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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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Abnormitäten des chylopoetischen Systems
überhaupt. Boerhaave sah auf den Genuss
des Strammonium's Trismus entstehen, eben so
entstand auf das Verschlucken von schwefel-
saurem Zink ein tödtlicher Starrkrampf. Am
ausgezeichnetsten ist in der Erzeugung des
Tetanus die nux vomica und die ihr verwand-
ten Gifte: lignum colubrinum, angustura falsa,
faba St. Ignatii und mehrere andere Strychnine
enthaltenden Körper. Bartholin sah zwey Mäd-
chen durch den Genuss einer Art Aal von einem
telanischen Zustande befallen werden. Bey Ver-
wundeten ist nicht selten schlechte unverdau-
liche Kost, besonders nach langem Fasten,
die sie auf dem Transport in Feldspitälern, in
Festungen geniessen zu seiner Entstehung eine
mitwirkende Ursache. Am meisten Gewicht
hat die Nahrung bey Neugeborenen. Eine zu
fette Milch kann ihn, wie andere Krampf-
Formen, erzeugen, daher die Milch einer Am-
me deren Kind früher geboren wurde als das
zu säugende. Die Milch mancher Mütter scheint
eine specifische Wirkung zu seiner Erzeugung
zu haben, Werlhof beobachtete nämlich ei-
nen Fall, wo eine Mutter drey Kinder, die
sie selbst säugte, am neunten Tag durch den
Tetanus verlor; das vierte, welches durch
eine Amme gesäugt wurde, blieb vom Teta-
nus verschont. -- Das Zurückbleiben des Me-

Abnormitäten des chylopoëtischen Systems
überhaupt. Boerhaave sah auf den Genuss
des Strammonium's Trismus entstehen, eben so
entstand auf das Verschlucken von schwefel-
saurem Zink ein tödtlicher Starrkrampf. Am
ausgezeichnetsten ist in der Erzeugung des
Tetanus die nux vomica und die ihr verwand-
ten Gifte: lignum colubrinum, angustura falsa,
faba St. Ignatii und mehrere andere Strychnine
enthaltenden Körper. Bartholin sah zwey Mäd-
chen durch den Genuss einer Art Aal von einem
telanischen Zustande befallen werden. Bey Ver-
wundeten ist nicht selten schlechte unverdau-
liche Kost, besonders nach langem Fasten,
die sie auf dem Transport in Feldspitälern, in
Festungen geniessen zu seiner Entstehung eine
mitwirkende Ursache. Am meisten Gewicht
hat die Nahrung bey Neugeborenen. Eine zu
fette Milch kann ihn, wie andere Krampf-
Formen, erzeugen, daher die Milch einer Am-
me deren Kind früher geboren wurde als das
zu säugende. Die Milch mancher Mütter scheint
eine specifische Wirkung zu seiner Erzeugung
zu haben, Werlhof beobachtete nämlich ei-
nen Fall, wo eine Mutter drey Kinder, die
sie selbst säugte, am neunten Tag durch den
Tetanus verlor; das vierte, welches durch
eine Amme gesäugt wurde, blieb vom Teta-
nus verschont. — Das Zurückbleiben des Me-

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[31/0041] Abnormitäten des chylopoëtischen Systems überhaupt. Boerhaave sah auf den Genuss des Strammonium's Trismus entstehen, eben so entstand auf das Verschlucken von schwefel- saurem Zink ein tödtlicher Starrkrampf. Am ausgezeichnetsten ist in der Erzeugung des Tetanus die nux vomica und die ihr verwand- ten Gifte: lignum colubrinum, angustura falsa, faba St. Ignatii und mehrere andere Strychnine enthaltenden Körper. Bartholin sah zwey Mäd- chen durch den Genuss einer Art Aal von einem telanischen Zustande befallen werden. Bey Ver- wundeten ist nicht selten schlechte unverdau- liche Kost, besonders nach langem Fasten, die sie auf dem Transport in Feldspitälern, in Festungen geniessen zu seiner Entstehung eine mitwirkende Ursache. Am meisten Gewicht hat die Nahrung bey Neugeborenen. Eine zu fette Milch kann ihn, wie andere Krampf- Formen, erzeugen, daher die Milch einer Am- me deren Kind früher geboren wurde als das zu säugende. Die Milch mancher Mütter scheint eine specifische Wirkung zu seiner Erzeugung zu haben, Werlhof beobachtete nämlich ei- nen Fall, wo eine Mutter drey Kinder, die sie selbst säugte, am neunten Tag durch den Tetanus verlor; das vierte, welches durch eine Amme gesäugt wurde, blieb vom Teta- nus verschont. — Das Zurückbleiben des Me-

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/41>, abgerufen am 24.11.2024.