so setzt dies die Anwesenheit besonderer Ide im Keim- plasma voraus, denn diese Verschiedenheit kann nur darauf beruhen, dass beide Arten von Individuen selbstständig vom Keim aus variiren können. Wir müssten also zu jener An- nahme noch die hinzufügen, dass im Laufe der Phylogenese das Keimplasma jener somatischen Zellen, von welchen Knos- pung ausging, sich gewissermassen rückwärts in der Ontogenese verdoppelte, bis es endlich auch im Keimplasma der Eizelle als besondere Idgruppe mehrfach enthalten war. Dies ist aber jedenfalls eine verwickelte und kaum sehr wahrscheinliche An- nahme, der die einer primären Verdoppelung der Keimplasma- Ide vorzuziehen sein dürfte. Der folgende Abschnitt wird dies noch deutlicher hervortreten lassen.
Capitel V. Die idioplasmatische Grundlage des Generationswechsels.
Von den zur Amphimixis (geschlechtlichen Vermischung) bestimmten Keimen ausgehend, haben wir die bestimmt geordnete Gruppe von Determinanten, welche in den Geschlechtszellen ent- halten sein muss, als Keimplasma bezeichnet. Wir verstehen unter dieser Bezeichnung ein Idioplasma, welches sämmtliche Determinanten der Art enthält. Es giebt indessen zahlreiche Arten, bei welchen die Geschlechtszellen nicht die einzigen sind, welche sämmtliche Determinanten enthalten, sondern bei welchen im Kreislauf des Lebens noch einmal die Weiter- entwickelung von einer einzigen Zelle ausgeht, deren Idioplasma somit ebenfalls aus sämmtlichen Determinanten der
so setzt dies die Anwesenheit besonderer Ide im Keim- plasma voraus, denn diese Verschiedenheit kann nur darauf beruhen, dass beide Arten von Individuen selbstständig vom Keim aus variiren können. Wir müssten also zu jener An- nahme noch die hinzufügen, dass im Laufe der Phylogenese das Keimplasma jener somatischen Zellen, von welchen Knos- pung ausging, sich gewissermassen rückwärts in der Ontogenese verdoppelte, bis es endlich auch im Keimplasma der Eizelle als besondere Idgruppe mehrfach enthalten war. Dies ist aber jedenfalls eine verwickelte und kaum sehr wahrscheinliche An- nahme, der die einer primären Verdoppelung der Keimplasma- Ide vorzuziehen sein dürfte. Der folgende Abschnitt wird dies noch deutlicher hervortreten lassen.
Capitel V. Die idioplasmatische Grundlage des Generationswechsels.
Von den zur Amphimixis (geschlechtlichen Vermischung) bestimmten Keimen ausgehend, haben wir die bestimmt geordnete Gruppe von Determinanten, welche in den Geschlechtszellen ent- halten sein muss, als Keimplasma bezeichnet. Wir verstehen unter dieser Bezeichnung ein Idioplasma, welches sämmtliche Determinanten der Art enthält. Es giebt indessen zahlreiche Arten, bei welchen die Geschlechtszellen nicht die einzigen sind, welche sämmtliche Determinanten enthalten, sondern bei welchen im Kreislauf des Lebens noch einmal die Weiter- entwickelung von einer einzigen Zelle ausgeht, deren Idioplasma somit ebenfalls aus sämmtlichen Determinanten der
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so setzt dies die Anwesenheit besonderer Ide im Keim-
plasma voraus, denn diese Verschiedenheit kann nur darauf
beruhen, dass beide Arten von Individuen selbstständig vom
Keim aus variiren können. Wir müssten also zu jener An-
nahme noch die hinzufügen, dass im Laufe der Phylogenese
das Keimplasma jener somatischen Zellen, von welchen Knos-
pung ausging, sich gewissermassen rückwärts in der Ontogenese
verdoppelte, bis es endlich auch im Keimplasma der Eizelle
als besondere Idgruppe mehrfach enthalten war. Dies ist aber
jedenfalls eine verwickelte und kaum sehr wahrscheinliche An-
nahme, der die einer primären Verdoppelung der Keimplasma-
Ide vorzuziehen sein dürfte. Der folgende Abschnitt wird dies
noch deutlicher hervortreten lassen.
Capitel V.
Die idioplasmatische Grundlage des
Generationswechsels.
Von den zur Amphimixis (geschlechtlichen Vermischung)
bestimmten Keimen ausgehend, haben wir die bestimmt geordnete
Gruppe von Determinanten, welche in den Geschlechtszellen ent-
halten sein muss, als Keimplasma bezeichnet. Wir verstehen
unter dieser Bezeichnung ein Idioplasma, welches sämmtliche
Determinanten der Art enthält. Es giebt indessen zahlreiche
Arten, bei welchen die Geschlechtszellen nicht die einzigen
sind, welche sämmtliche Determinanten enthalten, sondern bei
welchen im Kreislauf des Lebens noch einmal die Weiter-
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Idioplasma somit ebenfalls aus sämmtlichen Determinanten der
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Weismann, August: Das Keimplasma. Eine Theorie der Vererbung. Jena, 1892, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weismann_keimplasma_1892/252>, abgerufen am 25.11.2024.
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