gebracht allemal Konvulsionen und gewöhn- lich auch den Tetanus
hervorbringen; Aetzmit- tel und Säuren werden ebenfalls als Veranlas- sungen
zur Entstehung des Tetanus aufgezahlt.-- Endlich entsteht er, jedoch seltener,
durch Stösse, Quetschungen, Verrenkungen. Man sah ihn selbst durch das Tragen
schwerer Lasten auf dem Rücken entstehen; bey Kindern ent- steht er nach Ackermann auch durch zu fe- stes Einwickeln. -- Die Grösse
und Bedeu- tung der Wunde an sich ist zwar nicht gleich- gültig zur Erzeugung
des Tetanus, doch sah man ihn oft auf kleine Verletzungen entste- hen, auf
bedeutende hingegen nicht; es müs- sen offenbar immer noch andere
ursächliche Momente zur Wunde hinzukommen, um ihn zu erzeugen. -- Selten zeigt
er sich gleich nach der Verwundung; meist in der Eyterungs- Periode, oft
während der Vernarbung, und manchmal nach schon völlig beendigter Hei- lung,
wo es nicht unwahrscheinlich ist, dass die Zerrung eines mit der Narbe
verwachse- nen Nervenzweiges das ihrige zu seiner Ent- stehung beyträgt.
b) Gemüthsaffecte, besonders direct schwä- chende:
Traurigkeit, Sorgen, Schrecken, Angst, auch Zorn, besonders der mit der
Unmöglich- keit der Rache verbundene. So sah Bilfinger einen periodischen Tetanus bey einem jungen
gebracht allemal Konvulsionen und gewöhn- lich auch den Tetanus
hervorbringen; Aetzmit- tel und Säuren werden ebenfalls als Veranlas- sungen
zur Entstehung des Tetanus aufgezahlt.— Endlich entsteht er, jedoch seltener,
durch Stösse, Quetschungen, Verrenkungen. Man sah ihn selbst durch das Tragen
schwerer Lasten auf dem Rücken entstehen; bey Kindern ent- steht er nach Ackermann auch durch zu fe- stes Einwickeln. — Die Grösse
und Bedeu- tung der Wunde an sich ist zwar nicht gleich- gültig zur Erzeugung
des Tetanus, doch sah man ihn oft auf kleine Verletzungen entste- hen, auf
bedeutende hingegen nicht; es müs- sen offenbar immer noch andere
ursächliche Momente zur Wunde hinzukommen, um ihn zu erzeugen. — Selten zeigt
er sich gleich nach der Verwundung; meist in der Eyterungs- Periode, oft
während der Vernarbung, und manchmal nach schon völlig beendigter Hei- lung,
wo es nicht unwahrscheinlich ist, dass die Zerrung eines mit der Narbe
verwachse- nen Nervenzweiges das ihrige zu seiner Ent- stehung beyträgt.
b) Gemüthsaffecte, besonders direct schwä- chende:
Traurigkeit, Sorgen, Schrecken, Angst, auch Zorn, besonders der mit der
Unmöglich- keit der Rache verbundene. So sah Bilfinger einen periodischen Tetanus bey einem jungen
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gebracht allemal Konvulsionen und gewöhn-
lich auch den Tetanus hervorbringen; Aetzmit-
tel und Säuren werden ebenfalls als Veranlas-
sungen zur Entstehung des Tetanus aufgezahlt.—
Endlich entsteht er, jedoch seltener, durch
Stösse, Quetschungen, Verrenkungen. Man sah
ihn selbst durch das Tragen schwerer Lasten
auf dem Rücken entstehen; bey Kindern ent-
steht er nach Ackermann auch durch zu fe-
stes Einwickeln. — Die Grösse und Bedeu-
tung der Wunde an sich ist zwar nicht gleich-
gültig zur Erzeugung des Tetanus, doch sah
man ihn oft auf kleine Verletzungen entste-
hen, auf bedeutende hingegen nicht; es müs-
sen offenbar immer noch andere ursächliche
Momente zur Wunde hinzukommen, um ihn
zu erzeugen. — Selten zeigt er sich gleich
nach der Verwundung; meist in der Eyterungs-
Periode, oft während der Vernarbung, und
manchmal nach schon völlig beendigter Hei-
lung, wo es nicht unwahrscheinlich ist, dass
die Zerrung eines mit der Narbe verwachse-
nen Nervenzweiges das ihrige zu seiner Ent-
stehung beyträgt.
b) Gemüthsaffecte, besonders direct schwä-
chende: Traurigkeit, Sorgen, Schrecken, Angst,
auch Zorn, besonders der mit der Unmöglich-
keit der Rache verbundene. So sah Bilfinger
einen periodischen Tetanus bey einem jungen
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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/36>, abgerufen am 16.02.2025.
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