Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Jacobs Han. Regu, wo hinaus so eylfertig? Reg. Mit züchten zu melden zum Pasteten Be- cker. Han. Was giebt es da zuverrichten? Reg. Jungfer Rahel wirds am besten wissen. Herr Laban wolte sich auf eine grosse Hochzeit ge- schickt machen/ darnach daurete den kargen Herrn das liebe Vieh/ daß er den Fleischer und alles zum Hause hinauß jagte. Indem kam unser Nachbar Bildad, der rückte jhm den Kopff wieder zu rechte/ daß er nun beschlossen hat eine kleine Collation von blossen Kuchen zu geben/ damit sollen die Gäste vor lieb nehmen/ biß irgend GOtt dem lieben Paarchen ein Kind bescheren möchte/ da könte das Essen eingebracht werden. Han. Die Liebe stehet im April/ das Wetter verändert sich alle Augenblick. Elid. Vielleicht wird dieser unbeständige April einen lieblichen Meyen verkündigen. Reg. Ich habe mich nicht aufzuhalten; denn meine Nachläßigkeit möchte mir bey den verliebten Personen einzige Ungnade erwecken. (Geht ab.) Jac. Es muß ein starcker Held seyn/ welcher so viel Veränderungen seines Glückes auf einmahl vertragen kan. Rah. So wird ein armes Weibes-Bild unter der Last verschmachten. Jac.
Jacobs Han. Regu, wo hinaus ſo eylfertig? Reg. Mit zuͤchten zu melden zum Paſteten Be- cker. Han. Was giebt es da zuverrichten? Reg. Jungfer Rahel wirds am beſten wiſſen. Herr Laban wolte ſich auf eine groſſe Hochzeit ge- ſchickt machen/ darnach daurete den kargen Herrn das liebe Vieh/ daß er den Fleiſcher und alles zum Hauſe hinauß jagte. Indem kam unſer Nachbar Bildad, der ruͤckte jhm den Kopff wieder zu rechte/ daß er nun beſchloſſen hat eine kleine Collation von bloſſen Kuchen zu geben/ damit ſollen die Gaͤſte vor lieb nehmen/ biß irgend GOtt dem lieben Paarchen ein Kind beſcheren moͤchte/ da koͤnte das Eſſen eingebracht werden. Han. Die Liebe ſtehet im April/ das Wetter veraͤndert ſich alle Augenblick. Elid. Vielleicht wird dieſer unbeſtaͤndige April einen lieblichen Meyen verkuͤndigen. Reg. Ich habe mich nicht aufzuhalten; denn meine Nachlaͤßigkeit moͤchte mir bey den verliebten Perſonen einzige Ungnade erwecken. (Geht ab.) Jac. Es muß ein ſtarcker Held ſeyn/ welcher ſo viel Veraͤnderungen ſeines Gluͤckes auf einmahl vertragen kan. Rah. So wird ein armes Weibes-Bild unter der Laſt verſchmachten. Jac.
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Jacobs
Han. Regu, wo hinaus ſo eylfertig?
Reg. Mit zuͤchten zu melden zum Paſteten Be-
cker.
Han. Was giebt es da zuverrichten?
Reg. Jungfer Rahel wirds am beſten wiſſen.
Herr Laban wolte ſich auf eine groſſe Hochzeit ge-
ſchickt machen/ darnach daurete den kargen Herrn
das liebe Vieh/ daß er den Fleiſcher und alles zum
Hauſe hinauß jagte. Indem kam unſer Nachbar
Bildad, der ruͤckte jhm den Kopff wieder zu rechte/
daß er nun beſchloſſen hat eine kleine Collation von
bloſſen Kuchen zu geben/ damit ſollen die Gaͤſte
vor lieb nehmen/ biß irgend GOtt dem lieben
Paarchen ein Kind beſcheren moͤchte/ da koͤnte das
Eſſen eingebracht werden.
Han. Die Liebe ſtehet im April/ das Wetter
veraͤndert ſich alle Augenblick.
Elid. Vielleicht wird dieſer unbeſtaͤndige April
einen lieblichen Meyen verkuͤndigen.
Reg. Ich habe mich nicht aufzuhalten; denn
meine Nachlaͤßigkeit moͤchte mir bey den verliebten
Perſonen einzige Ungnade erwecken.
(Geht ab.)
Jac. Es muß ein ſtarcker Held ſeyn/ welcher ſo
viel Veraͤnderungen ſeines Gluͤckes auf einmahl
vertragen kan.
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/89>, abgerufen am 28.07.2024. |