Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.Ladens los, und der noch im Lauf
befindli- Ladens los, und der noch im Lauf
befindli- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0095" n="85"/> Ladens los, und der noch im Lauf befindli-<lb/> che Ladstock verwundete seinen rechten Dau-<lb/> men dergestalt, dass die Tendines flexores des-<lb/> selben zerrissen und die erste Phalanx am Ge-<lb/> lenke zerbrochen wurde. Die Knochen-Enden<lb/> Wurden reponirt und gehörig in einander ge-<lb/> bracht, und die stark eyternde Wunde mit<lb/> erweichenden Kataplasmen behandelt. Ausser<lb/> einem unbedeutenden Fieber hatte der Kranke<lb/> nicht die geringsten Zufälle, und die Wunde<lb/> schickte sich allmahlig zur Heilung an. Am<lb/> Ende der vierten Woche, als der Patient schon<lb/> wieder ausging, klagte er Abends über eini-<lb/> ges Hinderniss im Schlingen; und über Unbe-<lb/> weglichkeit der untern Kinnlade. Der Puls<lb/> wurde etwas schneller. Es wurde eine Potio<lb/> Riveri mit Laudanum liquidum Sydenh. und<lb/> Infus. Valerianae gereicht. Am andern Mor-<lb/> gen hatte das Uebel sehr zugenommen. Der<lb/> Mund konnte nur sehr wenig geöffnet werden,<lb/> das Schlingen war sehr beschwerlich, es trat<lb/> ein vollkommener Opisthotonus mit grosser Ban-<lb/> gigkeit und sehr erschwerter Respiration ein.<lb/> Wegen des sehr vollen Pulses wurde sogleich<lb/> eine Venaesection von 12 Unzen gemacht und<lb/> diese den zweyten Tag wiederholt. Es wurde<lb/> alle zwey Stunden gr 1 Calomel gereicht, die<lb/> Opium-Mixtur fortgesetzt und ein warmes Bad<lb/> verordnet; der Vorder-Arm wurde mit Kata-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0095]
Ladens los, und der noch im Lauf befindli-
che Ladstock verwundete seinen rechten Dau-
men dergestalt, dass die Tendines flexores des-
selben zerrissen und die erste Phalanx am Ge-
lenke zerbrochen wurde. Die Knochen-Enden
Wurden reponirt und gehörig in einander ge-
bracht, und die stark eyternde Wunde mit
erweichenden Kataplasmen behandelt. Ausser
einem unbedeutenden Fieber hatte der Kranke
nicht die geringsten Zufälle, und die Wunde
schickte sich allmahlig zur Heilung an. Am
Ende der vierten Woche, als der Patient schon
wieder ausging, klagte er Abends über eini-
ges Hinderniss im Schlingen; und über Unbe-
weglichkeit der untern Kinnlade. Der Puls
wurde etwas schneller. Es wurde eine Potio
Riveri mit Laudanum liquidum Sydenh. und
Infus. Valerianae gereicht. Am andern Mor-
gen hatte das Uebel sehr zugenommen. Der
Mund konnte nur sehr wenig geöffnet werden,
das Schlingen war sehr beschwerlich, es trat
ein vollkommener Opisthotonus mit grosser Ban-
gigkeit und sehr erschwerter Respiration ein.
Wegen des sehr vollen Pulses wurde sogleich
eine Venaesection von 12 Unzen gemacht und
diese den zweyten Tag wiederholt. Es wurde
alle zwey Stunden gr 1 Calomel gereicht, die
Opium-Mixtur fortgesetzt und ein warmes Bad
verordnet; der Vorder-Arm wurde mit Kata-
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