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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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weilen noch länger, zuweilen nur einige Stun-
den und gehen dann in den eigentlichen Starr-
krampf über; sie können aber auch vorüber-
gehen ohne dass Starrkrampf folgt, wie denn
dieser überhaupt, auf jeder Stufe seiner Ent-
wicklung aufgehalten werden kann. Sie kön-
nen aber auch fehlen oder schnell und unbe-
merkt vorübergehen, und das zweyte Stadium
kann plötzlich eintreten. Nie aber sind sie
vereint vorhanden, gewöhnlich fehlen die mei-
sten derselben.

Stadium secundum s. tonicum. Die Stei-
figkeit der Kinnladenmuskeln steigert sich zum
eigentlichen tonischen Krampf; diese und die
Halsmuskeln ziehen sich zusammen und schwel-
len an, und Trismus ist in den meisten Fäl-
len der erste Anfang des eigentlichen Starr-
krampfs; selten tritt er erst später zum allge-
meinen hinzu. Zuweilen kommt es auch nicht
weiter, als zum Trismus, nie aber fehlt er
ganz. Meistens ist der Mund fest geschlossen
und nur sehr selten sind die Kinnladen aus-
einander gespreitzt. Aretaeus sagt zwar: "ma-
xilla inferior plerumque dehiscit in opistho-
tono et raro cum superiore committur."
Aber
diese Erscheinung ist von keinem andern Beobach-
ter aufgezeichnet. Sie scheint mir übrigens
daher zu rühren, dass die den Kiefer abzie-
henden Muskeln das Uebergewicht über die


weilen noch länger, zuweilen nur einige Stun-
den und gehen dann in den eigentlichen Starr-
krampf über; sie können aber auch vorüber-
gehen ohne dass Starrkrampf folgt, wie denn
dieser überhaupt, auf jeder Stufe seiner Ent-
wicklung aufgehalten werden kann. Sie kön-
nen aber auch fehlen oder schnell und unbe-
merkt vorübergehen, und das zweyte Stadium
kann plötzlich eintreten. Nie aber sind sie
vereint vorhanden, gewöhnlich fehlen die mei-
sten derselben.

Stadium secundum s. tonicum. Die Stei-
figkeit der Kinnladenmuskeln steigert sich zum
eigentlichen tonischen Krampf; diese und die
Halsmuskeln ziehen sich zusammen und schwel-
len an, und Trismus ist in den meisten Fäl-
len der erste Anfang des eigentlichen Starr-
krampfs; selten tritt er erst später zum allge-
meinen hinzu. Zuweilen kommt es auch nicht
weiter, als zum Trismus, nie aber fehlt er
ganz. Meistens ist der Mund fest geschlossen
und nur sehr selten sind die Kinnladen aus-
einander gespreitzt. Aretaeus sagt zwar: „ma-
xilla inferior plerumque dehiscit in opistho-
tono et raro cum superiore committur."
Aber
diese Erscheinung ist von keinem andern Beobach-
ter aufgezeichnet. Sie scheint mir übrigens
daher zu rühren, dass die den Kiefer abzie-
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[7/0017] weilen noch länger, zuweilen nur einige Stun- den und gehen dann in den eigentlichen Starr- krampf über; sie können aber auch vorüber- gehen ohne dass Starrkrampf folgt, wie denn dieser überhaupt, auf jeder Stufe seiner Ent- wicklung aufgehalten werden kann. Sie kön- nen aber auch fehlen oder schnell und unbe- merkt vorübergehen, und das zweyte Stadium kann plötzlich eintreten. Nie aber sind sie vereint vorhanden, gewöhnlich fehlen die mei- sten derselben. Stadium secundum s. tonicum. Die Stei- figkeit der Kinnladenmuskeln steigert sich zum eigentlichen tonischen Krampf; diese und die Halsmuskeln ziehen sich zusammen und schwel- len an, und Trismus ist in den meisten Fäl- len der erste Anfang des eigentlichen Starr- krampfs; selten tritt er erst später zum allge- meinen hinzu. Zuweilen kommt es auch nicht weiter, als zum Trismus, nie aber fehlt er ganz. Meistens ist der Mund fest geschlossen und nur sehr selten sind die Kinnladen aus- einander gespreitzt. Aretaeus sagt zwar: „ma- xilla inferior plerumque dehiscit in opistho- tono et raro cum superiore committur." Aber diese Erscheinung ist von keinem andern Beobach- ter aufgezeichnet. Sie scheint mir übrigens daher zu rühren, dass die den Kiefer abzie- henden Muskeln das Uebergewicht über die

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/17>, abgerufen am 24.11.2024.