die in der Stille wohnt,
Und den, der ihr Verdienſt enthuͤllt,
Mit frommen Dank belohnt.


Schoͤn-
A 3
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[5/0015] Das Veilchen. Warum, geliebtes Veilchen, bluͤhſt Du ſo entfernt im Thal? Verſteckſt dich unter Blaͤttern, fliehſt Der ſtolzern Blumen Zahl? Und doch voll Liebreiz dufteſt du, So bald man dich nur pfluͤckt, Uns ſuͤßre Wohlgeruͤche zu, Als manche, die ſich ſchmuͤckt. Du biſt der Demuth Ebenbild, Die in der Stille wohnt, Und den, der ihr Verdienſt enthuͤllt, Mit frommen Dank belohnt. Schoͤn- A 3

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Zitationshilfe: Weiße, Christian Felix: Lieder für Kinder. Leipzig, 1767, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weisse_lieder_1767/15>, abgerufen am 24.04.2024.